Problem von Kimberly - 14 Jahre

Ich sehne mich nach etwas Neuem

Hallo ihr.
Ich hab ein ziemliches Problem...
Seit ein paar Monaten beschäftige ich mich sehr mit dem Thema Drogen und vor allem wie das Leben bei anderen so aussieht. Zum Beispiel bei den Jugendlichen, die in Großstädten auf der Strasse leben und deren Alltag ihre Sucht beherrscht. Ich habe auch neulich das Buch von Christiane F. "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" gelesen und den Film dazu gesehen. Ich kann es schlecht beschreiben aber ich glaube ich sehne mich nach so einem Leben, es fasziniert mich total. Dabei soll das Buch eigentlich ja abschrecken aber bei mir ist es halt das Gegenteil. Ich fühle mich in der Rolle die ich momentan habe einfach nicht wohl,ich will ein anderes Leben erfahren. Manchmal wenn mir alles zuviel wird spiele ich mit dem Gedanken einfach nach Berlin abzuhauen, diese Stadt zu erkunden und mich dann Leuten anzuschliessen, Punks oder was weiß ich. Außerdem merke ich das ich Drogen gegenüber überhaupt keinen Respekt habe! Man könnte mir glaube ich Heroin anbieten und ich würde sagen "ja ok,gib her." Das ist doch nicht normal...Dabei habe ich mit Drogen noch gar keine Erfahrungen gemacht, außer das ich schon ein paar mal gekifft habe. Ich frage mich nur, was mit mir los ist, ich glaube ich bin richtig gefährdet auch irgendwann als Drogenopfer zu enden. Vielleicht will ich das sogar tief in meinem innern. Ich habe mich manchmal selbst dazu gezwungen mit meinem "Wahn" aufzuhören, das waren Tage wo ich den Film 10mal hintereinander geschaut habe und ernsthaft überlegt habe einfach jetzt sofort nach Berlin zufahren. Da habe ich dann zu mir selbst gesagt "Mensch du bist ja verrückt.." und mich irgendwie versucht abzulenken. Aber der Wunsch,die Sehnsucht nach was neuem holt mich immer wieder ein. Eigentlich will ich das schon seit ich 12 jahre alt bin. Ich denke alles aufgeben zukönnen-Freunde, Eltern, Schule sowieso - nur um meine eigenen Erfahrungen zumachen.
Ich muss glaube ich irgendwas machen, das habe ich erkannt. Denn im tiefsten Innern weiß ich ja, das es ein Scheiss leben ist was einen entweder umbringt oder für das weitere Leben fertig macht. Aber davor hab ich keine Angst..
Bitte sagt mir was ich tun kann. Bei so einem Sorgentelefon möchte ich nicht anrufen,ich glaube ich könnte dieses Problem schlecht einem schildern, aufschreiben geht besser.
Liebe Grüsse, Kimberly

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Kimberly!
Ein Leben auf der Straße ist wirklich kein erstrebenswertes. Ich denke, eingentlich weißt Du das auch sehr genau.
Du sehnst Dich nach etwas Neuem - dann mach etwas Neues, aber nichts, was Dich und Dein Leben zerstört. Du kannst so viel machen, was Dir auch einen gewissen 'Kick' bringt, ohne dass es dabei gleich um Drogen und ein Leben auf der Straße geht.
Probiere Sportarten aus, Theaterspielen, Singen, kreativ sein. Vielleicht sparst Du für einen BungeeJump oder eine Ballonfahrt? Das ist auf jeden Fall auch wahnsinnig aufregend und noch lange so gefährlich wie das Leben, dass Du Dir in Berlin so vorstellst.
Du hast keinen Respekt vor Drogen? Kannst Du Dir vorstellen, wie beschissen so ein Leben ist, nichts anderes mehr im Kopf, als die Sucht nach dem nächsten Schuss? Keine Gefühle mehr, keine Freundschaften, alles ausgeblendet? Nein, das ist nicht das, was Du Dir wünschen solltest.
Etwas Neues anzufangen ist immer gut, pack es an. Aber wähle etwas, was Dich im Leben auch weiter bringt und Dich nicht umbringt.
Alles Gute und einen guten Rutsch!