Liebe Amie

gut, dass du uns hier schreibst. Somit hast du hoffentlich das Gefühl, nicht völlig alleine mit deinem Problem zu sein. Gibt es denn noch andere Menschen in denem realen Umfeld, die ähnlich für dich da sind? Wo du einfach mal allen Müll und Schutt abladen darfst? Du machst eine Behandlung - wie kommst du mit ihm/ihr klar? Kannst du dich da aussprechen? Wird dir zugehört? Ist der Therapeut für dich da? Hilft es dir? Siehst du Fortschritte?

Weißt du, viele Menschen haben schlechte Stimmungen, geraten in Depressionen oder haben so wie du das Gefühl dass sie gar nicht mehr können. Ich denke mir dann immer, was nützt es uns, in diesen Sumpf zu versinken, einen Gewinn ziehen wir doch daraus nicht! Wer sagt es genauso, dass es dann besser wird, wenn wir allem ein Ende setzen. Wenn es so weit sein darf, dann wird es sowieso mit uns geschehen, also warum sollte ich jetzt eigenmächtig meinem Leben ein Ende setzen. Es gibt doch noch tausende von schönen Dingen, die du mit 22 nicht erleben konntest! Familie gründen, im Beruf Erfolg haben, Spaß und Freunde, andere Flecke der Erde kennen lernen und und und. Viele Dinge kannst du erst machen, wenn du älter bist, weiser bist, das Leben kennen gelernt hast - hast du das schon? Glaub ich nicht, sonst würdest du nicht einfach dem ganzen ein Ende setzen wollen!

Gegen Einsamkeit kann man etwas tun. Einsamkeit ist schrecklich, deswegen ist es an dir, Leute kennen zu lernen. Das kann anfangs schwierig sein, gerade wenn man eh so ein seinem eigenen Cocoon ist. Aber jeder kann es lernen, so auch du!

Sprich mit dem Therapeuten, bei dem du bist und sei offen und ehrlich. Schaut, dass ihr eine Rankingliste mit Zielen erstellt und du langsam eines nach dem anderen dir erarbeiten kannst! Fang mit den kleinen Dingen an, die das Fundament für ein stabileres Leben bilden.

Alles Gute dir!
Andrea
Ich hoffe, es konnte dir ein wenig helfen!