Problem von Anonym - 17 Jahre

Sackgasse

Ich stecke in einer ausweglosen Sackgasse in meinen Augen. Ich bin nun im Dritten Monat schwanger und kann meinen Freund zu nichts mehr gebrauchen. Er ist 18 Jahre und ich fühle mich von ihm total verarscht. Als ich unsere ganzen Papiere sortierte etc. fand ich einen Brief von seiner Oma an ihn, wo auch ein Bild von seiner kleinen Cousine drauf war, hinten hat er drauf geschrieben, das so Jason, in seinen Träumen aussieht. Dabei fand ich auch einen Brief wo er seine Gefühle beschrieb, er hatte vor mir eine Freundin die auch schwanger war und das Kind in Spanien verlorgen hatte. Er war auch mit ihr verlobt. Ich bin nun auch noch nicht solange mit ihm zusammen und dennoch habe ich kein Vertrauen mehr zu ihm, da immer etwas anderes ist. Angeblich hat er am 23.12 ein Mädchen aus dieser Stadt geküsst und ist extra zu ihr raus gefahren, er wohnt normal in Fürth. An diesem Tag war er nicht bei mir und er hat mir auch verschwiegen das er sich mit ihr traf. Ich habe ihn auf die Sache angesprochen und er hatte sich bei unseren Streit der darauf folgt nicht mehr unter Kontrolle. Er verliert derzeit immer häufiger die Kontrolle, früher war er ein Herzensbrecher und heute? Ich habe das Gefühl, dass ich die Person von der ich ein Kind erwarte nicht kenne.
Wie ich das mit dem Kind schaffen soll weiß ich auch nicht, weil er hat keinen Führerschein, kein Ersparnis, wohnt nun erstmal bei mir zuhause bei meinen Eltern wegen den Job, den er vielleicht heute wieder verliert und ich habe meine Schule noch nicht fertig. Habe noch nicht mal einen Abschluss genau wie er er hat auch keine Ausbildung.
Ich sehe mich in einer totalen Sackgasse und weiß nciht wie ich dem kleinen Kind was bieten soll, da ich von zuhause leider nicht sehr viel Unterstützung bekommen werde. Noch dazu habe ich nur ein bisschen erspartes, das ich gerne für meinen Führerschein verwendet hätte.
Die von der Schwangerschaftsberatung wissen mir selbst durch Hartz4 nicht wirklich zu helfen und mich zu beraten, da alle beträge noch nciht raus sind. Ich fühle mich total allein gelassen und richtig unverstanden. Ich kann mit niemanden reden. Was soll ich denn nur tun?

Anwort von Claudia

Hallo!
Ich denke das beste wird sein, mit deinem Freund zu reden. Will er dich, aber kein Kind? Will er dich und das Kind? Wenn ja, dann sollte er sich zusammenreißen. Er sollte dich unterstützen und dich nicht hintergehen und das dann auch noch abstreiten. Aber wenn er so ein Herzenbrecher ist wie du schreibst, dann wird er sich schwer von heut auf morgen ändern können, wenn überhaupt. Aber: seine Exfreundin hat schon einmal sein Kind verloren. Vielleicht erinnert ihn deine Schwangerschaft an das Geschehene, und es macht ihn traurig.
Finde heraus was er denkt. Steht er nicht zu dir und eurem gemeinsamen Kind, dann sollte er seine eigenen Wege gehen, und dich mit seinen Problemen in Ruhe lassen (d.h. auch dass er ausziehen muss). Du hast schließlich jetzt selbst ne Menge am Hut.
Ich weiß selbst, dass es schwer ist jung Mutter zu werden. Noch schwerer ist es natürlich wenn man keinerlei Unterstützung erhält von der Familie und sich der Vater des Kindes vielleicht auch noch aus dem Staub macht. Aber es ist zu schaffen!
Da du erstens noch unter 18 bist und zweitens noch bei deinen Eltern lebst, wird dir eigentlich nichts vom Sozialamt (Arbeitslosengeld 2 wie es jetzt heißt) zustehen (genaueres können aber nur die Sachbearbeiter dort sagen. Generell würd ich alles beantragen was geht, vielleicht fällt ja doch was für dich ab). Deine Eltern sind noch für dich verantwortlich. Sollten sie dich vielleicht rausschmeißen (was wir nicht hoffen!), dann könntest du in ein Mutter-Kind-Heim gehen, dann stehen dir auch Mittel vom Sozialamt zu. Aber so weit wird es hoffentlich nicht kommen.
Nichts desto trotz empfehle ich dir zur Caritas ( http://www.caritas.de ) zu gehen. Erstmal kannst du dich dort beraten lassen wegen deiner Situation, und du kannst einen Antrag bei der Stiftung für die Familie (oder Stiftung für Mutter und Kind, so in der Art heißt sie) stellen auf eine einmalige Beihilfe. Du kannst dort bis zu 1000 Euro bekommen und dieses Geld ist eine Schenkung, d.h. du musst nichts davon zurückzahlen. Dieses Geld kannst (musst!) du für das Baby verwenden, also um Kleidung, Möbel, Kinderwagen und was man sonst noch so alles braucht zu kaufen.
Besonders wichtig ist eigentlich in deiner Situation die Unterstützung deiner Familie. Hilfe kannst du gut gebrauchen und vielleicht findet sich auch jemand in der Familie (Eltern, Tante, Oma?) die auf das Baby dann aufpassen könnten, während du in der Schule bist. So kannst du wenigstens erstmal die Schule beenden.
Abschließend will ich dir sagen: Auch wenn deine Eltern jetzt verständlicherweise nicht begeistert sind über deine Schwangerschaft und dich nicht unterstützen wollen, wenn das Baby da ist, werden sie hin und weg sein! Das weiß ich aus eigener Erfahrung! :)
Ich wünsche dir alles Gute!