Problem von Sabrina - 17 Jahre

Extreme Sozialphobie... bitte helft mir!

Hallo ...

bitte, bitte helft mir... und hört mir zu,
wie es ansonsten kein Mensch auf dieser Welt tut...

Ich hab zu "meinem" Problem schon im Archiv gesucht, aber nichts finden können, was auf mich zutrifft...
Danke schonmal!!

Mein Problem ist, dass ich sehr schüchtern bin. Es ist schon so extrem, dass ich mich nicht einmal mehr aus dem Haus traue, aus Angst, Menschen zu begegnen, hauptsächlich jungen.

Meine Eltern halten mich zuhause fest und ich darf gar nichts.
Ich glaube, dass ich anders wäre, WENN ich denn auch mehr dürfte.
Ich meine, in zwei Monaten werde ich Achtzehn, und noch nie in meinem
Leben hätte ich auf eine Party gedurft! (hätte = weil ich zu
sowas auch noch nie in meinem Leben eingeladen worden bin)

Wenn ich mit Leuten ins Gespräch komme, dann verlier ich innerhalb
weniger Sekunden das Gesprächsthema und im Grunde unterhalte ich
mich mit allen Leuten nur über die Schule. Ich weiß nicht, worüber ich
mich mit denen noch unterhalten könnte.

Zum Beispiel hab ich vor zwei Jahren im Internet eine Freundin
kennengelernt, die nur ein Jahr älter ist als ich. Vor einem halben Jahr
haben wir uns das erste Mal persönlich getroffen, und selbst bei ihr
war ich so schüchtern, dass ich kein einziges Wort herausgekriegt hab.

Seitdem verhält sie sich mir gegenüber ganz anders -
Ich glaube, sie ist total enttäuscht von mir.

Mein Arzt nimmt mich nicht für voll, obwohl ich ihm diese Panikattacken,
die mich in solchen Situationen überkommen, genau geschildert habe.

Und ich würde mich nie im Leben trauen, einen Psychiater aufzusuchen,
auch aufgrund der "Sozialphibie", die mit Sicherheit eine ist.

Was würden denn die Leute aus meiner Klasse denken, wenn sie das
mitbekämen? Sie würden denken, ich wäre geistesgestört.
Dabei ist es schon fast soweit.

Ich würde sagen, dass ich schon suizidgefährdet bin.
Jeden Tag frage ich mich, warum ich dazu verdammt bin,
dieses triste Dasein zu fristen, auf dieser Erde, die für mich die Hölle ist.

Auch spüre ich genau meine Depressionen, die mich tagtäglich
runterziehen und fertig machen. Ich habe auch so einen Druck
in der Brust, bei dem mir immer schwindelig wird und ich über
die Bedeutung meines Lebens sinniere.

Wenn ich daran denke, dass ich später so gerne eine Familie haben will,
wird mir schlecht. Ich kann mir gar nicht vorstellen, so eine Intimität und so
ein Vertrauen aufbringen zu müssen... für einen Mann... MEINEN Mann...?

Dabei kriege ich schon Angstzustände, doch wenn ich daran denke,
dass ich anderenfalls mein ganzes Leben alleine bin und niemals
Kinder haben kann, krieg ich Panikattacken.

Vor ein paar Wochen bin ich morgens zusammengebrochen,
ich weiß nicht, warum. Aus irgendeinem Grund hat mein ganzer
Körper gezittert und ich war geistig in einer anderen Welt, irgendwie tot.
Ich hab geweint und meinen Hund in den Arm genommen, weil ich mir
total einsam vorkam... Einen Moment lang wusste ich nicht mehr,
wer ich überhaupt war.

Kann eine Spzialphibie vererbt werden?
Meine Großmutter und meine Mutter sind schon aufgrund ihrer
Depressionen und Menschenängsten im Alkoholismus gelandet.
Bin ich dazu verdammt, so zu bleiben, wie ich jetzt bin?
Dabei sagt mir meine Mutter immer,
dass ich früher mal anders war... ich weiß es nicht.

Z.B.: Wenn ich mal in eine Disco wollte, um zu versuchen, mir meine Sozialphobie selbst "wegzutrainieren", wie sollte ich das machen?
Alle, die mich kennen, würden mich auslachen und dumm anschauen.

Ich hab keine Freunde, die mich zu sowas mitnehmen würden,
weil ich einfach zu schüchtern bin... für diese Welt.

Wie kann ich das loswerden?
Gibt es noch eine Möglichkeit für mich, mein beschissenes Leben zu retten?

Außerdem trinke ich keinen Alkohol und rauche ich nicht, werde das aber
auch nicht tun. Kann ich so überhaupt von den anderen akzeptiert werden?

Wenigstens hat schon das Schreiben gut getan...
Es ist schön, zu wissen, dass man sein Leid nicht ganz alleine (er-)tragen muss.

Vielen, vielen Dank

eure Sabrina

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Sabrina!

Vor lauter Angst drehst Du Dich innerlich im Kreis, habe ich das Gefühl. Du fasst den Gedanken, unter Menschen (Disco) zu gehen und dann erwacht die nächste Angst, die anderen würden Dich dumm anschauen und auslachen. Egal, in welche Richtung Du Dich bewegen willst, es lauert scheinbar immer eine neue und alte Angst, die Dich blockieren.

Ja, es gibt den Weg da hinaus. Und der heißt: fachliche Hilfe. Einen anderen kann ich Dir nicht ans Herz legen. Wenn Du Dich von Deinem jetzigen Arzt nicht verstanden und ernst genommen fühlst, dann wechsele und spreche mit einem anderen.

Alles Gute!
Dana