Problem von Anonym - 33 Jahre

Beste Freundin

hallo lieber Kummerkasten,
mein Problem betrifft meine ehemals beste Freundin. Wir waren fünf Jahre sehr eng befreundet, unsere Männer haben den gleichen Schichtdienst und so hat es sich ergeben,d aß wir sehr viel gemeinsam gemacht haben, vor allem auch mit den Kindern. Wir haben uns eben alles erzählt und alles geteilt.
Am Jahresanfang bekam ich dann plötzlich mit, daß sie in meinen Mann verliebt ist. Da in unserer 10 jährigen Ehe so einiges eingefahren war, hat mein Mann mitgeflirtet, natürlich alles hinter meinem Rücken. Mit meiner Ehe und meinem Mann ist soweit alles geklärt, das Problem ist aber daß sie bei uns im Ort wohnt, die Kinder in den gleichen Kindergarten gehen und es nicht möglich ist sich aus dem Weg zu gehen. Sie hat sich bei mir entschuldigt und ich habe auch schon oft mit ihr geredet, auf der einen Seite fehlt sie mir, auf der anderen Seite hat sie mich so hintergangen, daß ich selbst nach 7 Monaten noch immer total geknickt bin darüber, daß mich eine Freundin so verletzt hat.
Ich weiß einfach nicht wie ich dieses Gefühl der Verletztheit überwinden kann. Soll ich wirklich besser nie wieder mit ihr sprechen? Dann tut mir mein Kind leid, wenn er wieder fragt, ob er mit ihrem Sohn spielen darf und ich mir eine ausrede suche. Oder soll ich die Kinder spielen lassen und wieder mit ihr reden?
Wenn es ginge würde ich sie am liebsten nie wieder sehen wollen, aber wenn man an einem Ort wohnt, geht das eben nicht, also muß ich damit klarkommen. Aber wie? jeden Tag graut mir vor diesem Kindergarten, ich möchte die ganze Sache vergessen aber es geht ja nicht, wenn man ständig an dem haus vorbei fahren muß um in die Stadt zu fahren.
Sie ist auch wütend auf meinen mann, weil dieser nur mit ihr gespielt hat, er wollte nie ernsthaft was von ihr, hat aber eben mitgeflirtet und sich bei ihr fürs `spielen`nicht entschuldigt, was sie aber erwartet. Für ihn ist das ganze erledigt, ihm tut es sehr leid, daß er eben auch diesen Fehler begangen hat, er liebt mich und sieht nicht ein was er ihr noch groß sagen soll.
Wäre es besser noch mal eine Aussprache zu viert?Aber was ändert das?
Bitte helft mir. Für mich waren Freunde immer wichtiger als Familie, weil ich keine intakte Familie habe, von daher trifft mich das jetzt so.
Eigentlich bin ich eine ziemlich bodenständige Person, die auch immer gut mit allem klar kommt, aber diese Sache schafft mich. Der Schmerz wird nicht weniger.
Viele Grüße und bis bald!

Anwort von Sabine

Hallo!

Ich kann verstehen, dass es Dich sehr belastet, denn schließlich ist etwas zusammengebrochen, was Dir immer sehr viel bedeutet hat und Dir immer sehr viel Halt gegeben hat.
So schwer es auch ist, aber man sollte auch verzeihen können. Dein Mann bestätigt, dass es ein Spiel war. Deine Freundin ist noch verletzt. Wahrscheinlich war es für sie kein Spiel und das macht die Sache eigentlich so kompliziert.
Eine Aussprache zu viert könnte einiges retten und ihr hättet eine Chance auf einen Neustart. Natürlich muß das Vertrauen wieder auf ein neues aufgebaut werden und es braucht mit Sicherheit viel Zeit. Anfangs wird bestimmt immer etwas zwischen euch stehen, aber wenn Dir diese Freundschaft, auch wegen der Kinder, soviel bedeutet hat, dann würde ich versuchen es wieder hinzubekommen. Nur wenn man darüber sprechen kann, kann man auch verstehen und verarbeiten.
Ich weiß nicht, wie wichtig Deiner Freundin eure Freundschaft ist und ich denke, dass nur ein offenes Gespräch es klären kann. Ein Gespräch erst zu zweit und dann zu viert wäre eine Möglichkeit um es zu klären. Betimmt ist es auch für die Männer ein unangenehmer Schritt, denn hier geht es um Gefühle und Männer mögen es eigentlich nicht so gerne. Sie regeln es immer auf ihre Art und Weise. Dennoch finde ich Deine Idee, alle vier an einen Tisch zu kommen, keine schlechte Idee. Die Ungewissheit hätte ein Ende und vielleicht ist es ein Neustart für euch alle. Ganz von vorne anfangen und neu Vertrauen gewinnen. Schwierig, aber es könnte funktionieren.

Lieben Gruß.