Problem von Anonym - 33 Jahre

Tod des Vaters vom Freund

Hallo,
erstmal danke, daß es euch gibt. Ich bin momentan am Boden zerstört. Der Vater meines Freundes (wir sind 4 Jahre zusammen) ist vor 3 Tagen verstorben, völlig unerwartet. Mein Freund hat mir dies 2 Tage nach dem Tod, per E-Mail mitgeteilt, und mich gebeten, dafür Verständnis zu haben, daß er momentan weder Reden noch klar denken kann. Wie waren 1 Tag vor dem Tod noch zusammen im Urlaub und er war so zärtlich und nun diese Kühle Art (auch verständlich ich weiß) Ich müßte ihn eigentlich in den Arm nehmen oder seine Stimme hören, aber er hat sich seit seiner E-Mail nicht gemeldet, ich habe ihm sofort eine E-Mail geschrieben, und mein Beileid (auch das meiner Eltern) ausgedrückt, auch daraufhin hat er sich nicht gemeldet bei mir. Ich möchte in dieser schweren Zeit einfach für ihn dasein, ich kann doch nicht warten, bis er sich rührt, vielleicht braucht er mich doch. Ich möchte aber keinen Fehler machen. Ich habe ständig das Telefon in der Hand und möchte ihn anrufen. Aber ich tue es dann doch nicht. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll, mein Herz zerspringt, bei dem Gedanken daran , daß es ihm sehr schlecht geht und ich ihm nicht helfen kann. Wie soll ich mich verhalten?
Liebe Grüße A.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Es tut mir Leid, dass Dein Freund -und auch Du- diese Zeit durchstehen müsst.

Jeder geht anders mit dem Tod eines geliebten Menschen um. Die einen brauchen andere um sich, möchten und müssen reden, in den Arm genommen werden (dazu gehöre ich); andere wollen die Ruhe, das Alleinsein. Auch, wenn ich das dann und wann nicht so ganz nachvollziehen kann, weil es mir so ganz anders geht, so musste ich es doch annehmen und akzeptieren.

Und genau das sehe ich jetzt auch bei Dir. Er hat gesagt, was passiert ist und was er jetzt braucht. Du kannst ihm Deine Nähe, Deine Hilfe anbieten - er wird sie annehmen. Vielleicht nicht heute und nicht morgen, aber ich bin sicher, er wird wieder auf Dich zukommen. Das kannst Du ihm erleichtern, indem Du Verständnis ausdrückst und auch offen erklärst, wie es Dir geht - ohne ihn unter Druck zu setzen. Einfach nur den Wunsch formulieren, für ihn dazusein, sobald er das braucht.

Wann ist der Beerdigungstermin? Ich denke, daran wirst Du auch teilnehmen und das wird spätestens der Moment des Treffens werden. Du kannst dann auch stumm für ihn dasein; niemand muss reden, denn der Schmerz ist offensichtlich (wenn man es so nennen darf).

Alles Gute!
Dana