Problem von anonym (w) - 23 Jahre

Einsamkeit nach Beziehungsende

Hey

Um meine Situation zu erklären muss ich etwas ausholen. Also schon als Jugendliche hatte ich oft die Gedanken an Selbstmord. Ich fühlte mich oft ungeliebt und glaubte das man mich nicht vermissen würde. Ich bin aber immer stark geblieben, da ich dies meine Familie nicht an tun möchte, auch wenn ich mich hier nicht so wohl fühle. Es gab auch Phasen wo ich nicht daran gedacht habe.
Nun hat mich meine Große Liebe vor 2 Monaten verlassen und seit dem weine ich jeden Tag und habe oft wieder diese Gedanken zu gehen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen das ich je glücklich werden kann. Er war mein halt und nun fühle ich mich schrecklich einsam. Ich habe es versucht ihn zu erklären das ich ihn weiterhin als Stütze brauche, aber es interssiert ihn einfach nicht, was alles noch viel schlimmer macht. Das er momentan nicht als Freund für mich da sein möchte macht mir noch schwerer zu schaffen. Ich kann kaum essen und frage mich immer warum.
Ich habe schon 10kg abgenommen (wiege bei 1,65m nur noch 53kg) und finde auch keinen durchgehenden schlaf mehr. Mein größter Wunsch ist momentan das ich einfach nur sterben will, damit alles vorbei ist, aber ich glaube ich könnte es nicht übers Herz bringen. Ich versuche mich abzulenken, aber ich muss immer wieder an ihn denken und breche zusammen.
Wenn er sich meldet gehts mir besser, aber sobald er sich wieder ein paar Tage nicht meldet denke ich das er nun ganz weg ist und alles fängt von vorne an, diese Angst ihn zu verlieren macht mich einfach krank!

Wäre es sinnvoll nochmal mit ihm über meine Situation zu reden oder bedränge ich ihn damit nochmehr? Sollte ich mir irgendwo Hilfe suchen, wenn ja wo? Oder sind das normale Phasen die jeder mal durch macht?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Liebeskummer bringt auch oft den Gedanken mit sich, dass man dem Schmerz doch entkommen könnte, wenn man... aber eine Stimme im Kopf sollte bei so einem Gedanken auch immer rufen: Quatsch!

Ich denke, beim Gedanken an Selbstmord kommt ist die Frage "Wer würde mich vermissen?" auch zweitrangig. Viel wichtiger ist es zu fragen "Was würde ich vermissen?" Nie wieder shoppen, nie wieder Urlaube, nie wieder mit Freunden im Biergarten sitzen, nie wieder Liebe spüren, nie die Ziele erreichen, nie wieder mit meiner Mutter Kaffee trinken, nie wieder meine Katze im Arm halten, nie wieder, nie wieder, nie wieder. Alles: niemals mehr...

Und letztendlich sind all diese kleinen Freunden doch stärker und gewichtiger als der Kummer; denn der ist vergänglich. Er wird nicht für immer bleiben.

Wie sieht Dein Leben den 'drumherum' so aus? Wie kommt es, dass Du in Deinem Ex die einzige Stütze siehst? Freunde? Familie? andere Kontakte? er war ein Halt - aber er ist gegangen. Und so hart die Vorstellung auch ist, jetzt wirst Du Dich selbst halten müssen und auf Freunde zugehen, damit Du die Einsamkeit aus Deinem Leben vertreiben kannst.

Ich weiß nicht, wie nah die Gedanken an den Tod für Dich sind; weiß nicht genau, wie schlecht Du dich fühlst - wenn Du merkst, Du schaffst es allein nicht aus diesem Loch heraus, dann kannst Du jederzeit mit einem Arzt sprechen, um dich über die Möglichkeiten einer Therapie zu informieren.

Alles Gute!
Dana