Problem von Anonym - 15 Jahre

Von allen enttäuscht

Hallo liebes KuKa-Team!
Ein ganz großes Lob an euch!

Ich habe folgendes Problem. Ich wurde fast von allen Menschen auf der Welt, egal ob sie mir was bedeutet haben oder nicht, enttäuscht.
Das fing schon früh an. Meine Mutter hat mcih seit meiner frühsten Kindheit wegen jeder KLeinigkeit geschlagen. Wenn mein Zimmer mal unordentlich war schlug sie zu, hatte ich einmal einen Eintrag im Heft-sie schlug zu. Fast jeden Tag musste ich das ertrage. Ich meine mit Schlägen nicht einen Klaps auf den Po oder so. Backpfeifen waren fast die Tagesordnung. Einmal schlug sie mich so stark, dass ich Nasenbluten bekam und es hörte fast 2 Stunden nicht auf. Oder sie schlug mich einmal am Kopf, ich rutschte aus und flog gegen eine Tür und mein Kopf fing an zu bluten. Heute tut sie es nicht mehr.
Meine Oma, die lange Zeit bei uns wohnte, machte mich jeden Tag fertig. Sie behandelt mich wie ein kleines Kind oder wie Abschaum. Es kamen Sprüche wie "Ich will sehen, wie du später deine Klamotten von 300 Euro Sozialhilfe bezahlst" oder "Du willst später viel reisen? Ein Mädchen, ganz ALLEINE im Hotel!" 1. Ich gehe auf ein Gymnasium, habe vor zu studieren und einen gutbezahlten Job zu haben, 2. Das soll heiße, dass ich niemals einen Freund, geschweige denn Ehemann haben werde. Gerne auch wenn im Fernseher eine Modenschau lief, dann kamen Sachen wie "Ich will das du später so aussiehst". So etwas war früher Alltag. Für sie waren solche Sprüche harmlos, mir haben sie tief innen weh getan und mich gekränkt.
Mein Opa lebte auch sehr lange bei uns. Er war wahrscheinlich der einzige Mensch in meiner Familie der immer nett zu mir war und den ich richtig mochte. Irgendwann heiratete er noch einmal und zog zu seiner Frau. Bei unserem letzten Telefonat sagte er, dass er den Kontakt zu uns abbrechen will, weil das seine neue Frau belastet. Das tat weh, weil ich immer dachte, dass er der einzig normale Mensch in meiner Familie ist und er für mich wie ein Vater war.
Meinen richtigen Vater habe ich nie kennengelernt. Er ist mir auch ziemlich egal, es macht mir nichts aus ihn nicht zu kennen. Seit etwas mehr als einem halben Jahr hat meine Mutter einen Freund. Seit dem gibt es am Tisch kein anderes Thema, als Schule, Arbeiten und Tests und die Abschlussprüfungen. Er interessoer sich zwar etwas für mich und ist in meiner Familie vielleicht der einzige der das tut, aber irgendwie mag ich ihn trotzdem nicht.
Ich musste früher sehr oft die Schule wechseln, weil wir sehr oft umgezogen sind. Erst in der 9. Klasse habe ich Freunde gefunden, die ich wirklich mag und die mich auch mögen und mich nicht hintergehen oder ausnutzen wie es früher war. Darüber bin ich heute sehr glücklich, aber warum erst in der 9. Klasse?
Von meiner großen Liebe wurde ich enttäuscht. Er ist der wichtigste Mensch für mich auf der Welt für den ich alles aufgeben würde, aber da ist nichts zwischen uns obwohl ich im gesagt habe, dass ich mich in ihn verliebt habe.
Das alles tut weh, weil ich niemanden richtig auf der Welt habe.
Ich weiß nur eins. Ich habe keine großes Selbstwertgefühl und auch nicht viel Selbstbewusstsein. Alle aus meiner Familie haben Studiert, sind Akademiker und/oder haben einen Doktortitle. Und natürlich war die Schande groß, dass ich auf eine Realschule ging. Als ich dann aufs Gymnasium gewechslet bin kamen von meinen Eltern Sprüche wie "Eine 2?! Wieso denn keine 1?!".
Ich will das alles nicht mehr sehen! Ich will genau das Gegenteil von allem dem sein, was ich in meiner Jugend mitbekommen habe! Ich will das genaue Gegenteil meiner Mutter sein, in jeder Hinsicht!
Ich will später ins Ausland um das alles nicht mehr sehen zu müssen. Natürlich , vergessen kann ich es nicht, aber ich will nicht jeden Tag daran erinnert werden! Falls ich Kinder habe will ich nicht so niederträchtig sein und bei jeder kleinsten Herausforderung drauf schlagen! Ich will alles anders machen! Ich will meine Familie nicht im Stich lassen sonder sie unterstützen! Damit meine ich eventuell Kinder und einen Mann, damit ich doch nicht alleine im Hotel bin. Das alles hat mich so kaputt gemacht!

Eine andere Sache noch. Stimmt es, dass Depressionen oder übertrieben viel Weinen, die Chance auf Krankheiten wie z.B. Krebs erhöhen?

Danke!!!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Deine letzte Frage ist auch zeitgleich die einzige, die Du uns stellst. Ich weiß nicht so recht, worin Du Hilfe, einen Ratschlag brauchst. Ist das Familienleben heute so schlimm, dass Du es nicht ertragen kannst? Dann kannst Du Dich jederzeit an das Jugendamt oder eine Beratungsstelle wenden.

Dass die Vergangenheit schwer auf Dir lastet, kann ich nachvollziehen. Wenn Du für Dich sagst, Du kannst das nicht allein hinter Dir lassen und möchtest die fachliche Hilfe, ist der Ansprechpartner ebenfalls eine Beratungsstelle oder auch ein Arzt.

Du hast Dein Ziel klar vor Augen, weißt, wohin Du im Leben steuern willst. Behalte es bei.

Zu Deiner letzten Frage: Ja, Körper und Seele hängen dicht beieinander. Man sagt ja auch "etwas schlägt mir auf den Magen" und so wie Stress einen Herzinfarkt auslösen kann (u.a. mit anderen Voraussetzungen), kann eine dauerhafte Depression auch andere Erkrankungen an den Körper heranlassen.

Alles Gute!
Dana