Problem von Martin - 23 Jahre

Ich habe Angst um meine Freundin

Hallo ihr.
Also erstmals super Respekt dafür was ihr hier macht. Echt toll!
Jetzt zu meinem Problem: Meine Freundin (22) und ich sind seit drei Jahren zusammen. Wenn ich mit ihr schlafe will sie immer dass ich sie von hinten nehme und sie richtig naja hart drannehme. Je mehr weh es ihr tut, desto besser. Ich mag das nicht und ich weiss, dass das von früher hat.
Sie hat einen älteren Bruder, der ist jetzt 29. Er hat sie über sechs Jahre vergewaltigt und gedemütigt. Er hat angefangen als sie 12 Jahre alt war, da war er 19. Meine Freundin hatte eine schreckliche Kindheit, lebte in ständiger Angst vor ihrem Bruder. Er hat widerliche Sachen mit ihr gemacht. Er hat sie ans Bett gefesselt, manchmal stundenlang so dass sie sich nicht bewegen konnte und er sich in Ruhe über sich hermachen konnte, sie musste sich über den Badewannenrand lehnen und er hat sie von hinten genommen. Je mehr sie vor Schmerz schrie, desto mehr hats ihn angetörnt. Er hat noch grausamere Sachen gemacht, aber die schreibe ich jetzt nicht sonst verliere ich die Kontrolle. Ich zittere jedes Mal wenn ich daran denke und ich will dieses Schwein umbringen. Ich will, dass er leidet wie meine Freundin jahrelang geleidet hat. Aber er sitzt im Gefängnis, sie hat ihn angezeigt, gott sei dank.
Meine Freundin hat gesagt, dass es sie nach zwei Jahren nicht mehr gestört hat. Sie hats sich daran gewöhnt und hat sich immer weggeträumt bis ihr Bruder fertig war. Als ich sie kennengelernt habe, hat sie es mir gleich erzählt... ich war natürlich geschockt und hatte Angst sie anzufassen. Das erste Jahr wollte ich überhaupt nicht aber SIE wollte immer. Seit ich mit ihr schlafe will sie immer das ich ihr wehtue. Sie sagt immer ich solle ihr richtig wehtun und dann will sie, dass ich widerliche Sachen zu ihr sage. Ich will das nicht. Ich habs einmal gemacht und danach hatte ich ein total schlechtes Gewissen, aber ihr hats gefallen, sagt sie jedenfalls. Sie gibt sich mir immer ganz hin und wenn ich sie frage ob sie will. Sagt sie nie nein. Sie zieht sich immer gleich aus und legt sich aufs Bett und schaut mich dann erwartungsvoll an, so als ob warte sie nur drauf, dass ich mich gierig auf sie stürze. Wenn ich sie dann sanft nehme, ist sie immer gleich verwirrt und will, dass ich nicht so "nett" zu ihr bin. Ich habe schon oft versucht mit ihr darüber zu sprechen und gesagt dass ich ihr nicht beim Sex wehtun will, weil ich nicht wie ihr Bruder bin. Dann wird sie immer total wütend und sagt, dass das absolut nichts mit ihm zu tun habe und dass sie das einfach so mag und dass das mit dem Bruder eine abgeschlossene Sache sei und sie völlig darüber hinweg wäre(ja wärs glaubt). Ich habe ihr auch schon vorgeschlagen eine Therapie zu machen, aber sie schlägt es nur wütend ab.
Meine Freunde haben gesagt ich solle mich mal einfach gehen lassen und nicht immer an ihren Bruder denken. Ich meine es ist nicht so, dass mir harter Sex nicht gefällt, aber ich will es nicht, weil ich weiss dass es meine Freundin nur macht wegen früher. Ich will doch nur, dass sie sich gezwungen fühlt, weil sie nie etwas anderes gekannt hat. Was soll ich nur tun? Reden nützt ja nichts. Bitte helft mir. Ich will doch nur, dass es meiner Freundin gut geht. Ich liebe sie so sehr.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Martin!

Sehr schwierige Situation und ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht so recht, was ich Dir raten kann. Wir greifen hier alle selbst 'nur' in unsere kleine persönliche Erfahrungsschatzkiste...

Deine Freundin sagt, sie hat kein Problem mehr, sie hat abgeschlossen. Du das sagt sie für meinen Geschmack ein Stück zu wütend, so dass ich ihr auch nicht glauben kann. ich sehe -wie Du auch- die Ursache im Missbrauch. Was aber nicht zwingend heißt, dass sie keinen Spaß am harten Sex mit Dir hat. Aber ich kann absolut verstehen, wie sehr es drückt und belastet.

Sie möchte die Therapie nicht - und Du? Ganz oberflächlich betrachtet, stehst Du gerade vor einem Problem. Sie nimmt keins wahr. Wie wäre es, wenn Du selbst Dich an eine Beratungsstelle wendest, an einen Therapeuten? Ggf könnte daraus eine Paartherapie wachsen. Und für den Fall, dass das nicht passiert, hast Du selbst die fachliche Unterstützung, um mit der Situation umzugehen.

Alles Gute!
Dana