Problem von Anonym - 37 Jahre

Einsamkeit- brauche wen zum Aussprechen

Hach hoffe, ich bin hier richtig, denn ich fühle mich so einsam.
Ich habe zwar eine Megafamilie-Mann und vier Kinder,die mich sehr auf Trab halten,aber ich bleib auf der Strecke,denn ich fühle mich nur als Haussklave.
Das sieht so aus-ich bin den ganzen Tag daheim,keine Möglichkeit, rauszukommen-weil ich erstens nicht mobil bin-nicht Autofahren darf wegen Epilepsie -am Land wohne-wo es selten einen Bus gibt,keine Freunde und Kontakte...schon wegen der Kinder...hat sich im Laufe der Jahre so ergeben,weil ich die "Glucke" bin, und mein Mann ist so gut wie gar nicht "vorhanden"- er ist nur mit seinem Job verheiratet, kommt nur zum Schlafen und essen heim. Ich bin in einem Zustand, wo ich ständig versuche,mich selbst irgendwie lebendig zu erhalten,aber depressiv gefärbt und oft traurig.
Für meine Familie habe ich den Job,meine Hobbies,viele Interessen und Freuden aufgegeben und fühle mich nur als leere funktionierende Hülle.
Mein Mann,ein Perfektionist,ist leider ein Entmutiger,der es täglich schafft, mich fertig zu machen mit seiner ewigen Nörglerei: was ich alles nicht gut genug mache,wie es aussieht,wg. Unordnung,belehrt mich ständig,was alles wie besser und anders zu machen sei,ständig Kritik,kein Lob,keine Anerkennung,keinen Dank für das,was ich alles tue,für ihn ist alles nur selbstverständlich und soll nur noch besser gemacht werden. Wenigstens die Kinder schätzen mein Dasein,mein Zeithaben und meine Liebe,sie sind echte Goldstücke!Es wäre schön für mich,wenn ich mich hier im Internet mit jemanden ab und zu austauschen könnte,das würde mir Mut und Kraft geben. Mir ist klar,dass ich allein mich in diese SCh...Situation gebracht habe und ich selbst was dran ändern muss,aber es geht nur in kleinen Schritten.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

"Hausarbeit ist undankbar, denn man sieht nur, was nicht erledigt ist." Ein Satz meiner Mutter, den ich früher nie so ganz verstanden habe. Inzwischen aber schon - und Du erkennst einen Teil Deiner Situation sicher auch. Niemanden interessiert, ob der Abwasch getan ist, wenn er getan ist. Steht er noch in der Küche, ist die Nörgelei da. Umgekehrt aber verliert niemand ein Wort darüber, was geleistet ist. Da kann ich Dir nur raten, mit Deinem Mann in Ruhe drüber zu sprechen und ihm einfach mal deutlich zu machen, dass Du einen strammen Tagesablauf hast. Er ist mit seiner Arbeit verheiratet - aber andere haben auch Arbeit. Und das muss man dem einen oder anderen einfach mal deutlich sagen.

Lob und Anerkennung von außen ist wichtig - daher halte Dich auch daran fest, was Deine Kinder zu schätzen wissen. Du weiß, was Du leistest; lass Dir dieses Wissen nicht nehmen. Biete Deinem Mann die Stirn (das jedenfalls würde ich tun). In einem anderen Fall habe ich mal geraten, den Tagesablauf aufzulisten und zu zeigen, dass man nicht nur mit einer Schachtel Pralinen auf dem Sofa sitzt ;-) Ich finde, dass das vieles deutlich machen kann; einfach weil Dinge, die schwarz auf weiß zu lesen sind, mehr Gewicht bekommen.

Und lobe Dich auch selbst. Gönne Dir etwas. Auf dem Land mit wenig Anbindung - aber Land heißt doch auch großes Vereinsleben, oder? Das habe ich immer kennengelernt. Vielleicht ist etwas für Dich dabei? Ein Yogakurs, tanzen, Schützenverein... horch Dich um, um auch mal wieder rauszukommen und etwas für Dich zu tun. Nicht, weil dann das Haus ordentlich wird, nicht, weil es für andere ist - sondern einfach nur, weil Du heute daran Spaß hast.

Alles Gute!
Dana

PS: ein offenes Ohr findest Du hier im Kuka...