Problem von Alexandra - 16 Jahre

Angst vor Trennung

Wenn so ein ähnliches Problem schon mal diskutiert wurde, tut es mir Leid, aber ich habe meines Erachtens nicht das Richtige gefunden.

Also Folgendes: Ich bin jetzt seit ungefähr sieben Monaten mit meinem Freund zusammen, allerdings hat er sich vor einem Monat mal von mir getrennt, weil ich etwas gesagt habe, dass ihn sehr verletzt hat, und weswegen er sich fehl an meiner Seite gefühlt hat. Jedenfalls ist er dann doch nach einer Woche zu mir zurückgekommen, weil er es nicht ausgehalten hat.

Und jetzt bin ich die vier Wochen damit beschäftigt gewesen, das Ganze zu verarbeiten. Es war nicht nur die Trennung, sondern auch einige andere Dinge, die er innerhalb dieser Zeit gemacht hat, eine Nacht mit seiner Ex-Freundin, von der er mir aus irgendeinem Grund erzählen musste (warum versteht er jetzt selbst nicht) und die Art wie er Schluss gemacht hat; er sagte, es sei nur eine Pause und ist dann mehr oder weniger vor mir weggelaufen, und ich fühlte mich irgendwie verraten.

Tatsache ist aber, dass ich ihn liebe, wie keinen anderen, und auch wenn es sich so anhört, er ist kein schlechter Mensch, hat selbst gesagt, dass es das Dümmste war, was er tun konnte und wir haben im Übrigen alles lang und breit (und tränenreich ^^) diskutiert.
Mein Problem: Ich merke zwar, wie ich mich von allem langsam entferne und immer weniger Kummer habe, aber an diese Art, die er mir gezeigt hat, dieses herzlose Schlussmachen, das hat sich irgendwie bei mir eingebrannt. Im Moment tut er vielleicht alles, was er kann und sagt, wenn ich glücklich wäre, wäre er auch der glücklichste Mensch der Welt, aber ich habe eine fürchterliche Angst, dass diese schöne Zeit irgendwann wirklich ein Ende nimmt, und ich dann wieder so am Boden bin.
In der Woche, in der ich allein war, dachte ich zwar nicht, dass ich es nicht irgendwie schaffe, darüber hinwegzukommen, ich war sogar kurz davor, wenn er nicht im selben Augenblick angerufen hätte, aber ich denke trotzdem, dass ich die Beziehung nie wieder genießen kann, wenn ich die Panik nicht ausschalte und frage mich, wie andere mit jemandem zusammensein können, vor allem, wenn sie vorher schon mal verlassen worden sind.
Ich frage mich jetzt, ob dieses Gefühl nur bei mir so gegenwärtig ist.
Und ob es eine Frage der Zeit ist, bis ich es ganz vergessen habe, oder ob ich daran arbeiten kann, dass es wieder so wird wie am Anfang. Erst dachte ich, es läge an ihm, aber irgendwie glaube ich nun, wenn ich mit ihm zusammen sein möchte - und das will ich ganz bestimmt - muss ich das mit mir selbst klären.
Dazu kommt, dass ich nicht mehr so fest an das glaube, was er sagt, und dass irgendwie das Vertrauen fehlt. Könnt ihr mir sagen, wie ich ihm das alles irgendwie verzeihen kann?

Naja - meine Mutter hat es mit Sätzen versucht wie "Du bist jung, da kommen noch welche.", aber ich befürchte, dass die Trennungsangst bei mir zu einem grundsätzlichen Problem wird, von daher war das nicht sehr hilfreich. ;)

Liebe Grüße,
Alexandra

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Alexandra!

Du hast die bittere Erfahrung gemacht, dass Beziehung nicht für immer halten - auch wenn es sich vorher oft so anfühlt. Man möchte daran glauben, fast weiß man, dass es für immer schön ist. Aber leider ist das oft ein Irrglaube. Ich kenne niemanden, der nie verlassen hat oder nie verlassen wurde. Das Wissen, dass das Liebesglück zeitlich begrenzt sein könnte, kann Angst machen.

Aber darf diese Angst dem Glück im Wege stehen? So vieles im Leben hat seine Zeit und geht vorüber. Darf man es deshalb weniger genießen? Oder sollte man gerade deshalb daran festhalten und es sich gut gehen lassen, solange das Glück da ist? Ich finde, der letztere Weg ist der richtige.

Du hast Vertrauen in ihn und in eure Beziehung verloren - und es braucht einfach Zeit, das wieder aufzubauen. Vertrauen bekommt und vergibt man als Vorschuss; es ist sehr schnell verletzt und dann kann niemand mehr diesen Vorschuss geben.

Die 'Beziehungswaage' ist aus dem Gleichgewicht - die schönen Erinnerungen, Gefühle, Gedanken, Erlebnisse haben ein wenig an Gewicht geworden; weil auf die andere Seite ein dicker Brocken geworfen wurde. Jetzt heißt es: die andere Seite wieder auffüllen.

Alles Gute!
Dana