Problem von Anonym - 14 Jahre

Mein Hund hat Krebs

Hi.
Also ich war gestern mit mit meiner Mutter und meinem Hund (golden Retriever) beim Tierarzt, weil er ständig aus dem Mund geblutet hat. Diagnose: bösartiger Tumor am Kiefer. Sie sagen er hat nur noch ein paar Monate. Ich bin mit ihm zusammen aufgewachsen(:wir haben ihn bekommen als ich 3 Jahre alt war.) Er hat mich immer mit zum Kindergarten und zur Grundschule gebracht. Ich war mit ihm schwimmen(im See), wir haben verstecken gespielt, fangen, gekuschelt, getröstet... was soll ich denn bitte ohne ihn machen? Ich weiß das viele das Problem haben, dass ein Haustier stirbt, aber ich versteh nicht wie die einfach so weiter machen können. Ich bin fast durchgängig am heulen, aber vor meiner Familie versuch ich auch irgendwie stark zu bleiben, weil ich weiß das es sie auch ziemlich mitnimmt. Als ich meiner Freundin davon erzählte hab ich das auch so nebenbei gemacht...aber..ich weiß einfach nicht mehr weiter. Er liegt im Flur und ist am husten (weil der Krebs wohl schon gestreut hat) und ich kann ihn nicht mal mehr ansehen ohne gleich loszuheulen. Ich möcht mich nicht mehr verabreden, weil ich den Rest der Zeit, die er noch hat, bei ihm sein will (so wie er immer bei mir war, wenn es mir schlecht ging), aber ich kann nicht, weil das einfach so wehtut ihn so zu sehen und zu wissen : BALD LIEGT DA KEINER MEHR. . Das passiert so vielen( heutzutage hat ja fast jeder einen Hund). Aber ich versteh nicht wie die rausgehen und lachen können, wenn sie wissen, das sie eigentlich bei ihm sein müssten. Okay es ist nur ein Hund, aber er ist mir genauso wichtig wie der Rest meiner Familie. Er ist ja auch Teil davon. ... das mag alles ziemlich übertrieben klingen, aber es ist so. Und ich bin verdammt froh darüber, das alles mal jemandem sagen zu können. (denn meine Familie würde ich damit nur noch unglücklicher machen). Bitte sagt mir was ich machen soll!

Anwort von Sabine

Hallo!

Der Verlust von etwas, was man besonders lieb hat, ist immer schwer und es ist auch super schwer die passenden Worte zu finden, um jemandem etwas Trost zu spenden. Er ist sehr krank und wenn er nicht leiden muss, dann versuche ihm die letzten Tage so schön wie möglich zu gestalten.

Ich habe Dir den Text, den wir vom kuka zum Thema Tod verfasst haben, einmal hier reingesetzt. Ich hoffe, dass es Dir ein wenig hilft:
Wie gehe ich mit dem Tod um?

Wie gehe ich mit dem Tod um?

Kaum einer mag sich mit dem Thema TOD auseinandersetzen. Tod bedeutet immer Verlust und Schmerzen.
Man muss sich von geliebten Menschen trennen aber auch Haustiere "hergeben" und nichts davon ist leicht. Dennoch: der Tod gehört genauso zum Leben wie die Geburt. Anfang und Ende - das "Dazwischen" will sinnvoll und schön genutzt werden. Man darf das Wesentliche nicht aus den Augen verlieren: die Zeit zu nutzen und auszukosten, damit man etwas Trost hat, wenn der Abschied da ist.
Man muss lernen, umzugehen mit dem "Gehenlassen" dem Gefühl der Leere, das sich nach dem Tod eines nahestehenden Menschen einstellt. Natürlich spielen viele Dinge eine Rolle beim Verstehen, dem Begreifen. Je nachdem, WER der Verstorbene war, in welcher Beziehung man zu ihm stand, wie alt oder jung derjenige war. Schlimm trifft es oft Kinder und Jugendliche, die ein Elternteil oder ein Geschwisterkind verlieren. Sie brauchen ganz viel Verständnis und viel Raum für ihre Trauer.
Jeder Mensch trauert auf seine ganz eigene Art und Weise und die Trauer sollte möglichst nicht unterdrückt werden sondern im Idealfall innerhalb der Familie "gelebt" werden. Das ist ein Prozess, der zum Verarbeiten dieses Schicksalsschlages nötig ist.


