Problem von Anonym - 17 Jahre

Selbstmord

mh hallo kummerkasten,

es ist schon merkwürdig seine probleme einfach so direkt aus dem herzen hier, in diesen wortwörtlich kasten zu scheiben, aber immer noch die angenehmste

mh ja ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, nun ja mein Problem ist, dass ich mich schon seit 2 Jahren umbringen will, doch bis heute stets versucht habe diesen Weg nicht zu nehmen, weil ich damit meine Familie nicht nur verletzten würde, sie würde dann endgültig kaputt gehn

Angefangen hat der Gedanke an Selbstmord, als ich mich eben vor 2 jahren schwer innen Typen verliebt hatte, der aber nur mit mir gespielt hatte und ich vor Blindheit im Kauf genommen habe, wie er mich teilweise erniedrigt und verletzt hatte. Ich hatte immer nur die gute Person in ihm gesehn, doch wie er eigentlich ist, das kam schon beim ersten date heraus. Ich hatte mich mehr in sein Aussehehn verliebt. Nun ja es hatte mich viel zeit gekostet, dies zu verarbeiten und es hinter mir zu lassen, während der zeit ging es mir sehr schlecht, ich wollte eigentlich jeden tag nur sterben, konnte kein Haus betrachten ohne an dessen Tiefe im Fall zu denken, konnte kein Messer sehen, ohne nicht mit dem Gedanken zu spielen, es mal tiefer durch die haut furchen zu lassen bis zur Ader, meine Gedankenwelt lag nur beim Tod. Nach einem Jahr konnte auch ich dann vollends loslassen, hatte diese Geschichte überwunden, konte sogar darüber lachen, wie dumm und naiv ich doch war, war stolz auf mich, dass ichs geschafft hatte, nur mein linker Arm ist von deutlichen, vielen Narben geprägt, weil ich es zu jener zeit unheimlich gut tat, den Moment zu spüren, wenn ich mich selbst verletzte, den Moment, wenn die Klinge gerade durchs Fleisch schneidet, der ist unbeschreiblich, nun ich will euch nicht weiter anekeln.

Aber auch das war nicht allein der Grund für die Begierde nach dem Tod, nein, es war eins von vielen immer noch vorhandenen Problemen.
Meine Eltern haben mich früher immer geschlagen und verprügelt, mehr mein vater als meine Mutter, die tat es nur, wenn sie am Ende war mit ihren Nerven wegen uns in der Erziehung von Kindern, mein Vater, weil er von Natur aus ein aggressiver Mensch ist und wenige nerven hat. Meine Eltern haben seit langem große Beziehungsprobleme, daher ruht vielleicht auch ihr Zorn. Die Schläge waren dann mit 11 oder 12 vorbei, ich weiß es nicht mehr, geblieben ist nur das Anbrüllen und das Hinzufügen von seelischem Schmerz. Vergessen kann man so etwas nicht und es bringt mich heute noch zum Weinen.

Obwohl ich mich stets bemüht habe, gut in der Schule zu sein, was mir auch gelang und ich bis heute bin, sehe ich für mich keine Zukunft. Mein Ziel/Traum ist es bis zu meinem 18.Lebensjahr durchzuhalten, denn dann habe ich alles erreicht, was ich wollte, mein Abitur und Freiheit, auch wenn nur beschränkt, denn meine Eltern erlauben mir wenig, selbst in der Kleiderordnung bekomme ich deren Unmut hasserfüllt zu spüren, wenn ich mal einen Rock tragen will statt einer Hose, gilt das natürlich gleich als Schlampe. Mit einem Freund an meiner Seite tuen sie sich auch recht schwer, meine letzte Beziehung hab ich aufgeben müssen, weil meine Eltern ihn gehasst haben, nun gut ich muss gestehn, ich hatte selbst Zweifel an ihm und seiner Art, aber meine Mutter hat es mir gleich verboten ohne ihn überhaupt weiter kennenzulernen und war sehr angefressen über sein verhalten, wenn man es mal verbal formuliert.
Perspektivlosikgeit macht sich auch bei meiner Berufszukunft breit, denn ich weiß nicht, was aus mir werden soll, über den Berufsberater kann man nur lachen, mit dem hatte ich schon öferts Gespräche und all meine absolvierten Schulpraktiker haben mir gezeigt, was ich NICHT werden will ebenso wie der Besuch beim Berufsinformationszentrum.

