Problem von Anonym - 17 Jahre

Halbschwester

Hallo ihr Leute!
Also ich hab ein großes Problem in meiner Familie. Mein Vater ist schon seit mehrern Jahren arbeitslos jedoch hat er sich damit abgefunden nie mehr eine Arbeit wieder zu finden. 20 Jahre lang war er als Entwicklungshelfer im Ausland tätig. Eine Zeit lang haben meine Schwester und ich bei meiner lieben Tante gewohnt, nachdem sich mein Vater von unserer leiblihcen Mutter scheiden ließ. Wir konnten am Anfang kein Deutsch sprechen, meine Schwester hat sich aber trotzdem schnell mit ein paar Leuten anfreunden können, ich aber nie. Heute ist meine ältere Schweter bereits ausgezogen und nun lebe ich mit meinem Vater und seiner neuen Familie zusammen. Ich habe jetzt auch eine kleine Halbschwester, mein Vater lässt mich aber nicht mit ihr spielen. Auch in anderen Bereichen ist er so umsorgt um sie, lernt 2 Stunden täglich mit ihr und heißt sie immer mit Süßigkeiten willkommen wenn sie aus der Schule kommt. In unserem Hasuhalt arbeitet meine Stiefmutter und mein Vater ist der Hausmann. Er ist nicht nur das, er schreibt auch sehr interessante Artikel für Physikzeitschriften, aber alles aus eigener Tasche. Nun zu meinem Problem: Ich fühle mich wie das "Fünfte Rad am Wagen". Mein Vater hat schon des öfteren gemeint, ich sei im scheißegal und das lässt er mich auch spüren. So kauft er z.B. mir keine Gummibärchen, meiner kleinen Schwetsre aber schon. Ist das normal? Na gut, es sind neun Jahre unterschied und ich bin fast erwachsen um sich um meine Hasuaufgaben zu kümmern, das will ich auch gar nicht. Aber trirtzdem spüre ich einfach keien Fürsorge oder genauer, "Liebe" von meinen Eltern. Wie ist es bei euch? Wie waren die letzten Jahre als ihr bei euren Eltern gewohnt habt?
Freue mich auf Antworten!! :-)

Anwort von Sabine

Hallo!

Wenn ich mich zurück erinnere, dann haben meine Eltern mich ziemlich selbständig handeln lassen. Zum Teil zumindest, denn sie wußten, dass ich auf die 18 zugehe und irgendwann der Tag kommt, wo ich meine Entscheidungen alleine treffen muß. So, wie Du es beschreibst, habe ich es eigentlich nie vermisst. Allerdings hatte ich auch keine kleinere Schwester oder Bruder mehr unter mit, dass ich Vergleiche anstellen konnte. Dennoch war ich in bestimmten Situationen auch so zu sagen eifersüchtig auf kleinere Kinder die wir in der Verwandtschaft hatten und meine Eltern sich extrem damit beschäftigt haben. Ich habe mich dann auch immer gefragt, warum die soviel Aufmerksamkeit bekommen und ich nicht. Also es war ähnlich, aber nicht so extrem. Dennoch weiß ich, dass meine Eltern mich geliebt haben und es mit Sicherheit keine böse Absicht war so zu handeln. Ich hätte vielleicht den Mund aufmachen sollen und mit ihnen sprechen sollen anstatt es einfach so hinzunehmen. Ich denke, dann hätten sie auch reagiert und mit mir darüber gesprochen. Nur leider war ich verunsichert und konnte nicht einfach so auf sie zugehen. Hätte ich noch einmal die Chance, würde ich es tun, obwohl ich heute genau weiß, dass sie mich über alles geliebt haben, auch wenn sie es mir nicht so gezeigt haben, wie z.B. einem 7 oder 10jährigen Kind.
Ich denke, dass auch Deine Eltern lernen zu akzeptieren, dass Du erwachsen wirst. Du brauchst diese Obhut nicht mehr. Dennoch möchte ich Dir raten mit Deinem Vater zu sprechen, wenn Du es von ihm vermisst. Vielleicht legt ihr mal einen Vater-Tochter-Tag ein und ihr beide unternehmt mal ganz alleine was zusammen. Ich denke, dass er es verstehen wird und vielleicht sogar ein wenig stolz sein wird, dass er spüren darf, dass seine Tochter ihn doch so sehr noch braucht. Niemand kann in die Gedanken sehen und ich finde, dann sollte man darüber sprechen, damit der Gegenüber genau weiß, was in einem vorgeht. Wenn es Dich belastet oder Du etwas vermisst, dann sprich darüber und nimm es nicht einfach hin und ich denke, Du wirst spüren, dass Dein Vater Dich noch genauso lieb hat. Er weiß, dass er keine Chance mehr hat bei Dir mit Gummibärchen, aber wenn Du ehrlich zu ihm bist und mit ihm sprichst, dann wird er auch wissen, dass Du es vielleicht vermisst einfach nur mal in den Arm genommen zu werden. Lass Deinen Vater ruhig an Deinen Gedanken teilhaben und ich bin mir sicher, dass er aufmerksam zuhören wird. Du wirst erwachsen und das ist auch bestimmt nicht einfach für Deinen Vater. Er lernt auch täglich dazu.

Lieben Gruß