Ich bin hier ganz allein
vor fast zwei jahren habe ich mich in einen deutschen verliebt. mein arbeitsvertrag im hotel, in dem ich arbeitete, lief aus und ich wollte ihn nicht verlängern. mir bot sich die chance ins ausland zu gehen, zu ihm, mit ihm eine richtige beziehung zu führen. nicht mehr nur von der ferne sich gegenseitig anschmachten.
also zog ich von österreich nach deutschland. viele denken bestimmt, dass das doch keine große umstellung sei, aber ihr habt ja keine ahnung!! alles ist anders, der bund macht es einem nicht einfach zuzuwandern, die leute sind so verschlossen, wie es in österreich überhaupt nicht denkbar ist. ich dachte die erste zeit ist schlimm, aber danach hab ich neue freunde und ich kann mir ein neues soziales netz aufbauen, wie zuhause.
nach einem monat hatte ich einen job und damit erhoffte ich mir natürlich auch neue leute kennen zu lernen. kennenlernen ja, aber warmherzig aufgenommen zu werden, fehlanzeige! also hab ich versucht mich mit einigen von ihnen privat zu treffen, es blieb bei dem versuch, die sind einfach alle so verschlossen. nach längerem bemühen, sicher schon wieder über ein halbes jahr, hab ich beschlossen leute im internet zu suchen. soll ja massig nette leute da geben. aber was ist? nur typen die sex wollen und frauen, dies beim internetkontakt bleiben lassen wollen. ich hab alles versucht, ich war geduldig und hab immer weiter gekämpft aber irgendwann konnt ich nicht mehr. die beziehung war dadurch auch sehr belastet und er wusste so überhaupt nicht wie er damit umgehen soll. ich war so am ende, zuhause hatte ich so einen großen freundeskreis, überall wo ich hinging waren leute die ich kannte und die mich mochten. hier hatte ich niemanden und keiner wollte sich mit mir anfreunden. mir scheint immer, dass das motto der leute hier ist: freunde hab ich doch und die reichen mir dann auch, was soll ich mit neuen??
Seit februar bin ich jetzt single, lebe in meiner eigenen wohnung und fühle mich immer einsamer. ich hab so keine lust mehr auf dieses leben, mein großer traum wurde zu einem albtraum und ich vereinsame zunehmends. das einzige was ich noch hab, ist mein job, meine katze und mein exfreund. er hilft mir wohl aus schuldgefühlen noch immer. ich hab kein auto mehr, in deutschland kann ich mir das nicht leisten, ich hab krasse finanzielle probleme seit ich alleine wohne, ich schaffs grade mal so über die runden. mein leben ist leer und anstrengend, nur arbeit und kummer. wenige schöne momente, wenn ich jemanden aus dem internet mal treffe und feststellen muss, der will eh nur das eine. frauen treffen sich gar nicht erst mit frauen aus dem internet.
ich bin so einsam, wenn ich mich selbst von außen sehen würde, ich würd nur noch ein kopfschütteln für mich übrig haben.
Anwort von Dana
Grüße Dich!
Wie sieht es denn mit dem Lösungsweg aus, zurück zu gehen? Ist das eine offene Option oder für Dich unmöglich? Gedacht hast Du daran doch sicher schon öfter.
Sonst habe ich leider nur die 'klassischen' Lösungen im Ärmel: Vereine, Kurse, Hobbys, Sport - gehe Deinen Interessen nach, gestalte aktiv Deine Freizeit und Du wirst automatisch auf Menschen treffen, die diese Interesse auf jeden Fall schon mal mit Dir teilen.
Freundschaften schließen ist nicht immer leicht - ich habe einen Umzug innerhalb Deutschlands hinter mir und auch da gibt es regional Unterschiede zwischen den Menschen. Ich habe so vermisst, fühlt mir nur allein und einsam; wollte doch nur, dass es wird, wie es war. Ich hatte doch solch tolle Freunde, das musste doch auch hier zu finden sein! ich habe gelernt, Abschied zu nehmen. Nicht von meiner Auffassung von Freundschaft; sondern davon, dass ich solche Freundschaften, die sich auf Anhieb anfühlen wie das was ich wollte und suchte, finden kann. Menschen sind unterschiedlich - das, was ich hatte, bekomme ich nicht mehr. Aber anders heißt nie schlechter. Alles, was ich tun musste (und es war wirklich ein Prozess), war die Menschen nicht dauernd mit meinen Lieben in der alten Heimat zu vergleichen und gleich dicht zu machen. Tust du das auch so?
Alles Gute!
Dana