Problem von Anonym - 23 Jahre

Sackgasse

Hallo,
ich bin mit meinem Freund seit 6 Jahren zusammen. Seit über einem halben Jahr frage ich mich ob ich ihn noch liebe, küssen und Sex will ich nicht mehr mit ihm. Letzte Woche Donnerstag wollte er Sex, ich aber nicht, daraufhin tickte er aus und beschimpfte mich. Wir haben bis zum Wochenende nicht miteinander gesprochen, Sonntag fing er an zu reden. Er weiß auch nich ob er mich noch liebt, er schlug vor das wir am Wochenende getrennt weggehen sollen, da wir nur aufeinander hockten. Problem dabei: Ich habe keine Freunde bzw. eine durch meinen Job kennengelernt, wir verstehen uns gut aber immer kann ich mich ihr auch nich aufdrängen. Nun ja, die Frage ob wir uns lieben, wird durch getrenntes Ausgehen auch nicht beantwortet werden. Seit diesem Vorfall am Donnerstag ist irgendwas in mir zerbrochen, wo ich mir ziemlich sicher bin das ich meinen Freund nicht mehr liebe, ja eigentlich froh bin wenn er arbeiten ist und ich alleine in der gemeinsamen Wohnung bin.

Ich würd gerne ausziehen, allerdings wurde mir zur nächsten Woche der Job gekündigt und ich habe kein Geld für eine Wohnung. Wir wohnen hier mietfrei bei den Schwiegereltern. Da ich nicht allzulange in der Firma war, falle ich in H4 und kann somit die Kaution und eine eigene Einrichtung nicht zahlen.

Da ich mit meinem Job eh nicht zufrieden war und gerne wieder in meinem Traumjob arbeiten würde, wäre das der perfekte Zeitpunkt umzuziehen. In meiner Gegend hier gibt es keine Stellen in meinem Job. Bewerbungen habe ich gestern rausgeschickt, die Stellen liegen allerdings alle um die 500km weg. Da kommen mir Zweifel: Soll ich wirklich soweit wegziehen? Alles hinter mir lassen? Was ist wenn es falsch ist? Liebe ich meinen Freund vielleicht doch noch? Oder ist es doch nur noch Gewohnheit? (ich fühle momentan nichts mehr für ihn) Was ist wenn ich genommen werde? Wie bezahle ich die Wohnung, Einrichtung usw? Ich hab absolut keinen Plan was nun falsch oder richtig ist.

Immer wieder kommen mir Zweifel, wo ich mir sage, das schaffst du nicht. Wenn ich weit wegziehe, kenne ich niemanden, bin den Anforderungen im Job nicht gewachsen (bin 4 Jahre aus meinem Beruf raus, da nach der Lehre keine Stelle zu kriegen war, führte das aber als Hobby weiter) usw.

Ich habe noch 2 Pferde, die zu Hause stehen, eins möchte ich bei einem evt. Umzug mitnehmen, solange könnten sie zu Hause stehen bis ich einen Stellplatz gefunden habe. Wenns geht würde ich natürlich gerne beide behalten und mitnehmen... Wenn ich beide verkaufen müßte, erscheint mir das Leben sinnlos...

In einem Moment denke ich, ich kann mich dieser Herausforderung stellen (Jobwechsel, Umzug) und im nächsten kommen mir starke Zweifel, alles zurückzulassen (Familie). Ich würde es bitter bereuen, weit wegzuziehen und dann feststellen das es falsch war. Natürlich frage ich mich auch ob ich mit meinem Freund nicht doch wieder zusammenfinde, das erscheint mir im Moment aber unwahrscheinlich, da so richtig tiefe Gefühle nicht mehr vorhanden sind.

Danke fürs Lesen, über eine Meinung würde ich mich sehr freuen, auch wenns sehr wirr geschrieben ist.

Liebe Grüße

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

In Sackgassen muss man wenden und den gleichen Weg zurück nehmen - da das im Leben aber nicht möglich ist, wirst Du wohl den schweren Weg mit Hürden nehmen müssen, um zu einer Straße zurückzufinden.

Entscheidungen kann ich nicht für Dich treffen; und auch nicht vorhersehen, wo Du glücklich sein kannst und ob Du eine gefällte Entscheidung eines Tages bereuen könntest. Das bleibe Deine Verantwortung; auch wenn sie schwer zu tragen ist. Niemand außer Dir kann jetzt sagen, was wie wo weitergehen soll.

Gerade für berufsbedingte Umzüge gibt es finanzielle Unterstützung vom Staat - erfrage das doch einmal beim Arbeitsamt. Dann hättest Du einen Zweifel ggf schon mal vom Tisch.

Und dann frage Dich selbst, was Du willst - willst Du bleiben oder gehen? Ich weiß, gerade diese Frage ist es, die Dir so zu schaffen macht. Aber wie gesagt, niemand außer Dir hat die Antwort.

Alles Gute!
Dana