Problem von Anonym - 37 Jahre

meine Freundin ist verstorben

Hallo
meine Freundin ist am 18.10.08 verstorben.Ich habe lange gehofft und geglaubt sie würde ihren Schlaganfall überleben,doch leider hat sie den kampf verloren.Ich rede mir immer wieder ein das sie nur auf einer langen Reise ist und bald zurück kommt,weil ich es einfach nicht glaiben möchte das ich sie nie mehr sehen soll.Bald ist die Beerdigung und ich habe richtig Angst dort hin zu gehen,weil es dann ein Abschied für immer ist. Aber ich weiß auch das ich es ihr schuldig bin zur Beerdigung zu kommen.Zur Zeit schaffe ich das alles nur mit beruhigungstabletten weil ich sonst durch drehen würde.
Sie fehlt mir so.

Anwort von Sabine

Hallo!

Es tut mir leid zu hören, was passiert ist und wir danken Dir für Deine Mail und Dein Vertrauen. Auch uns fällt es oftmals schwer etwas zum Tod eines geliebten Menschen zu sagen.

Ich möchte Dir unseren Text, den wir zu diesem Thema mal zusammengefasst haben, ans Herz legen. Ich denke, dass hilfreiche Tipps für Dich drinstehen umd zu wissen, wie man am besten mit dem Tod eines Freundes oder Freundin am besten umgeht.

LG, Sabine

Wie gehe ich mit dem Tod um?

Wie gehe ich mit dem Tod um?

Kaum einer mag sich mit dem Thema TOD auseinandersetzen. Tod bedeutet immer Verlust und Schmerzen.
Man muss sich von geliebten Menschen trennen aber auch Haustiere "hergeben" und nichts davon ist leicht. Dennoch: der Tod gehört genauso zum Leben wie die Geburt. Anfang und Ende - das "Dazwischen" will sinnvoll und schön genutzt werden. Man darf das Wesentliche nicht aus den Augen verlieren: die Zeit zu nutzen und auszukosten, damit man etwas Trost hat, wenn der Abschied da ist.
Man muss lernen, umzugehen mit dem "Gehenlassen" dem Gefühl der Leere, das sich nach dem Tod eines nahestehenden Menschen einstellt. Natürlich spielen viele Dinge eine Rolle beim Verstehen, dem Begreifen. Je nachdem, WER der Verstorbene war, in welcher Beziehung man zu ihm stand, wie alt oder jung derjenige war. Schlimm trifft es oft Kinder und Jugendliche, die ein Elternteil oder ein Geschwisterkind verlieren. Sie brauchen ganz viel Verständnis und viel Raum für ihre Trauer.
Jeder Mensch trauert auf seine ganz eigene Art und Weise und die Trauer sollte möglichst nicht unterdrückt werden sondern im Idealfall innerhalb der Familie "gelebt" werden. Das ist ein Prozess, der zum Verarbeiten dieses Schicksalsschlages nötig ist.


? Du hast Angst, einen geliebten Menschen zu verlieren ?

! Du musst Dir vor Augen halten, dass der Tod unumwindbar ist und zum Leben dazugehört. Betrachte es als ein "Tor" durch das der Mensch gehen darf und in eine andere Dimension wandert. Vielleicht kann Dir ein Seelsorger in Deiner näheren Umgebung zur Seite stehen, frage einmal in einem Krankenhaus, der nächsten Kirche etc. nach der Möglichkeit, Dich über den Tod zu unterhalten. Vielleicht findest Du tröstliche Gedanken. Viele stellen sich ein Leben nach dem Tod vor, so wie sie es sich immer wünschten gelebt zu haben. Ein wunderschönes Buch hierzu gibt es von Astrid Lindgren "Die Brüder Löwenherz", ebenfalls wunderschön ist "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry.
Sprich offen mit der Person um die Du Dich sorgst, sprecht über Eure Vorstellungen vom Tod und was "danach" kommen könnte.

? Du hast ein Elternteil / ein Geschwisterkind verloren ?

! Es ist schlimm, plötzlich ohne den Papa, die Mama, den Bruder oder die Schwester leben zu müssen. Man meint ständig, er oder sie müsste doch eigentlich gleich wieder fröhlich zur Tür reinkommen als sei nichts gewesen. Erst ganz langsam begreift man es und möchte es doch nicht wahrhaben. Vergiss nicht, dass der Mensch, den es nun nicht mehr "körperlich" gibt doch immer noch ganz nah bei Dir ist. Der Schmerz wird irgendwann kleiner - weggehen wird er nie, aber die Erinnerung, die Liebe, die Dich mit ihm verbunden hat, das bleibt und das kann Dir auch niemand wegnehmen. Ganz wichtig: Du bist mit Deiner Trauer nicht alleine. mittlerweile gibt es im Internet viele Möglichkeiten, andere Betroffene zu finden um sich mit ihnen auszutauschen.
Hier sind ein paar Links:
Für Kinder/Jugendliche, die eines oder beide Elternteile verloren haben: http://www.elternlos.de/
Für Kinder/Jugendliche, die ein Geschwisterkind verloren haben: http://www.trauernde-geschwister.de/
oder auch: http://www.leben-ohne-dich.de/geschw/index.htm
Für Kinder allgemein, die einen Todesfall erleben mussten: http://www.trauernde-kinder.de/index.php?id=1069007168


? Du hast ein Kind verloren ?

! Wenn ein "normaler" Todesfall bspw. von Mutter oder Vater schon schwer zu verkraften sind, wie mag es erst Müttern und Vätern gehen, die das Liebste gehen lassen müssen, das sie haben? Ein Kind zu verlieren - ganz egal ob es durch eine sogenannte "stille" Geburt, durch den plötzlichen Kindstod, durch Unfall, Krankheit in jedwedem Alter passiert - ist immer ein enormer Schicksalsschlag und mit Sicherheit sehr schwer zu verarbeiten. Zumal Väter anders trauern als Mütter. Wenn Du Dein Kind verloren hast und nicht weißt wohin mit Deinem Schmerz, dann gibt es nur eines: RAUS damit. Suche Dir unbedingt andere betroffene Mütter und Väter. Eine sehr gute Seite ist im Netz zu finden, wo sich auch in einem geschützten Forum viele traurige Mamas und Papas austauschen können. Es ist unglaublich wichtig, zu erfahren, dass man zwar auf seine Weise trauert aber in dieser schweren Zeit nicht alleine ist, weil es noch so viele andere "Sterneneltern" gibt.
http://www.leben-ohne-dich.de/
Es wird erst einmal unglaublich schwer und schmerzvoll sein, auf diese Seite zu gehen, aber ein kleiner Trost liegt auch darin, dass Du erkennen wirst, wieviel Liebe im Schmerz steckt und wenn Du ein Ventil gefunden hast, Deine Trauer zu verarbeiten, dann sträube Dich nicht dagegen. Lass es zu, dass der Verlust erstmal im Vordergrund ist und Du mit ihm kämpfen musst. Aber gib Dich darüber nicht auf!