Problem von Anonym - 16 Jahre

Mein Leben - ein Trümmerhaufen

Hallo liebes Kuka-Team,
lange ist´s her, da bat ich euch schon einmal um Hilfe und ihr halft mir aus meinem Tief. Ich bin euch ehrlich sehr dankbar dafür. Jetzt sind meine Probleme um ein vielfaches Gewachsen. Im Moment kommt alles Schlimme zusammen. Ich verliere gerade alles wichtige in meinem Leben. Im Grunde kann man meine Probleme in 3 Kategorien einteilen: Familie, Freunde und Liebe.

Ich fang mal bei den Freunden an:
Also es ist so, ich habe in letzter Zeit meine besten Freunde bis auf einen komplett verloren. Wir sind zwar immer noch in der selben Clique aber ich bin immer unerwünscht. Neuerdings sind auch die "Scheinfreundschaften" zwischen den Leuten in der Clique und mir kaputt gegangen, aus einem ganz banalen Grund. Ich habe lange darüber spekuliert und denke, dass sie wahrscheinlich allgemein nur einen Grund gesucht haben mich loszuwerden. Nun stehe ich allein da, mit meinem einen Kumpel. Es war so eine wunderbare Zeit mit diesen ?Scheinfreunden?. Doch nun sind wir, mein Kumpel und ich, irrelevant in ihrem Leben, sie haben neue Leute. Wir sind einfach ersetzt worden. Nun ja und ich habe in der Zeit auch einiges an neuen Leuten kennen gelernt, aber ich kann mich auf niemanden mehr richtig einlassen. Es ist einfach zu schwer, Menschen vertrauen entgegen zu bringen. Ich habe zu große Angst von den Leuten enttäuscht zu werden, wie es schon mal passiert ist. Ich will nicht noch einmal alles verlieren.

Familie:
Ich musste neulich erfahren, dass der Krebs meiner Oma stark voran geschritten ist und sie mit Glück noch ein weiteres Jahr überlebt. Mit Glück? Sie ist ein so guter Mensch, sie hat das nicht verdient. Zudem belastet sie noch ein Tumor in ihrem Kopf, wodurch sie starken Altsheimer hat. Glücklicherweise hat sie durch den Tumor, seitdem sie in ärztlicher Behandlung ist, keine Schmerzen mehr. Ich versuche sie oft zu besuchen, doch ich finde für mich immer wieder Ausreden, weshalb es jetzt ungünstig wäre. Wieso bin ich so ein schlechter Mensch? Als ich sie das letzte mal letzte Woche besuchte, freute sie sich so sehr darüber. Und ich tu das einfach ab.

Zur Liebe:
Bei uns in meiner ehemaligen Clique gab es ein Mädchen. Ich habe mich knapp 2 Wochen, nachdem sie in unsere Clique kam, in sie verliebt. Diese Gefühl wurde immer stärker, bis ich irgendwann wusste, sie muss es sein. Bei ihr konnte ich 3 auch mal gerade sein lassen. Bei ihr habe ich die Fehler zu den Tugenden gezählt. Ich finde jedes noch so peinliche Bild von ihr wunderschön. Ich liebe sie nicht wegen ihrem Aussehen, auch wenn ich sie als die Schönste auf Erden sehe, nein. Ich liebe sie wegen ihrer Art, wie sie mich ansah, als wir den Sternenhimmel beobachteten. Ich liebe wie sie geht, wie sie sich kleidet. Ich liebe auch die Art wie sie spricht. Ich liebe einfach alles an ihr. Für sie würde ich sterben. Neuerdings musste ich aber feststellen, dass sie nicht so für mich empfindet. Sie lief händchenhaltend mit einem anderen aus unserer Clique, als wir alle unterwegs waren. Als sie sich dann küssten ist in mir etwas kaputt gegangen, einfach so zerbrochen. Die letzten 3 Monate zwischen uns, einfach ausradiert. Es war als würde man mich erstechen, immer und immer wieder, und man wolle einfach nicht mehr aufhören. An diesem Abend konnte ich die Tränen nur schwer zurückhalten. Ich gönne ihr wirklich alles Glück der Welt, doch ich möchte dabei nicht zu Grunde gehen. Seitdem fange ich blindlings an zu weinen, bei Dingen die mich an sie erinnern. Und das ist wirklich fast alles. Irgendwie ist es aber auch eine starke Leere, die sich auch in meinem restlichen Leben auswirkt. Wenn andere mich nun beleidigen oder versuchen fertig zu machen, ist da einfach nichts. Ich spüre keinen Schmerz, auch nicht wenn ich Streit mit Leuten habe, die mir wichtig sind. Ich kann all diesen Leuten sofort verzeihen, denn sie haben mir kein Leid zugefügt und können es auch nicht.

