Problem von Denya - 22 Jahre

Völlige Verzweiflung nach Abtreibung

hallo ihr,
ich weiss gar nicht, wo ich mein problem einstellen soll, denn es betrifft irgendwie alle eure rubriken...
ich hab kurz vor weihnachten erfahren, dass ich schwanger bin. und zwar von einem typen, mit dem ich eigentlich sowieso schluss machen wollte, weil es mit uns irgendwie nicht geklappt hat. wir waren auch erst seit ein paar wochen zusammen. als ich erfuhr, dass ich schwanger bin, war ich gerde in der 5. woche. ich war am boden zerstört. ich war total am ende, für mich ist eine welt zusammengebrochen. ich habe lange darüber nachgedacht, was ich jetzt machen soll. war hin- und hergerissen. ich hab es genau 5 leuten erzählt. meiner mutter, meiner schwester und meinen beiden besten freundinnen und natürlich dem "werdenden papa". und keiner konnte mir wirklich helfen. meine mom hat dann irgendwann druck gemacht, von wegen ich sollte es behalten und hat versucht, mir schuldgefühle zu indizieren. das hat auch super geklappt. der vermeintliche vater hat versucht mir schuldgefühle einzuimpfen, von wegen ich würde sein leben zerstören, wenn ich es bekommen würde. das hat auch sehr gut geklappt. ich hab dann versucht, mir nix einreden zu lassen und meine entscheidung zu fällen. habs noch ewig rausgeschoben und dann hab ich mich entschieden - für den abbruch. gegen das kind. ich rief meinen arzt an und schon am nächsten tag bekam ich den termin. nachdem es mir schon seit wochen richtig schlecht ging, fühlte ich mich wie befreit und hatte gute laune. bis an diesem abend. ich bekam skrupel und rief den "papa" an. der bekam panik und versuchte mich zum abbruch zu drängen. ich machte mich selber total fertig. aber ich zog es durch, wahrscheinlich auch, weil ich immernoch schuldgefühle, wegen dem erzeuger hatte. auch, weil ich mir eingeredet hatte, dass es so das beste ist. aber ich wusste da schon, dass ich einen fehler mache. aber ich ging zum arzt, schlief dort ne stunde und als ich aufwachte, hatte ich schmerzen aber es war alles in ordnung. ich fühlte nichts. keine erleichterung, keine trauer. das kam erst am nächsten tag. ich verstand erst so wirklich, was ich da getan hatte, als ich "drüber geschlafen" hatte. und ab diesem tag begann die totale verzweiflung. ich war noch 4 tage krankgeschrieben. ich igelte mich zu hause ein, heulte ohne ende, rauchte eine zigarette nach der anderen (ich hatte während der schwangerschaft aufgehört zu rauchen) und konnte nichts mehr essen. und immer wenn mich jemand anrief, versuchte ich die person so schnell wie möglich abzuwimmeln, ohne dass diese was von meinem kummer mitkriegt. auch wenn mich jemand besuchen wollte. dann fing ich wieder an zu arbeiten. aber da waren auf einmal überall kinder und schwangere frauen. ich hielt das nicht aus. meine kollegen und freunde merkten sofort, dass mit mir was nicht stimmt und fragten mich alle was los sei. und ich konnte es ihnen nicht sagen. ich heulte wegen jedem scheiss und stiess meine kollegen vor den kopf, weil ich mir nicht helfen lassen wollte. ich weiss gar nicht, warum ich hier in der vergangenheitsform schreibe, weil ich mich immernoch so fühle. das ganze ist jetzt 2 wochen her und ich komm einfach nicht damit klar, was ich getan hab. ich kann nicht schlafen, ich esse kaum noch was und ich hab mich komplett von freunden, familie und kollegen abgeschottet. ich kann und will mit niemandem drüber reden, weil ich das ganz alleine entschieden habe und ich auch mit den folgen ganz alleine leben muss.
und ich weiss bald nicht mehr, was ich tun soll, um mich wieder aus diesem tief herauszuholen. ich sehe aus wie ein zombie, habe seit meiner schwangerschaft schon 5 kg abgenommen und sehe einfach kein licht am ende des tunnels...

liebe grüße und danke fürs zuhören.
Denya

Anwort von Sabine

Hallo Denya,

ich kann Deine Sorge verstehen, aber Du solltest Dir keine Schuldgefühle einreden. Du hast für Dich das beste getan bzw. das, was Du für richtig hälst und dafür wird niemand verurteilt oder beschuldigt.
Wenn man alleine mit dem, was geschehen ist, nicht zurecht kommt, dann kann man Hilfe in Anspruch nehmen. Vielen Frauen geht es wie Dir und es ist wichtig, dass man es verarbeitet und auch versteht.
Ich habe Dir nachfolgend einen Link gesandt, wo Du Adressen findest, wo man sich melden kann, wenn man nach einer Abtreibung mit seinem Leben nicht mehr wirklich zurecht kommt. Versuch es bitte mal.
http://www.ak-lebensrecht.de/hilfe/index.html

LG, Sabine