Problem von Anonym - 19 Jahre

Au Pair Aufenthalt

liebes kummerkastenteam,
ich bin jetzt 19 und habe gerade mein abi gemacht. jetzt möchte ich nach der schule erstmal eine längere zeit ins ausland und habe mich für einen au pair-aufenthalt in costa rica beworben. ich bin sehr angetan davon, wünsche mir wirklich sehr dass das klappt. und die vermittlung läuft seit einiger zeit. vor einer woche hat sich meine organisation gemeldet und mir mitgeteilt, dass eine gastfamilie für mich gefunden wurde: es ist ein allein erziehender witwer. als ich meiner mutter davon erzählt habe, war sie wenig begeistert davon, ihre tochter ein jahr zu einem fremdem mann zu schicken. und jetzt versucht sie mir die sache auszureden, weil sie schreckliche angst um mich hat. noch hatte ich keinen persönlichen kontakt zu der gastfamilie, und ich möchte diesen ersteinmal abwarten, um mir einen eindruck zu machen und mich dann zu entscheiden. meine mutter hat sich aber schon so sehr innerlich dagegen gesträubt, dass sie unbedingt jetzt schon will, dass ich das absage und die bewerbung zurückziehe. wir haben uns schon einige male heftig gestritten, weil es einfach mein großer wunsch ist, dass das klappt, aber sie ist völlig dagegen. ich finde, man sollte nicht direkt vom schlechten ausgehen und dem mann unterstellen, dass er mir etwas antun wird oder mich ausnutzen wird. ausserdem habe ich in costa rica vor ort auch einen ansprechpartner der organisation, falls es probleme mit der gastfamilie gibt. ich habe mich noch nicht fest dafür entschieden, weil ich auch erstmal den kontakt mit der familie abwarten will. wenn ich selbst angst habe oder einen schlechten eindruck oder ein ungutes gefühl, dann werde ich es auch nicht machen. aber ich habe mich auch noch nicht dagegen entschieden, weil ich nichts schlechtes an der sache sehe. für mich sind also noch beide möglichkeiten offen, positiv und negativ. aber ich kämpfe ich moment sehr stark für die positive möglichkeit, weil meine mutter gegen sie kämpft.
meine mutter hat jetzt auch mit anderen müttern gesprochen, um sich rat zu holen. meine tante sagt, dass sie auch große angst hätte. und ihre freundin, mit der ich auch selbst heute lange gesprochen habe, sagt das gleiche. sie sagt, dass sie ihrer tochter das in gar keinem fall erlauben würde. jetzt bin ich sehr verwirrt, und frage mich, ob ich vielleicht naiv bin? vielleicht haben sie alle recht, und ich sehe etwas nicht? eine gefahr? ich fange an, an mir selbst zu zweifeln. ich kämpfe im moment sehr für die positive möglichkeit, und vielleicht ist das der grund warum ich den blick verloren hab für die möglichen risiken?

Anwort von Sabine

Hallo!

Ich denke nicht, dass Du naiv bist, aber ich kann die Sorge Deiner Mutter sehr gut verstehen und ich würde auch eher dazu raten, dass vielleicht ein männlicher AuPair zu dieser Familie geht.

Du schreibst zwar, dass Du vor Ort einen Ansprechpartner hast, wenn es Probleme gibt, aber was ist, wenn es dann zu spät ist und es wirklich was passiert? Wahrscheinlich klingt das schon wie von Deiner Mutter, aber wie gesagt, ich kann ihre Sorge sehr gut nachvollziehen und auch ich möchte Dir empfehlen lieber noch ein wenig zu warten und eine Famlie bevorzugen, die von beiden Elternteilen gefühhrt wird.

Niemand kann oder darf im Grunde vorverurteilen und jeder hat eine Chance im Leben, aber wenn es die geringsten Zweifel gibt, dann entscheide Dich bitte um. Vielleicht weiß die Argentur mehr über diesen Mann bzw. seine Familie.

LG, Sabine