Problem von Jake - 33 Jahre

Trennung trotz Neustart

Hallo liebes Kummerkasten-Team,
an anderer Stelle hat meine Frau bereits Hilfe von euch bekommen. Dana war seinerzeit so nett, ihr einen Rat zu geben. Bedauerlicherweise konnte ich den link hier nicht einfügen.
Es ist so, daß ich seit 8 Jahren verheiratet bin, jedoch bereits seit über einem Jahr getrennt lebe. Mittlerweile habe ich eine neue Lebenspartnerin,seit ungefähr acht Monaten.
Meine Frau und ich haben einen gemeinsamen Sohn, der inzwischen acht Jahre alt ist. Dazu noch der uneheliche Sohn meiner Frau, 16 Jahre alt.
Wir lebten gemeinsam in einem eigenen Haus. Seit Anbeginn der Beziehung hatte ich seinerzeit ein mulmiges Gefühl. Meine Frau hat sich - vermute ich - nicht komplett auf mich eingelassen. Ich habe permanent gearbeitet, um unseren Lebensunterhalt zu sichern, meine Frau hat sich um das Haus und den Garten gekümmert. Zwischendurch hatte sie immer mal wieder einen Nebenjob in verschiedenen Bereichen.
Um es gleich vorweg zu sagen : das war so völlig okay für mich ! Zumindest in Bezug auf das äußere Erscheinungsbild.
Die Probleme bestanden darin, daß sie von Anfang an nicht ehrlich zu mir gewesen ist: nach und nach stellte sich heraus, daß es einen größeren Schuldenberg ihrerseits abzuarbeiten galt. Immer wieder habe ich diese Beträge gezahlt und alles geklärt. Auf meine Frage hin, ob das denn alles gewesen sei, meinte sie stets: ja, jetzt kommt nichts mehr ! Dann kam wieder etwas, von dem sie dann im Nachhinein auch zugegeben hat, daß sie es wußte. Dadurch ist mein Vertrauen in sie nachhaltig erschüttert worden. Dazu kam, daß sie mich mehrfach angelogen hat, z.B. in Bezug auf meine kranke Mutter. Das hat mich noch mehr verletzt.
Körperliche Nähe gab es von Anbeginn unserer Beziehung nicht in dem Umfang, wie ich es mir von meiner Partnerin wünschen würde. Sie ist dann aber geplant recht schnell schwanger geworden. Wir haben dann geheiratet und für mich war klar, daß wir gemeinsam einen Weg finden werden.
Immer wieder kamen ihre Freunde ins Spiel, welche mit mir nichts anfangen konnten bzw. mich aufgrund meiner Art nicht mochten. Dann gab es immer weider Probleme mit dem unehelichen Sohn, weil wir uns als Paar nicht richtig abgestimmt haben und sie sich immer zwischen uns gestellt hat.
Wir haben in der ganzen Zeit nur als Eltern oder Mitarbeiter irgendwo funktioniert, als Paar haben wir uns nie mehr so richtig Zeit genommen. Dazu muß ich sagen, daß wir als Paar immer gut harmoniert haben, wenn wir mal Zeit für uns hatten. Das war leider viel zu selten, da es Familienmitglieder, die uns unterstützen hätten können ( Großeltern etc. ) nicht gibt. Merkwürdigerweis gab es in diesen Zeiten dann auch immer die körperliche Nähe.
Jedenfalls ging nach einigen Jahren alles so weit den Bach runter, daß sie sich bereits eine Wohnung gemietet hatte und ausziehen wollte. Das hat sie mir dann lapidar mitgeteilt. Sie empfinde nur noch Freundschaft für mich und ja, eine Eheberatung könnten wir machen, aber das werde wohl nicht viel bringen.
Wir haben dann regelmäßig eine Eheberatung gemacht, in welcher sie sich dann aber total passiv verhalten und auch keine Änderungen zugelassen bzw. vorgenommen hat. Ich habe einiges verbessert, das hat jedoch nichts mehr gebracht.
Während dieser für mich sehr schweren Zeit habe ich ein liebes Mädel kennengelernt, in die ich mich dann auch Hals über Kopf verliebt habe. Sie gab mir die Zuwendung und Zärtlichkeit, die ich in meiner Ehe schon so lange vermisst hatte. Abgesehen davon ist es rein biologisch nie zum äußersten gekommen.
