Problem von silvia - 22 Jahre

10 jahre - und es hört nicht auf

hallo ihr lieben,

das problem, mit dem ich heute hier ankomme, ist zugleich vielschichtig und auch "banal", wie ich befürchte. ich starte einfach mit meiner geschichte.

als ich 12 war, habe ich besagte frau zum ersten mal getroffen. sie war eine lehrerin an meiner schule - und wir entwickelten einen privaten kontakt zueinander. diese entwicklung entfaltete sich über 2 jahre, bis ich 14 war. schließlich wurde ich gemobbt, weil man mir nachsagte, lesbisch zu sein. ich habe diese gedanken immer weggedrängt, hatte schließlich meine erste große liebe (einen mann) und hielt meine selbstzweifel für "gegessen".

schließlich kam es dazu, dass ich mich von diesem mann trennte. die gründe dazu kann ich hier nicht in so kurzer zeit erläutern. jedenfalls habe ich damals instinktiv, meiner eigenen interpretation zufolge, versucht, mich aus der emotionalen bindung zu dieser frau, deren natur ich bis heute nicht richtig begreife, zu lösen.

5 jahre lang hatten wir weiterhin "lapidaren" Kontakt. Wir sahen uns immer mal wieder, meistens, weil ich es angezettelt habe. Als ich 19 war, glaubte ich zu wissen, lesbisch zu sein. meinen damaligen freund - den ich, und das meine ich ernst - SEHR geliebt habe, habe ich für mein empfinden nur platonisch geliebt. ich konnte zwar ein sexuelles "Begehren" aufbauen, aber wenn es "zur Sache" ging, konnte ich mich nie darauf einlassen. Ich dachte damals, ich wäre frigide.

Um es auf den Punkt zu bringen: Ich ging erneut zu dieser Frau, um die wahre Natur meiner Gefühle aus einem halbwegs gereiften Alter herauszufinden. Und ich erkannte, dass es keine Spinnerei war. Ich habe mir selbst immer wieder eingeredet, dass eine "Liebe", die im Alter von 12-14 entsteht, keine Liebe sein kann. Als ich sie vor 4 Jahren also in einer sehr privaten Situation wiedertraf, erkannte ich, dass ich wirklich in sie verliebt war.

Das ist jetzt, wie gesagt, 4 Jahre her.

Ich bin mittlerweile fast 23, und es vergeht nicht ein einziger Tag, an dem ich nicht mindestens 10 Sekunden an sie denke. Ich bin eigentlich ein rationaler Mensch und denke oft, dass dies an eine Besessenheit grenzt- aber ich habe weder das Bedürfnis, sie anzurufen (ich wüsste auch nicht, mit welcher Begründung) oder etwas anderes zu veranlassen, um sie zu sehen. Das Problem, das ich habe, beschränkt sich auf meine Gefühlswelt.

Manchmal frage ich mich, ob ich nur deshalb immer wieder Beziehungen mit Frauen eingehe, weil ich nach "ihr" suche. Ich finde Männer sexuell nicht anziehend - die meisten Frauen aber auch nicht. Wenn es mir passiert, dass ich eine Frau mal anziehend finde (bei Männern passiert mit das nie), dann stelle ich nach einiger Zeit fest, dass ich mich getäuscht habe.

Ich weiß nicht, wohin ich soll. Ich kann mich nicht als bisexuell bezeichnen, da ich tatsächlich nur Frauen anziehend finde. Aber selbst mit Frauen ist es nicht "das Wahre".........

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich kann es nur vermuten: Kann es sein, dass Du die Gefühle für Deine ehemalige Lehrerin noch mit Dir herum trägst, weil es nie zu einem Abschluss kam? Du hast den Abstand gesucht und doch den Kontakt gehalten. Irgendwie denke ich, dass Du sie über die Jahre innerlich auf eine Art Podest gestellt hast und jetzt suchst, was Du in ihr siehst. Ob ich richtig liege, kann ich natürlich nicht sagen. Aber wir neigen alle dazu, uns eine Liebe aus der Ferne perfekt hinzuträumen.

Ich sehe schon den Grund für einen Anruf: mit ihr über die Gefühle sprechen. Wenn Du von ihr einen Korb bekommen solltest, eindeutich von ihr hörst, wie sie es sieht, wirst Du sie auch endlich aus den Gedanken rausbekommen können. Denn dann wirst Du die Hoffnung loslassen müssen, die Du jetzt noch fütterst.

Alles Gute!
Dana