Mein größtes Problem ist jedoch, dass ich nervlich nicht mehr kann, und mich nicht mehr verstehe. Ich bin zu müde zu allem, nicht nur körperlich, sondern auch geistig, ich habe keine Lust mehr weiter um mein Leben zu kämpfen, um jeden Tag, an dem ich aufstehe und mich selbst belüge, warum ich überhaupt noch weiter mache, mich zu motivieren mit dem berühmten Satz "es wird alles gut, guck nach vorne, es wird schon eine Lösung geben", den Drang mal ein paar Aspirin oder Paracetamol mehr zu schlucken, als üblich um den zerreißenden Schmerz in mir zu stillen um für ein paar Stunden leben zu können, oder beim nächsten Apothekenbesuch doch noch Schlaftabletten dazu zu kaufen, die Stimme des Selbstmordes wird immer lauter, und ich kann mich nicht mehr zusammenreißen. Ich muss mich schon enorm selbst zwingen, mich nicht zu verletzten, um meinet Körper willen, um den Schein zu wahren. Wenn meine Eltern wüssten, was in mir vorgeht, dann würden sie sich wahrscheinlich so sehr streiten, wer Schuld hat, dass die Familie endgültig auseinander bricht, und das will ich nicht meiner Mutter und meiner Schwester wegen. Meine Eltern würden mir wahrscheinlich noch meine letzte Freiheit rauben und ich dürfte gar nix mehr. Vielleicht bräuchte ich eine Therapie für meine Seele, aber das können wir uns finanzi?ll sowieso nicht leisten. Somit hat es alles keinen Sinn.

Hilfe habe ich schon bei meiner besten Freundin versucht zu bekommen, aber die ist so auf sich selbst fixiert dass sie es gar nicht wirklich wahrnimmt. Würde ich ihr klar ins Gesicht sagen, ich will mich umbringen, lacht sie zu aller Erwartung und würde sagen, ich sei bekloppt oder irgendetwas anderes abfälliges, weil sie mich nicht ernst nehmen würde.
Ich bin allein mit mir selber, denn niemand kann wirklich nachvollziehn, wie es in mir aussieht, diese mageren Worte hier beiten vielleicht einen Ansatz, und ich weiß, dass niemand mein Problem lösen kann, auch ein Psychologe nicht, denn ich kenne ein paar weitergefasste Freunde, die sich ebenfalls schon ein paar mal versuchten im Selbstmord, dementsprechend in eine Klinik kamen und dort dann auch wieder nach "Genesung" entlassen wurden, aber geheilt wird da keiner von dieser Sucht, denn sie wollens heute noch und ritzen sich weiterhin.

Nun vielleicht habt ihr einen hilfreichen Tipp

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Wie kommst Du darauf, dass die Therapie von euch bezahlt werden müsste? Wir sprechen von einer Erkrankung der Seele - und das trägt die Krankenkasse. Das Argument ist also vom Tisch.

Du hast recht: Niemand kann Dir helfen, auch ein Psychologe nicht. Niemand kann Deine Sicht und Deine Welt verändern. Nur Du selbst. Ein Psychologe kann Dir dabei helfen - und diese Hilfe solltest Du meiner Meinung nach auch annehmen. Eine Therapie ist nicht zu vergleichen mit einem Arztbesuch, bei dem man eine Spritze gegen die Schmerzen bekommt - es ist Arbeit an sich selbst; man muss selbst wollen. Ein Schmerzmittel wirkt, ob man es will oder nicht. Eine Therapie hat dann Erfolg, wenn man sich für das Leben und gegen den Tod entscheidet. Es liegt bei Dir.

Bis 18 willst Du durchhalten. Und wenn Du dann endlich volljährig bist, das Leben eigentlich erst richtig losgeht, willst Du Dich umbringen? Auf das Glück der ersten eigenen Wohnung, der Selbstbestimmung, der Eigenverantwortlichkeit verzichten?

Alles Gute!
Dana