Problem von Anonym - 18 Jahre

Mein Leben!

hallo,
cool dass ich so ein forum gefunden habe denn ich hab kein Mumm dazu zu irgendeinen psychologen oder so zu gehen.

Das größte Problem das ich habe ist denk ich mal dass ich seit ca. 6 jahren kiffe. Mit 12 jahren hab ich angefangen. Ich sehe das problem eigentlich nicht darin, dass es eine "Droge" ist, sondern vielmehr werde ich mit den rechtlichen seiten z.Z. derart konfrontiert dass ich damit seit 2 wochen aufgehört habe, um meinen führerschein in einem Jahr evtl. wieder zu bekommen. Ich hab mir in den 6 jahren meine eigene meinung dazu gemacht und ich bin bis vor kurzem mit allem klar gekommen und hatte nie Probleme. Doch ich wurde an der Grenze angehalten worden, wo eine Drogenkontrolle durchgeführt wurde. Normalerweise hätte ich, nach Angaben der Polizei einen Monat Fahrverbot bekommen, doch ich hab Post vom Landratsamt bekommen, dass die Abbauprodukte des THC (die Tetrahydrocannabinolsäure) mehr als 75ng, also 89ng betragen und dazu kommt dass aktives THC 7,9ng betragen haben und somit von einer Fahruntüchtigkeit auszugehen ist. Jetzt muss ich ein Jahr lang nachweisen BtM-abstinent gelebt zu haben und anschließend die MPU über mich zu ergehen zu lassen. Die Kosten der ganzen Geschichte belaufen sich zur Zeit auf ca. 900-1000?. Ich weiß, dass es verboten ist unter Einwirkung von Cannabis ein Kraftfahrzeug zu führen, und ich hätte auch niemals im Leben die Hand ans Lenkrad gelegt, wenn ich mich fahruntüchtig fühle und ich mir bewusst wäre andere Menschen dadurch in Gefahr zu bringen. Aber wenn man schon seit so langer Zeit täglich Cannabis konsumiert, lässt natürlich die Wirkung nach, dass man es eigentlich gewöhnt ist. Also zum Zeitpunkt der Drogenkontrolle fühlte ich mich eben vollkommen fahrtüchtig. Ich hab ca. 3 Stunden vor der Fahrt noch einen Kopf geraucht, aber mein Augen haben halt noch ein bisschen geglänzt. In dem Brief vom Landratsamt waren auch ein paar Fehler eingebaut ( mit dem Datum des Konsums) und dass nach dem gefälschten Datum schon mehr als 24 Stunden vergangen wären und somit von regelmäßigem Konsum auszugehen ist und ein Trennvermögen zwischen Konsum und Fahren "nicht vorhanden" war. Dann bin ich auch gleich zum Rechtsanwalt gegangen mit der Hoffnung ein nur einmonatiges Fahrverbot "aushandeln" zu können. Leider haben die Briefe an das Landratsamt garnix gebracht und somit auch gleich ca. 600? umsonst waren. Naja damit muss ich jetzt leben.

Doch seit ich jetzt mit dem Kiffen aufgehört habe, geht bei mir psychisch alles bergab. Seitdem brauch ich ständig irgendeinen Ersatz dafür und da trink ich jetzt halt jeden tag bier, was bestimmt auf Dauer viel viel schädlicher ist als das Kiffen und es mehr ein berauschendes als ein zufriedenstellendes Gefühl ist. Am schlimmsten ist es am Wochendende bei meinen Kumpels weil die ja auch immer noch kiffen und zum Fortgehen haben wir meistens keine Lust weil wir in einer ländlicher Region wohnen und Partymäßig nie was los ist oder für die Disco kein Geld haben, weil man da locker an einem Abend schon mal 50? ausgeben muss um etwas Spaß zu haben. Und das Zuschauen beim Kiffen meiner Freunde ist eben so ärgerlich, da bringt der Alkohol auch nicht viel. Deshalb hab ich mir jetzt auch mal Methamphetamine geholt (was ich zuvor nie angerührt hätte!) weil die ja nur ein paar taage im urin nachweisbar sind, im Gegensatz zu Cannabis, das bis zu 3 Monate oder noch länger nachweisbar ist.
Also Ablenkung habe ich dadurch genug. Amphetamine machen aber natürlich auch sehr psychisch abhängig und auf Dauer (was ich mir zwar eh nicht erlauben kann) den Körper ziemlich schädigen bzw. auslaugen. Jetzt habe ich praktisch nur noch die Möglichkeit Alkohol zu trinken (was mir eigentlich überhaupt nicht von der Wirkung und der Nachwirkung am nächsten Tag gefällt) und kurz nach dem Urintest (was ich viel mal im Jahr machen muss) etwas Crystal zu schnupfen.
Ich weiß, ich würde irgendwann mal auch ohne sämtliche berauschende Mittel klar kommen, was natürlich zur Folge hätte dass ich gar nicht mehr zu meinen Freunden gehen kann, wenn ich nicht zuschauen kann. Diese Freunde aufzugeben würde mir aber ziemlich schwer fallen, weil ich die ja schon seit Jahren kenne, bzw. mit denen das Kiffen angefangen hab. Andererseits würden sie dann auch ziemlich sauer auf mich sein, dass ich nur weil ich das Kiffen aufhöre nichts mehr mit ihnen zutun haben will oder muss.
Und nur weil der Vater Staat meint dass es illegal ist Cannabis zu Rauchen fühle ich mich eigentlich nicht gezwungen plötzlich neue Freunde zu suchen mit denen ich, wenn überhaupt nur halb so viel Spaß hätte, als mit den jetzigen.
Ich könnte natürlich auch auf meinen Führerschein verzichten und weiter kiffen, weil das Verfahren rechtlicher Seite eingestellt wurde. Aber ich fahr einen Audi A3 und bin natürlich sehr stolz drauf in meinem Alter so ein Auto zu fahren und das mir meine Eltern sowas ermöglicht haben und möchte die jetzt nicht noch dazu bringen mich auf immer und ewig hinfahren und abholen zu lassen. Ich fahre nämlich ca. 17 km in die Arbeit und könnte dann zwar auch in die Stadt ziehen aber da kenne ich eben noch mehr Kiffer, wo ich das Kiffen bestimmt nicht aufhören könnte. Und wenn ich nicht sofort anfange BtM-abstinent zu leben müsste ich später irgendwann den Führerschein komplett neu machen.