Mein Leben hat sich in ein Trauerspiel voller Leere entwickelt. Ich kann mich auf nichts mehr konzentrieren. Jeder Gedanke an sie mit ihm, Hand in Hand, lässt mehr in mir mehr zerbrechen. Ich erwische mich wie ich allein weggehe und mich zusaufe. Allein unter Brücken sitze und ich mir überlege ob ich nicht einfach vor den nächsten Zug zu springen solle, um alles zu beenden. Es kommt mir so vor als ob ich innerlich Tod bin. Ich habe Glück in den letzten 3 Wochen nicht einmal verspürt. Wenn ich lache, spüre ich dabei nichts mehr, wie ich es früher tat. Ich muss langsam zu sehen wie mein Leben mehr und mehr zerbricht und ich kann nichts dagegen tun. Liebes Kuka-Team, ich bin euch allein schon dankbar, wenn ihr euch meines Problems angenommen habt und es einfach nur durchgelesen habt. Ich möchte kein Mitleid, ich will einfach nur Verständis. Ich will auch selber verstehen, warum mir das alles passieren muss, und dazu auch noch in einem so kurzen Zeitraum. Doch das werde ich vermutlich nie. Ich danke euch für alles was ihr auch anderen Menschen tut. Ihr seid großartige Helfer, hört bitte nie damit auf, ihr habt schon so manchen vor der Verzweiflung bewahrt. Danke!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Manchmal kommt im Leben alles auf einmal und es scheint, als wolle es uns zerschlagen. Jeder Kummer wächst und wächst und dabei vergessen wir wohl alle schnell, auch mal auf das zu schauen, was wir haben, was unser Leben reicher macht. Wann hast Du das letzte mal darauf geschaut? Sage jetzt nicht: Da gibt es nichts! Du hast z.B. diesen einen sehr guten Freund; und Freunschaften gehören doch zu den Dingen, bei denen Qualität und nicht Quantität zählt. Eltern, Familie - hast Du dort auch Rückhalt? Noch ein Pluspunkt. Und so solltest Du einmal Dein ganzes Leben durchleuchten und gezielt auf das schauen, was Du hast.

Menschen zu verlieren tut ungeheuer weh - aber dieses Risiko gehen wir ein, sobals wir einen Menschen in unser Herz schließen. Ich selbst habe lieber das Herz voller Menschen und trage gerne das Risiko, als dass ich risikolos bin und niemanden als Freund bezeichnen kann.

Ich glaube, wir Menschen entziehen und oft Situationen, die uns zu groß, zu schwer erscheinen. Und das scheint gerade zwischen Dir und Deiner Oma zu passieren. Du weißt um ihren Gesundheitszustand und es tut Dir weh. Du sagst, Du möchtest sie öfter besuchen - es liegt in Deiner Hand, es zu tun. Ausreden finden wir für alles und jeden - das tun, was wir im Grunde wollen, ist meist schwieriger als es sein zu lassen.

Ich kenne niemanden, der noch nie durch den tiefen Liebeskummersumpf musste - und genauso kenne ich niemanden, der es nie geschafft hat. Auch, wenn es sich heute ganz anders anfühlt; dieser Kummer wird vorübergehen. Eines Tages wirst Du fast verwundert feststellen, dass Du heute noch gar nicht an sie gedacht hast.

Zum Thema Liebeskummer findest Du eine Soforthilfe und auch sehr viele Beiträge im Archiv, die Dir bei der Überwindung helfen werden.

Alles Gute!
Dana