Meiner Frau habe ich das auch direkt berichtet, um keine Heimlichkeiten vorschützen zu müssen und weil ich es einfach als fair empfunden habe. Und hoppla! nach einigen Tagen kümmert sie sich wieder verstärkt um mich, beteuert mir, daß sie mich über alles liebe und gerne noch einen Versuch mit mir wagen möchte. Natürlich war das sehr überraschend für mich und ich habe dem Frieden nicht getraut. Aber auf ein Mal hat sie sich dann fallen lassen und für mich geöffnet. Zum ersten Mal während unserer Ehe war sie mir die Partnerin, die ich mir immer so ersehnt hatte. Selbstverständlich habe ich dann diese andere Sache nach kurzer Zeit beendet, weil nur so ein Neuanfang möglich gewesen wäre.
Komischerweise hat sie sich dann sehr kurzzeitig wieder komplett gewandelt: wäre alles doch Mist und sie würde sich jetzt doch trennen wollen.
Gemeinsam mit dem Familiengericht haben wir uns dann auf die weitere Vorgehensweise geeinigt, wie wir möglicherweise doch noch zueinander finden können. Ich ziehe erstmal aus, kümmere mich im Rahmen meiner Möglichkeiten um den gemeinsamen Sohn und wir besuchen gemeinsam eine Paar- und Familientherapie. Meinen Teil habe ich dann auch erfüllt, die Therapie wurde dann von ihr wieder blockiert.
Also Funkstille und das bescheidenste Weihnachten seit vielen Jahren. Sie brauche Zeit und dann mal sehen. Okay, nach einem halben - ergebnislosen - Jahr bin ich dann zu einer Kur gefahren und habe mich dort neu verliebt.
Ich komme zurück, erzähle ihr das und sie reagiert enttäuscht : ich wollte erstmal sehen, wie Du nach der Kur bist und dann vielleicht weiter...dann hat sie mir sexuellen Kontakt angeboten...für mich nicht so ganz nachvollziehbar.
Ich muß dazu sagen, daß ich immer noch sehr daran zu knabbern habe, wie denn jetzt diese ganzen Sinneswandlungen zu werten sind und was ich davon halten soll. Sie hat sich auch total verändert : neue Frisur, neue Freunde, neue Klamotten...
Mittlerweile haben wir außer den Besuchswochenenden für meinen Sohn nur noch Kontakt über die Anwälte, weil sie möglichst alles von mir bekommen will, was sie nur kann. Sie hat auch gesagt, daß sie viele Dinge nur tut, um mir eins auszuwischen.
Meine aktuelle Beziehung läuft mehr schlecht als recht, vielleicht weil ich den Kopf nicht freihabe oder auch einfach nur, weil es die falsche ist ? Keine Ahnung, aber so ist es kein Zustand.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß sowohl meine Frau als auch ich eine besonders schwere Kindheit hatten und niemals guten Kontakt zu unseren Eltern.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Jake!

Mir fehlt irgendwie die Frage in Deiner Mail - wo ist der Punkt, an dem Du Dir einen Rat wünschst und eine Hilfestellung erhoffst? Ich weiß gar nicht, was ich jetzt schreiben soll.

So, wie es für mich nach dem Lesen aussieht, ist die Ehe zu Ende und geht auf die Scheidung zu; das Sorgerecht usw. wird geregelt und jeder von euch beiden wird sich einen neuen roten Faden suchen, der durch das Leben begleitet. Ob Du ihn schon gefunden hast, kann ich nicht sagen.

Du klingst auch nicht so wahnsinnig verzweifelt, dass Du etwas Zuspruch für neuen Mut brauchst - wie gesagt, ich bin mit der Antwort überfordert, weil ich gar nicht weiß, worauf ich sie geben soll.

Ihr habt so viel versucht, nicht schnell aufgeben - und dennoch ist es jetzt zu Ende. Manchmal ist 'man tut, was man kann' eben doch nicht genug.

Alles Gute!
Dana