Ein Leben als Bulimie-Kranke
Hallo liebes Kummerkasten-Team
Ich hasse mein Leben. Ich musste meine Lehre und anschliessend mein Praktikum wegen meiner Krankheit Bulimie abbrechen. Ich war körperlich und psychisch zu schwach dazu. Ich habe täglich bis zu 5 Fressanfälle. Ich verbringe mein Leben nur noch damit mich vollzustopfen, zu erbrechen und auf den Hometrainer alles schön abzutrainieren.
Ich kann mich nicht mal mehr mit meinen Freunden treffen, weil ich mich so hässlich fühle und einfach nur schäme.
Ich leide nun schon fast 4 Jahre an Essstörungen und richtig an Bulimie seit 3 Jahren. Ich war auch schon 2 mal stationär in Therapie, doch es hat mir nichts gebracht. Ich kriege mein Leben einfach nicht in den Griff.
Kann es sein, dass man vielleicht einfach nicht für dieses Leben bestimmt ist?
Liebe Grüsse
Anwort von Dana
Grüße Dich!
Ob man für das Leben nicht bestimmt sein kann? Gute Frage... ich würde sagen: Nein, man ist immer bestimmt. Wie kann man für sich selbst nicht bestimmt sein? Es ist Dein Leben, dass nicht Dich bestimmt, sondern Du bestimmst Dein Leben. Jedenfalls sollte es so sein; für Dich ist es wohl im Heute die Essstörung, die das Bestimmen übernommen hat. Und Du solltest Dir diese Verantwortung zurückholen.
Wir sind hier alle weder Psychologen noch Therapeuten noch Ärzte - und genau die brauchst Du gegen die Krankheit. Du hattest bereits Therapien; warum sie fehlschlugen, kann ich natürlich nicht beurteilen und sagen. Manchmal ist man einfach noch nicht bereit, so tief in sich zu gehen, zu verändern und dem festen Wunsch nachzugehen, anders zu leben. Ich kenne einige Menschen, die dafür mehr als eine oder zwei Therapien brauchten. Dieses "Klick" im Inneren fehlte - und dann kam es doch.
So gern ich Dir mehr mit auf dem Weg geben würde, ich kann es nicht. Ich kann Dich nur an die Fachleute verweisen und Dir ans Herz legen, es für Dich anzunehmen und tief innen die Entscheidung zu fällen, anders leben zu wollen.
Alles Gute!
Dana