Problem von Marisa - 15 Jahre

Suizidgedanken

hallo!
ich habe euch schon ein paar mal geschrieben und ihr habt mir immer sehr geholfen,danke!

mir ging es eine zeit lang gut! in den letzten tagen sind aber wieder alle erinnerungen hochgekommen! ich musste schon so viel durchmachen, wurde durch meine mutter seelisch missbraucht und das auf die grausamste weise! gestern kam einfach alles zurück, es war wie ein film, der sich immer und immer wieder von meinen augen abspielte. ich musste deswegen auch erbrechen, weil ich mit den erninnerungen nicht umgehen kann!

ich habe solche angst! ich habe in den letzten monaten nie mit jemandem aus der familie über das gesprochen, was mich bealstete, doch dann nahm ich allen mut zusammen und erzählte meinem vater vom suizidversuch und vom ritzen! er sagte mir, dass ich zu ihm ziehen kann! ich weiss aber ganz genau, dass meine mutter riesen terror machen wird und davor habe ich angst! habe angst, dass mir meine mutter wieder droht und ich dann schlussendlich wieder bei ihr bleibe. habe angst, dass ich diesen grossen schritt einfach nicht wage. in letzter zeit sind meine suizidgedanken enorm gestiegen! ich denke nur noch daran! geritzt habe ich mich aber seit drei monaten nicht mehr, habe aber angst, dass ich wieder damit beginnen werde, wenn ich zu meinem vater ziehen möchte und meine mutter solchen terror macht! ich weiss einfach nicht, ob ich noch länger mit diesen belastungen leben kann! ich weiss jetzt schon, dass mich meine mutter wieder beschimpfen und bedrohen wird und ich habe angst, dass ich das nicht mehr aushalte und meinem leben dann ein ende setze! meine mutter klammert einfach so extrem und will mich auf keinen fall loslassen, aber ich kann so nicht mehr atmen, ich kann einfach nicht mehr!

was kann ich für mich tun, dass es mir in dieser situation besser geht?was kann ich tun, dass ich diesen schritt tun werde und wie soll ich meiner mutter gegenüber sein und wie soll ich auf ihre drohungen reagieren?

ich habe solche angst!

marisa:(

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Marisa!

Dass Du Deinem Vater gegenüber den Mut aufgebracht hast, über Dich und Deine Gefühle zu sprechen, war schon mal der erste Schritt. Du kannst stolz auf Dich sein. Und auch, dass Du seit 3 Monaten nicht mehr geritzt hast, kannst Du absolut auf der Positiv-Seite verbuchen. Super!

Sprich weiter mit Deinem Vater, erklär ihm Deine Ängste und wie schlecht Du Dich fühlst. Lass Dich selbst damit nicht allein. Es gibt Lösungen. Ganz sicher. Und Selbstmord ist keine. Werf Dein Leben nicht weg - Du hast noch viel vor Dir, schönes vor Dir. Vergiss das niemals.

Zu Deinem Vater ziehen scheint mir die beste Lösung. Und Dir geht es auch so. Dein Vater steht dem nicht im Weg. Also ist das die Richtung, die Du einschlagen solltest. Ich kann gut verstehen, dass Du Angst hast vor der Reaktion Deiner Mutter, vor den Beschimpungen und Drohungen - aber ergeht es Dir jetzt anders? Ich denke nicht. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Diesen Satz gibt es nicht umsonst.

Du musst Deiner Mutter nicht allein gegenübertreten. Zieh Deinen Vater mit ins Boot. Erkläre ihm, wie es Dir geht. Es ist nicht damit getan, dass er sagt, Du kannst zu ihm ziehen. Er sollte Dir noch mehr zu Seite stehen. Sag ihm, dass Du Dir das wünschst, ja fast erwartest. Er ist Dein Vater und sollte Dich damit nicht allein lassen. Sag es, sprich es aus. Das hilft.

Deine Eltern haben das gemeinsame Sorgerecht? Das ist gut. Und Du kannst mit 15 durchaus auch mitentscheiden, wo Du leben möchtest. Das ist Dein gutes Recht. Sicher müssen auch Gründe vorliegen, aber die gibt es zur Genüge. Wie wäre es, wenn Du zusammen mit Deinem Vater zu einem Anwalt gehst und ihr euch all das genau erklären lasst? Dann wisst ihr genau, wo ihr steht. Wie die Chancen sind und wie ihr es anfangen müsst.

Du musst nichts weiter aushalten. Du kannst da raus. Geh diesen Schritt. Und wie gesagt, Du musst ihn nicht allein gehen. Hol Dir Deinen Vater fest an Deine Seite, indem Du ihm klar machst, wie dringend er gebraucht wird.

Alles Gute!