Problem von Anonym - 16 Jahre

Tot meiner Mutter

hallo.
ich lebe zusammen mit meinem vater in einem haus,
meine mutter ist tot und umso älter ich werde,
umso mehr vermiss ich sie.

mein vater hat ständig neue freundinnen die leider teilweiße sehr unfreundlich zu mir sind und ich fühl mich von meinem vater im stich gelassen, wenn er beispielsweiße etwas verspricht, hält er es nicht :(

ich gehe in eine schule,
die ich nicht leiden kann,
ich mag meine klasse nicht und meine lehrer sind pädagogisch nicht besonders wertvoll, wir haben kein geographie und keine kunstgeschichte an der schule, oder etwas kreatives oder eine schöne sprache wie spanisch. an dieser schule werden so viele dinge unterrichtet, die mich nicht interessieren! ich habe nur noch 2 jahre bis zum abbi, soll ich durchbeisen und mich durchschlagen? soll ich jeden tag um 6 aufstehen damit ich zu leuten gehen kann und mir vorträge anhören kann, die mich nicht interessieren?

allerdings ist es schwer eine schule zu finden, in der ich nur mit deutsch und englisch genommen werde :(

und wenn ich nach der schule nachhause komme wartet kein abendessen auf mich, dass muss ich mir seit ewigkeiten alleine machen, was mich auch nicht stört. aber mein vater fragt in letzter zeit auch nicht wie es mir geht, ob er mir für die schule helfen kann. ich häng die wäsche auf und er schreit mich bloß an warum ich das so hastig mach. und er knutscht ständig mit seiner freundin herum, igitt ich hab echt genug! in seinem schlafzimmer hat er lauter bilder von seiner nackten freundin! ich fühl mich sehr unwohl zuhause!

ich würde später gerne einmal zum film gehen, beispielsweiße filmemacherin werden, doch hat dieser beruf eine zukunft? was sollte ich machen, damit ich eine aufnahmeprüfung bei solch einer uni schaffe? ist es sinnvoll sich jetzt schon damit zu beschäftigen? mich interessiert es nähmlich sehr und ich brauche irgendetwas, das meinem leben einen sinn gibt, sonst verfall ich immer mehr in meine depression, welche ich habe, seitdem ich den tot meiner mutter ganz realisiert habe
lg bitte dringend umm eine antwort

Anwort von Sabine

Hallo!

Sicherlich ist es nicht leicht alleine alles zu bewältigen, wenn zuvor Deine Mutter für Dich dagewesen ist. Ich danke Dir für Deine Mail und Dein Vertrauen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es super schwer ist alles unter einen Hut zu bekommen und die eigenen Wünsche auch zu realisieren.

Damit es aufwärts gehen kann, muss man manchmal weit ausholen. Im Leben ist es so, dass jeder Mensch eine andere Startpositon hat und manchmal fällt man sogar ein Stück auf der STrecke wieder zurück und das kann weh tun. Leider können wir uns davor nicht schützen. Zumindest wüsste ich kein Patentrezept, wie man sich davor schützen kann.

Ich meine Deiner Mail entnehemn zu können, dass Du voller Tatendrang und voller Ideen steckst um Deine Zukunft aufzubauen und sie so gut wie möglich zu realisieren, wie sie in Deinem Kopf sich aufbaut. Das freut mich zu hören, denn dieser Ansporn gibt Dir eine Menge Kraft. Welcher Beruf Zukunft hat, dass kann ich Dir auch nicht sagen. Aber vielleicht ist es in erster Linie auch wichtig, dass man überhaupt ein Ziel hat und sich in dem Job raufarbeitet und dann evtl. Zweige sucht, wo man dann wieder weitermachen kann. Als ich vor 20 Jahren meine Ausbildung begonnen hatte, wusste ich auch nicht, ob dieser Job eine Zukunft hat. Ich wusste aber, dass ich eine Ausbidlung bekomme und auf dieser aufbauen kann und mir diese Ausbildung neue Türen öffnen könnte. Manchmal muss man es einfach versuchen und etwas riskieren.

Was Deinen Vater angeht, würde ich mal versuchen mit ihm zu sprechen. Frag ihn doch mal, ob er vielleicht in Zukunft an eine feste Beziehung denkt, so dass Du auch jemanden kennenlernen kannst in seinem Leben, der mit euch zusammenhalten kann. Vielleicht erkennt er in diesem Gespräch, dass es Dir wichtig ist, dass jemand da ist, den ihr beide lieben könntet und es Dich auch stört, dass er Wechselbeziehungen hat.

Sicherlich kannst Du Deinem Vater sein Leben nicht vorschreiben, aber man kann gegenseitig Rücksicht nehmen, wenn man in einem Haushalt wohnt.

Bezüglich Deiner Depressionen würde ich vielleicht einmal mit Deinem Hausarzt sprechen, ob er nicht weiß, wie man diese Phasen am besten überstehen kann oder gar verarbeiten kann. Vielleicht kennt er einen Therapeuten, der Dir helfen könnte oder Dich dabei unterstützen könnte. Ich weiß, dass Du viele es nicht gerne hören, wenn man von fachlicher Hilfe spricht, aber manchmal schafft man es alleine nicht mehr.



LG, Sabine