Problem von Kummer - 20 Jahre

Von zuhause rausgeworfen worden.

Ich habe diese Seite durch Zufall gefunden.

Ich sitze mal wider traurig und verzweifelt vorm PC und mir geht alles durch denn Kopf was ich erleben musste.

Es war vor ca. 4 Jahren da wurde ich von zuhause raus geworfen.

Bei uns zuhause war es wie bei fast jeder Familie meine Mutter war geschieden von meinem Vater und hatte als ich 5 Jahre alt war einen Neuen Mann kennen gelernt denn ich nicht mochte und das zeigte ich auch immer wider. Ich versuchte ihn immer wider zu mögen aber er war auch nicht einfach. Es klappte zwischen uns beide einfach nicht und er stiftete oft Unfrieden zwischen mir und meiner Mutter.

Mein leiblicher Vater ist Alkoholiker und kümmert sich nicht um mich noch um meine Ältere Schwester es ist so als gäbe es ihn nicht.

Meine Mutter hat sich in der Neuen Beziehung sehr verändert sie ist egoistisch geworden sie hat nur noch auf ihren Vorteil geschaut uns ihre Kinder total vergessen, vielleicht liegt es daran das sie schon so früh Kinder bekommen hat (mit 16) und jetzt endgültig die schnauze voll hat, ich weiss es nicht. Als ich 15 War sind wir in einen neuen Stadtteil gezogen in ein Haus so wie es sich meine Mutter immer gewünscht hatte. Sie schien glücklich aber irgendwie doch nicht es gab immer wider streit zwischen mir und meinem Stiefvater.
Er warf mir vor das ich wenn ich schon nicht in die schule gehe dann sollte ich wenigstens arbeiten also suchte ich mit 15 eine Arbeit als Verkäuferin ich arbeitete 50 km von Zuhause entfernst und musste alles mit der S-Bahn und U-Bahn fahren es waren ca. 2 stunden fahrt, 2 x die Woche musste ich noch in die Schule. Ich hatte einen ganztags Job und ich musste um 4 Uhr in der früh 20 min bis zur S-Bahn laufen im Winter es war wirklich eine harte zeit. Wenn ich dann um 22 Uhr endlich zuhause war musste ich das dunkle stück von der S-Bahn auch noch nach hause laufen. Nicht mal etwas zu essen war gemacht das hätte ich dann selber kochen müssen. Ich arbeitete 3 Monate so bis ich nicht mehr konnte und die arbeit hinschmiss. Mein Stiefvater war böse darüber. Und als ich eines Tages bei meiner Tante übernachtete bekam ich in der nach eine Sms von meinem Stiefvater ich solle nie wider Nachhause kommen.

Ich war damals erst 16 und wusste nicht was ich machen sollte natürlich hab ich angerufen und gefragt ob ich wider nachhause darf aber es hieß nur nein ändere dich erst.
Ich blieb in der zeit bei meiner Tante und es gab auch besuche beim Jugendamt die aber nicht viel halfen. Ich war so durcheinander was hab ich falsch gemacht? Meine Kleidung bekam ich in Müllsäcken vor die Tür gefahren. Das Kindergeld bekam ich nicht.
Das war erst der Anfang einer langen endlosen Tragödie.

Irgendwie schafften es das Jugendamt und meine Mutter mich an meinen Vater abzuschieben
An einen Alkoholiker ich frag mich heute noch wie das Jugendamt das zu lassen konnte.
Ich bettelte denn Beamten an mich bitte nicht zu einem mir fremden Mann zu schicken, doch keiner hörte auf mich. Um es kurz zu machen 3 tage schlief ich dort dann verschwand ich. Keinen tag länger hätte ich es dort ausgehalten. Ich führte ein leben auf der Strasse keiner meiner verwandten wollte mir helfen. Gott sei dank hatte ich einen guten Freund der zwar schon einiges Älter als ich war aber er half mir gerne und ich wohnte eine zeit lang bei ihm versuchte meine Schule zu ende zu bringen aber durch die ganzen Probleme schaffte ich es nicht. Es gab immer wider tage da verzweifelte ich vermisste meine Mutter ich fragte mich immer wider warum sie das zugelassen hat.

Der Freund bei dem ich wohnte verlor seine Studentenwohnung und ab da an wusste wir beide nicht wo wir wohnen sollten. Ich wanderte von einer Haustür zur anderen alles freunde oder bekannte von meinem Freund. Am ende saß ich in einer 20 qm Wohnung die von komischen kleinen Käfern nur so überfühlt war ich ekelte mich und es fing wider an alles kam hoch ich wusste nicht wie ich weiter leben sollte und schnitt mir die Pulsadern auf, mein Freund fand mich so und ich kam ins Krankenhaus versichert war ich auch nicht mehr und ich log denn Arzt an. Als ich nach ein paar tagen raus kam telefonierte ich mit meiner Mutter ich erzählte ihr was passiert ist und das ich es nicht mehr aushalte ich weiss nicht wo ich hin soll.
Sie sagte mir nur ich bin jetzt in Italien und möchte meinen Urlaub genießen, ich hätte ihr alles verdorben usw?

