Problem von Anonym - 18 Jahre

Isolierung meines Freundes

Hallo,
also mein Problem ist, dass mein Freund(20) eigentlich jede Freude verloren hat. Er macht eine Ausbildung im Familienbetrieb. Es ist sein dritter und letzter Anlauf um die Ausbildung abschließen zu können. Aber trotzdem geht er nur selten in die Arbeit und auch nur selten in die Berufsschule. Er sagt dann immer er ist krank. Mal sind es Kopfschmerzen, dann Magenprobleme usw.
Es ist jeden morgen etwas anderes. Mittlerweile ist er Überzeugt, er schafft dieses Jahr wieder nicht die Berufsschule weil er schon soviel verpasst hat. Wenn ich ihn motivieren möchte und ihm auch anbiete, im zu helfen sagt er immer nur er schafft es nicht. Andererseits kann er auch nicht nachvollziehen, das ich sehr viel lernen muss, weil ich kurz vor meinem Abitur stehe. Er möchte Aufmerksamkeit von mir und ich geb ihm auch so viel es möglich ist, aber momentan ist mir die Schule halt sehr wichtig.
Außerdem isoliert er sich völlig von der Außenwelt. Er hat im Prinzip keinen Kontakt mehr zu seinen Freunden, er spielt nicht mehr Fußball usw.
Er sitzt den ganzen Tag zuhause und macht nichts außer Computer spielen, Fernsehen oder Play Station zu spielen. Und wenn ich mit ihm Zeit verbringe, dann ist es immer ein Aufwand ihn dazu überrreden etwas zu unternehmen.
Er hat zwischendurch seine fröhlichen Phasen aber trotzdem fällt er immer wieder in dieses Loch.
Er sagt zwischendurch immer wieder, das alles in seinem Leben schiefgegangen ist, außer die Beziehung mit mir.
Ich weiß nicht mehr wie ich im helfen soll. Ich möchte gerne, das es ihm wieder besser geht.
Lg

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Oft ist nicht die Hilfe an sich so schwer - sondern viel mehr, dass der andere sie nicht annehmen möchte oder sie gar nicht will. Wie Du ihm helfen kannst, ist vollkommen klar: Im Lernen unterstützen, Mut zureden, aufzeigen wofür er das alles tut, in Unternehmungen mit Freunden einbinden usw. Ich denke, wenn er es zuließe, hättest Du auch genug Asse im Ärmel. Aber er lässt es nicht zu. Und da ist der Knackpunkt.

Es ist seine Entscheidung, ob er zur Berufsschule geht, ob er die Ausbildung durchziehen will, ober Fussball spielt und ob er sich mit Freunden trifft. Nicht Deine. Hart, aber wahr. Niemand kann für ihn die Zeit gestalten; mehr als das Angebot kann man nicht machen. Vielleicht wurde er auch schon zu oft aufgefangen oder hat gelernt, dass er auf dem Weg jede Menge Zuwendung und Aufmerksamkeit bekommt? Weiß er, wie sehr Du unter seinem Verhalten leidest? Weiß er, dass u.U. die Beziehung darunter leiden kann? Dass er Gefahr läuft zu verlieren, was ihm so wichtig ist? Oder ist es gar nicht so?

Ich kann nicht beurteilen, wie schlecht es ihm geht, daher einfach nur der Satz: Depressionen sind eine Erkrankung und gehören daher in ärztliche Hände. Du kannst keine Erkrankungen heilen.

Alles Gute!
Dana