Problem von Anonym - 19 Jahre

Grundlegend unzufrieden

Hallo liebes Kuka-Team,

mit fällt seit einiger Zeit immer öfter auf, dass ich mich, wenn es mir schlecht geht, in die Arbeit stürze und irgendwas mache, hauptsache ich sitze nicht tatenlos da und fange an nachzudenken. Eigentlich ja nicht sooo schlimm, aber in der Zeit, in der ich eben nichts zu tun habe, bin ich absolut unzufrieden, traurig, deprimiert, niedergeschlagen,... . Die ganze Palette von nicht sehr angenehmen Gefühlen breitet sich aus.

Ein wenig zu der Vorgeschichte und zur aktuellen Situation:
Ich habe vor ca. einem halben Jahr ein wirklich tolles Mädl durch Zufall im Chat kennen gelernt und es passte von Anfang an. Die Folgezeit war, obwohl es nie geklappt hat sich zu treffen (auch weil wir recht weit auseinander wohnten), einfach nur toll. Mir ging es nie besser. Um den Rest abzukürzen: Sie zog vor ca. 1.5 Monaten (bedingt durch diverse Umstände, die ich nicht näher erläutern mag) sehr, sehr weit weg (was ist schon so nen Ozean...), wodurch es noch unwahrscheinlicher wurde, dass wir uns jemals real treffen könnten. Und das, obwohl ich vor hatte in ca. einem Monat in die Stadt, in der sie wohnte, zu ziehen und dort zu studieren (was sie auch wusste). Könnt euch denken, wie es mir geht... [ So nebenbei: Sie wäre meine erste Freundin gewesen, wobei es schon das dritte mal ist, dass ein Mädl, was mir sehr viel bedeutet, wegzieht/wegziehen muss... ]

Ein weiterer Punkt ist meine abgeschlossene Ausbildung (Kombiausbildung aus Berufsabschluss und Fachhochschulreife an 'nem Berufskolleg). Selbst die Tatsache diese als bester meines Fachbereiches abgeschlossen zu haben erfüllt(e) mich nur sehr, sehr kurz mit Freude und Glück.

Ab Herbst geht's dann studieren. Nur was machen mit der neu gewonnenen Freiheit (da ich ja umziehe)? Wenns ginge würde ich am liebsten Geige spielen lernen, zeichnen/malen, fotografieren, sozial & politisch aktiv sein, 2 Firmen gründen, eine Freundin [ und Seelenverwandte ] finden, jobben (das Studium muss ja irgendwie finanziert werden [ reiche Eltern hat nicht jeder :-\ ])... achja... und natürlich studieren, wobei dich dort gern min. zu den Top 10% gehören würde (vielleicht weil ich bisher immer zur Spitze gehörte?).

Es gibt soviel, was ich machen könnte und wollte, nur habe ich immer das Gefühl dabei nie das Grundproblem zu beseitigen, das ich wohl anscheinend haben werde.

Ach noch etwas: Bin relativ oft umgezogen (bzw. musste...), habe dadurch bedingt einige Schulen besucht und immer wieder einen neuen Freundeskreis aufbauen müssen (wie hab ich das nur geschafft, ob der Tatsache, dass ich im Grunde recht schüchtern bin?). Zudem find' ich die Stadt, in der ich seit mittlerweile 8 Jahren wohne (bzw. muss...) grässlich. Die Lage ist schön, nur die Leute sind einfach... Ich mag sie nicht. Viel Getuschel überall und als Ex-Ostdeutscher hat ist man eh irgendwie gebrandmarkt.

Da es aber meinem Lebensglück und meinem Befinden nicht grade zuträglich ist immer depressiv zu werden, wenn ich nichts zu tun habe, hoffe ich einfach darauf, dass ihr mir vielleicht Tipps geben könnt, wie ich wieder glücklicher werden kann. Mir ist wohl bewusst, wie schwer das für euch sein mag, meine Situation nachzuempfinden, aber allein für den Versuch bin ich euch schon mehr als nur dankbar.

Mit besten Grüßen,
anonymous

Anwort von Sabine

Hallo!

Ehrlich gesagt, ist es wirklich ein wenig schwierig Deine Situation zu verstehen. Du beschreibst Dich in den Momenten, wo Du nichts zu tun hast als depressiv und traurig und im nächsten Moment schreibst Du von Deinen Wünschen, Zielen und alles, was Dir vor Augen liegt. Ich frage mich, warum Du es nicht anpackst. Lass diese Momente einfach nicht mehr zu und denke nicht über das Schlechte nach. Jeder Tag kommt nur einmal und er ist zu schade um ihn traurig zu verbringen. Wenn Du die Möglichkeit hast Geige zu lernen oder zu spielen oder sonstige Dinge zu tun, dann tu es auch. Es scheint Dein Herz zu freuen und ein tiefer Wunsch zu sein. Versuche ihn umzusetzen und finde darin Deine Kraft. Die Kraft holst Du Dir aus dem Schönen. Du wirst viel zufriedener sein und es auch ausstrahlen. Automatisch die Menschen anziehen, die es mögen und Die vor allem Dich mögen. Diese Menschen brauchst Du dann um Dich. Du hast es in der Vergangenheit erfahren durch das ständige umziehen. Mit verzweifelten Gesichtern kann keiner umgehen und viele meiden so einen Menschen. Nicht aus Boshaftigkeit, nein, mehr aus Hilflosigkeit, weil sie nicht wissen damit umzugehen. Lass diese Gefühl einfach nicht mehr zu und versuche Deine Wünsche und träume umzusetzen. Arbeite daran um darauf Kraft zu schöpfen und der Rest findet sich automatisch und von ganz alleine. Deine Seelenverwandte kann Dich finden, weil sie Dich erkennen kann. Hinter Deinem depressiven Gesich kann sie Dich nicht erkennen.

Lieben Gruß.