War es ein schlechter Witz? Ich weinte nie so viel wie damals.

Es mussten noch viele solche sachen passieren bis ich endlich zur ruhe kommen konnte.

Ich wohnte letztendlich bei einer Freundin meines Cousins als Untermieterin die Miete zahlte das Sozialamt und auch sonst alles. Ich versuchte es noch mal mit der Hauswirtschafs Schule und es lief ganz gut bis ich wider einen rück schlag bekam. Es gab so viel zu tun ich musste mir einen eigene Wohnung suchen weil das Sozialamt die miete nicht mehr zahlen wollte ich hatte keine zeit mehr für die schule und verpatzte fast jede Prüfung. Meine Mutter rief mich nicht an sie fragte nicht nach mir es war ihr egal wo ich steckte.

Ich bekam als ich meine Schule abbrach eine kleine 39 qm Wohnung in der ich sehr glücklich bin trotzdem holen mich diese schrecklichen Erlebnisse immer und immer wider ein Nachts und auch tags. Ich verstecke mich dann zuhause so damit niemand merkt wie es mir geht.
Meiner Mutter schicke ich Blumen zum Geburtstag, Mutter tag usw? doch von ihr kommt recht wenig. Ich glaube das sie mich nicht mehr mag, warum? ich weiss es nicht.

Ich vermisse meinen kleinen Bruder sehr, er sagte mir mal dass er böse auf mich ist weil ich ihn einfach so verlassen habe. Ihm zu erklären dass nicht ich gegangen bin würde er nicht verstehen. Mein Herz schreit nach ihm und ich kann es nicht abstellen.

Ich hatte letztes Jahr eine Fehlgeburt die auch durch denn ganzen stress kam keiner hat sich dafür interessiert, Gott sei dank habe ich meinen Mann meinen Freund der mir immer wider zur Seite stand. Es tut gut das ich es mir von der Seele schreiben kann und ich möchte denn Mädchen und Jungen sagen denn das auch passiert ist.
Ihr müsst stark bleiben. Für euch.

Ich habe durch das ganze auch etwas gewonnen einen Liebevollen Mann und eine neue Religion die ich von ganzem herzen liebe auch wenn viel schlechtes darüber berichtet wird, man muss es selber erleben, fühlen bevor man darüber urteilt.

Leider Fehlt in meinem Leben immer wider eine Mama.


Danke.

Anwort von Sabine

Hallo!

Danke, dass Du uns geschrieben hast. Es ist mit Sicherheit für einige Leser interessant zu erfahren, wie wichtig es ist zu kämpfen und stark zu bleiben.
Das Du Deine Mutter vermisst, kann ich verstehen. Wie Du es beschreibst, hat sie Dir einigemale vor den Kopf gestoßen und trotzdem liebst Du sie. Du kennst sie und Du weißt, dass auch sie ihre Probleme hat. Wahrscheinlich ein Grund, warum Du nicht mehr an sie herangekommen bist. Es ist wichtig, dass Du viel mit vertrauten Personen darüber sprichst, damit Du es einigermaßen vearbeiten und verstehen kannst. Oft ist es auch eine große Hilfe, wenn man fachliche Hilfe in Anspruch nimmt. Es gibt oft Dinge, die kann man nicht alleine verarbeiten. Diese Dinge,die Dich jetzt noch immer so sehr belasten, die sitzen sehr tief und vielleicht machst Du mal einen Termin bei einem Psychologen aus. Vielleicht hilft es Dir ein wenig weiter eine fachliche Meinung darüber zu hören.
Ich aus meiner Position kann verstehen, dass Du Deine Mutter vermisst, doch wie tief es eigentlich sitzt und wie sehr es Dich belastet, dass kann ich von hieraus nicht nachvollziehen.
Um von den Belastungen loszukommen, mußt Du Dich freisprechen. Hierbei sind vertraute Personen und sogar fachliche Hilfe eine große Unterstützung.
Ich persönlich würde auch versuchen ein Gespräch mit Deinem Bruder zu führen und ihm versuchen zu erklären warum und wieso alles damals so gekommen ist. Er wird auch viele Fragen haben und vieles nicht verstehen können. Du könntest ihm hierbei eine Hilfe sein. Eine Hilfe nach der Du Dich vielleicht auch sehnst.
Versuche es nicht zu verdrängen. Vergessen kann man es nie, aber man kann lernen damit zu leben.

Lieben Gruß