Problem von Anonym - 18 Jahre

Keinen Kontakt mehr zur Mutter, brauche aber Geld..

Hallo,
seid ca. drei Monaten wohne ich bei meinem Freund, der aber auch noch bei seinen Eltern wohnt. Ich gebe ihnen pro Monat 40 Euro freiwillig. ich finde dies okay. Aber dies ist nicht das Problem. Der Grund warum ich bei meinem Freund wohne ist der, dass ich von zu Hause "abgehauen" bin. Schon immer gab es Streit in der Familie. Meine Mutter bakam früh Kinder (mich und meinen Bruder) und war von Anfang an Alleinerziehen. Ich kann das schon verstehen, dass sie überfordert war und auch heute noch ist mit der gesamten Situation. Jedoch denke ich, dass man seine Kinder deswegen nicht schlagen sollte. Mein Zwillingsbruder und ich wurden fast jeden Tag geschlagen oder angeschriehen. Schon früher sind wir abgehauen, mussten aber immer wieder zu ihr zurück. Ich habe immer gehofft das dies aufhören würde, aber dies tat es nicht. Es änderte sich nur von der körperlichen Gewalt auf die Psychiche. Nun wurden wir nicht mehr geschlagen, sondern bekamen gesagt, dass wir "scheiß Kinder" seien und wir es nie zu etwas schaffen würden. Ich begann mich zu ritzen, mein Bruder hat angefangen Drogen zu nehmen. Oft dachte ich daran, wie ich mir das Leben nehmen könnte. Ich wollte nicht mehr. Wir mussten sehr früh schon lernen auf eigenen Beinen zu stehen, mussten viel im Haushalt helfen. Je älter ich wurde, desto mehr oder alles musste ich machen.
Mein Bruder schaffte es schon früh von zu Hause abzuhauen. Und nicht mehr zurück zu kommen. Als er dann nicht mehr da war bekam ich das Doppelte ab. Ich habe Angst vor ihr. Ich habe wirklich panische Angst vor meiner Mutter!
Kurz nach dem ich 18 geworden war nahm sie mich am Hals, wegen eines Briefes den sie sehen, den ich ihr aber nicht zeigen wollte. Ich habe zu ihr gemeint, dass sie zu drücken sollte. Das war das erste Mal, dass ich meinen Mund gegen sie aufmachte. Und tatsache war, das sie es wirklich machte. Aus irgendeinem Grund, welcher auch immer ließ sie aber nach kurzer zeit wieder los. Sie beschimpfte mich auf übelste Weise. Noch am nächten Tag war dies nicht vergessen von ihrer seite aus, und sie machte grad so weiter.
Also sie dann arbeiten ging packte ich meine Sachen (nur die Nötigsten) und ging weg. Seid dem habe ich auch nichts mehr von ihr gehört, das war so vor ca 3 Monaten. Das war es auch, was ich wollte! -Das sie mich in Ruhe lässt.
Jetzt ist allerdings das Problem, das ich Geld brauche, um auch meine Existenz zu sichern, da ich alles an kosten auf mich genommen habe (Maxx-ticket, Miete an die Eltern, Schulbücher ect.). Ich habe mit meinem Vater kontakt aufgenommen, den ich vorher auch nicht kannte. Er ließ das unterhaltsgeld dann auf mein Konto laufen. Jetzt ist es so, dass es in Frage steht, ob ich das Kindergeld und den Unterhalt der Mutter verlangen sollte. Irgendwo brauch ich das Geld, aber ich möchte auch nicht, dass es ihr meinetwegen schlecht geht oder so. Das sie finanziell Schwierigkeiten bekommt. Trotzdessen weiß ich auch nicht, wie ich sonst mein Leben leben sollte. Ich möchte einfach, dass sie mich in Ruhe lässt, mehr nicht. Aber ich kenne meine Mutter und weiß, dass sie mir nichts gutes möchte. Ich habe Angst vor ihr!
Ich denke sogar daran, vielleicht einen Psychologen aufzusuchen, da ich darüber was alles passiert ist noch nicht wirklich "befreit" bin. Oft fange ich noch an zu weinen und sehe keinen Ausweg mehr, Obwohl ich sie nicht mehr sehe. Aber das ist glaub ich auch die Angst, dass ich ihr wieder begegne.
Und das möchte ich nicht.
Was könnte ich denn tun? Und vor allem steht mir das Geld denn zu und wenn ja, sollte ich es mir geben lassen, oder nicht?
Ich bedanke mich schon einmal im voraus für eure Mühe mir eine Antwort zurück zu schreiben und hoffe, dass ich euch mein Problem etwas näher beschreiben konnte.

Anwort von Christian2

Hallo,
also Kindergeld und Unterhalt stehen dir so lange zu, bis du "auf eigenen Beinen stehen kannst". Das heißt bis zum Abschluss der Erstausbildung, wie Lehre oder Studium.
Das Kindergeld würde ich mir an deiner Stelle sofort von deiner Mutter geben lassen. Dieses ist ja auch für dich und nicht für deine Mutter vorgesehen. Um Ärger aus den Weg zu gehen kannst du auch beim Jugendamt beantragen, dass es direkt auf dein Konto gezahlt wird.
Ob du deiner Mutter gegenüber auch Unterhaltsforderungen stellst musst du allein entscheiden. Wie gesagt gesetzlich steht es dir zu. An deiner Stelle hätte ich damit auch keine moralischen Bedenken. Würde sie denn das Gleiche für dich machen? Du musst jetzt auch mal an Dich denken!
Du sagst, dass du jetzt bei deinem Freund und seinen Eltern wohnst. Es ist schön, dass sie dich aufgenommen haben. Aber denk doch mal daran, was passiert wenn ihr euch mal streiten oder sogar trennen solltet. Wo willst du dann wohnen?
Versteh mich bitte nicht falsch aber mit deinem eigenen Geld bist du unabhängiger, egal von wem.
Die Idee mit dem Psychologen finde ich gut. Dieser kann dir bestimmt helfen die Vergangenheit besser zu verarbeiten.

Alles Gute und liebe Grüße