Ich versuche jetzt wirklich alles um mich irgendwie abzulenken aber das fällt mir alles so viel schwerer als einfach weiter zu kiffen.
Ich brauch halt irgendwie nach der Arbeit meine zwei Köpfe Gras und damit könnte ich 100% noch viele Jahre so leben weil ich kenne auch ein paar leute, die schon über 50 jahre alt sind und seit ihrer Jugend kiffen und mit ihrem Leben vollkommen zufrieden sind und sich nicht beklagen könnten und es immer noch machen und die eigentlich aus meiner Sicht gesehen das Schönste Leben haben.

Deswegen fühle ich mich vom Staat nur verarscht und ich immer weniger mit irgendwelchen Politikern oder ähnliches zu tun haben möchte weil ich die Menschen, die denken das Marijuhana schlecht sein muss, nur weil das Gesetz es so sagt und sie sich nicht ihre eigene Meinung drüber bilden und vorschnell über etwas urteilen, wovon sie gar keine Ahnung haben, verachte.

Klar kann es sein dass man den Cannabiskonsum bei Kiffer-Anfängern im Straßenverkehr nicht erlauben kann weil die Wirkung bei seltenem Konsum eben sehr viel stärker ist als bei Dauerkonsumenten und sie dadurch auch nicht fähig sind ein Auto zu fahren.

Aber man kann es doch wenigstens Legalisieren weil so trennen sich die Kiffer immer mehr von der Gesellschaft ab (was nicht wenige sind) weil wir uns einfach nicht verstanden fühlen von den ganzen Marijuhana-Gegner.

Was ist eigentlich der Grund Drogen zu verbieten, denn es kann doch jedem selber überlassen sein wie er seinen Körper schädigt (oder heilt was ich bei Cannabiskonsum finde, denn ich bin in den 5 jahren dauerkonsum vielleicht 2-3 mal krank gewesen, also ist meine Schlussfolgerung dazu, dass es eine Medizin bzw. gleichzeitiges Genussmittel ist.) Ich meine man kann sich ja auch vergiften oder anders umbringen wenn man es will, und wenn man das Risiko der eventuellen Schäden eingeht um das Leben viel schöner und leichter zu machen könnte man das doch tun, oder?

Seit den zwei Wochen da ich komplett aufgehört hab mit kiffen, macht mir mein Leben eigentlich gar keinen Spaß mehr und ich ungelogen jeden Tag schon über Selbstmord nachdenke es aber immer gleich wieder verdränge und ich kann es auch absolut nicht verstehen wie mich uninformierte Leute die was zu sagen haben mich in so eine lage bringen können. Ich hatte auch schon einzelne Wutausbrüche (z.B. ein Loch in der Wand und in der Tür). Das kommt nur davon weil ich so "verliebt" bin in Marijuhana und ich das psychisch irgendwie nicht aushalte, drauf zu verzichten. Mein Gras war eben immer für mich da, nicht so wie meine Eltern, die nur so tun. Es hat mir auch geholfen extrem abzunehmen, denn als ich das kiffen angefangen habe war ich noch richtig "fett" und nur durch das Sättigungsgefühl ich jetzt zum ich sage mal athletischen Körperbau geholfen hat.
Ich kann mich zur Zeit auch gar nicht mehr richtig konzentrieren und bevor ich total durchdrehe trinke ich jetzt halt täglich um die zwei Liter Bier oder halt etwas Schnaps aber so kann das auf keinen Fall weiter gehen.

Sorry, dass ich einen so ausführlichen Text schreiben musste, aber bitte helft mir ich weiß echt nicht mehr weiter!

PS: und sagt bloß nicht ich soll in Therapie gehen denn wenn ich noch Kiffen würde wäre mein Leben noch in BESTER Ordnung und ich hätte keine von derartigen Problemen

Vielleicht wisst ihr ja irgend eine Möglichkeit mein Leben ohne Kiffen in den Griff zu bekommen. Vielleicht denke ich auch nur viel zu sehr über die ganze Sch**** nach. Ich hab bis jetzt noch mit nur wenigen Menschen darüber gesprochen.

Danke

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich möchte hier keine Diskussion über Politik, Gesetze und insb Legalisierung anfangen; daher lasse ich meine Meinund dazu einfach mal weg. Im Moment geht es um Dich und Dein Leben und wir werden hier keine Gesetze neu schreiben können.

Gibt es Dir nicht zu denken, wie schlecht es Dir ohne geht? Ist es nicht ein komisches Gefühl, dass das Leben, die Gefühle, die Konzentration, das Glück, dass all das davon abhängig ist, was Du nimmst? Ich bin gerne unabhängig - und Du? Offenbar abhängig.

Es bleibt bei Dir, Dir Hilfe gegen die Abhängigkeit zu holen oder nicht. Und auch, ob Du das Jahr jetzt durchziehst oder nicht. Die Dinge sind, wie sie sind; Du hast die Kosten und die Auflagen, das ist im Jetzt nicht veränderbar - wie Du damit umgehst, bleibt bei Dir.

Alles Gute!
Dana