Problem von Anonym - 50 Jahre

Sorge um die Tochter

Meine Tochter (18 J., sehr hübsch, Abitur) hatte seit 1/2 eine Beziehung zu einem jungen Mann (23 J., gut aussehend, mittlerer Bildungsanschluss) der m.E. das Leben leider nur von der "angenehmen Seite" leben möchte und zu gerne den Weg des geringsten Widerstandes geht. Wann immer er sich "eingeengt" oder "in seiner freien Entfaltung behindert" fühlt, lässt er alles im Stich und sucht sofort das Weite. Schulisch und beruflich entspricht das bereits der Realität. Schule frühzeitig abgebrochen, ebenso eine Ausbildung. Schuld daran waren immer "die Anderen". Was die Beziehung zu meiner Tochter angeht, kann ich eine Analogie seines Verhaltens nur vermuten. Die beiden waren 6 Monate "ein Herz und eine Seele", bevor er sie ohne jegliche Voranzeichen verlassen hat. Sie hat Nächte lang geweint und meine Frau und ich wussten kaum noch, wie wir sie trösten sollten. Dabei hatten wir ihn ohne jeden Vorbehalt in den Kreis der Familie aufgenommen und die beiden so gut es ging unterstützt. Meine Frau und mich hat diese spontane Trennung ebenfalls sehr überrascht.
Nun versucht er nach etwa 2 Monaten wieder mit meiner Tochter eine Beziehung einzugehen. Er sagt, er hätte etwas mehr Freiheit gebraucht, sei aber nun wieder gerne mit ihr zusammen. Und da sie immer noch in ihn verliebt ist, empfängt sie ihn wieder mit offenen Armen.
Ich traue dem Jungen einfach nicht mehr, während meine Frau mir vorhält, ich sei nur "eifersüchtig" wie alle Väter. Aber das glaube ich nicht, denn das war ich zuvor auch nicht.
Ich glaube der junge Mann macht uns allen, aber insbesondere meiner Tochter, etwas vor. Ich kenne nicht seine Motivation. Aber ich fürchte, das er ihr wieder wehtun wird.
Was soll ich tun?
Ich will nicht dem Glück meines Kindes im Wege stehen, habe aber begründete Zweifel an der Redlichkeit des Jungen. Er lehnt jedes Gespräch mit mir darüber ab, weil er der Ansicht ist, es gehe nur ihn und meine Tochter etwas an.
Faktisch mag er damit recht haben. Aber das interssiert mich nicht, weil mir meine Tochter wichtiger ist.
Haben Sie einen Tipp, wie ich mich verhalten sollte?

Anwort von Phine

Hallo,

Eigentlich hast du gar keine Möglichkeiten, außer für sie da zu sein und ihr gut zu zu reden.
Ich denke es macht überhaupt keinen Sinn ihr die Beziehung auszureden oder ähnliches, aber du kannst sie warnen, sie daran erinnern wie es beim letzten mal war, sie bitten vorsichtig zu sein und sich nicht zu sehr in ihre Gefühle rein zu steigern. Alles weitere muß sie dann selbst entscheiden.
Ein Gespräch mit dem Jungen hinter dem Rücken der Tochter wäre kein schlauer Schachzug. Er würde sich nicht einschüchtern lassen, weil er ja weiß dass sie zu ihm steht. Damit würdest du sie nur von dir entfernen. Das gleiche würde bei Verboten ect. passieren.
Du kannst also nur abwarten und ihr das Gefühl geben für sie da zu sein. Wenn sie wieder verletzt wird, kannst du dich um sie kümmern, aber du kannst nicht verhindern, dass sie diese Erfahrung macht.
Also nochmal: Bitte sie um vorsicht, aber hetz nicht über ihren Freund, laß die beiden ihre Beziehung aber gib ihr das Gefühl, dass du immer für sie da sein wirst. Und dann heißts Daumen drücken, dass sowas nicht nochmal passiert und dass sie, falls doch darüber schnell hinweg kommt und daraus lernt. Letzteres ist es doch worauf es ankommt oder? Sie ist ja kein kleines Kind mehr...aber das weißt du selbst.