? Du hast Angst, einen geliebten Menschen zu verlieren ?

! Du musst Dir vor Augen halten, dass der Tod unumwindbar ist und zum Leben dazugehört. Betrachte es als ein "Tor" durch das der Mensch gehen darf und in eine andere Dimension wandert. Vielleicht kann Dir ein Seelsorger in Deiner näheren Umgebung zur Seite stehen, frage einmal in einem Krankenhaus, der nächsten Kirche etc. nach der Möglichkeit, Dich über den Tod zu unterhalten. Vielleicht findest Du tröstliche Gedanken. Viele stellen sich ein Leben nach dem Tod vor, so wie sie es sich immer wünschten gelebt zu haben. Ein wunderschönes Buch hierzu gibt es von Astrid Lindgren "Die Brüder Löwenherz", ebenfalls wunderschön ist "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry.
Sprich offen mit der Person um die Du Dich sorgst, sprecht über Eure Vorstellungen vom Tod und was "danach" kommen könnte.

? Du hast ein Elternteil / ein Geschwisterkind verloren ?

! Es ist schlimm, plötzlich ohne den Papa, die Mama, den Bruder oder die Schwester leben zu müssen. Man meint ständig, er oder sie müsste doch eigentlich gleich wieder fröhlich zur Tür reinkommen als sei nichts gewesen. Erst ganz langsam begreift man es und möchte es doch nicht wahrhaben. Vergiss nicht, dass der Mensch, den es nun nicht mehr "körperlich" gibt doch immer noch ganz nah bei Dir ist. Der Schmerz wird irgendwann kleiner - weggehen wird er nie, aber die Erinnerung, die Liebe, die Dich mit ihm verbunden hat, das bleibt und das kann Dir auch niemand wegnehmen. Ganz wichtig: Du bist mit Deiner Trauer nicht alleine. mittlerweile gibt es im Internet viele Möglichkeiten, andere Betroffene zu finden um sich mit ihnen auszutauschen.
Hier sind ein paar Links:
Für Kinder/Jugendliche, die eines oder beide Elternteile verloren haben: http://www.elternlos.de/
Für Kinder/Jugendliche, die ein Geschwisterkind verloren haben: http://www.trauernde-geschwister.de/
oder auch: http://www.leben-ohne-dich.de/geschw/index.htm
Für Kinder allgemein, die einen Todesfall erleben mussten: http://www.trauernde-kinder.de/index.php?id=1069007168


? Du hast ein Kind verloren ?

! Wenn ein "normaler" Todesfall bspw. von Mutter oder Vater schon schwer zu verkraften sind, wie mag es erst Müttern und Vätern gehen, die das Liebste gehen lassen müssen, das sie haben? Ein Kind zu verlieren - ganz egal ob es durch eine sogenannte "stille" Geburt, durch den plötzlichen Kindstod, durch Unfall, Krankheit in jedwedem Alter passiert - ist immer ein enormer Schicksalsschlag und mit Sicherheit sehr schwer zu verarbeiten. Zumal Väter anders trauern als Mütter. Wenn Du Dein Kind verloren hast und nicht weißt wohin mit Deinem Schmerz, dann gibt es nur eines: RAUS damit. Suche Dir unbedingt andere betroffene Mütter und Väter. Eine sehr gute Seite ist im Netz zu finden, wo sich auch in einem geschützten Forum viele traurige Mamas und Papas austauschen können. Es ist unglaublich wichtig, zu erfahren, dass man zwar auf seine Weise trauert aber in dieser schweren Zeit nicht alleine ist, weil es noch so viele andere "Sterneneltern" gibt.
http://www.leben-ohne-dich.de/
Es wird erst einmal unglaublich schwer und schmerzvoll sein, auf diese Seite zu gehen, aber ein kleiner Trost liegt auch darin, dass Du erkennen wirst, wieviel Liebe im Schmerz steckt und wenn Du ein Ventil gefunden hast, Deine Trauer zu verarbeiten, dann sträube Dich nicht dagegen. Lass es zu, dass der Verlust erstmal im Vordergrund ist und Du mit ihm kämpfen musst. Aber gib Dich darüber nicht auf!