Problem von anonym (w) - 37 Jahre

Verzwickte Lage

Eigentlich weiß ich gar nicht wo anfangen. Am besten vor 3 Jahre. Da war ich mit meinen Kindern in der Heimat meines Mannes (arabisches Land) zu Besuch. Das 1. Mal seit 12 Jahren. Meine Tochter, damals 15 verliebte sich Hals über Kopf in den Neffen meines Mannes (nennen wir ihn hier Tony, 24 Jahre). Beide Beschlossen, sobald sie alt genug ist zu heiraten. In der zwischenzeit wollte sie (meine Tochter) in diesem Land zur Schule gehen. Anfangs war ich nicht begeistert, ließ mich dann aber doch überreden. Wir stimmten hier in D alles mit den zuständigen Behörden ab, und leiteten auch in dem anderen Land alles in die Wege. (u.a. bauten wir dort eine Wohnung für sie). Als wir 1 Jahr später wieder hinfuhren (Alles war geregelt) der Schock. Meine Tochter haßte von jetzt auf gleich (innerhalb der 4 Flugstunden) Zony. Sie haßte alles und jeden. Nach ca. 3 Wochen erfuhren wir warum. Sie hatte sich hier mit einem extrem Moslimischen Jungen eingelassen.
Tony war wie vor den Kopf geschlagen. Ich verbrachte viel Zeit mit ihm. Tröstete ihn war einfach nur da. Meine Tochter blieb für 6 Mon. in diesem Land und "gammelte" vor sich hin. Schlief tagsüber und war nachts wach. In dieser Zeit chattete ich hinter dem Rücken meiner Tochter mit Tony.
Es muß erwähnt werden, daß mein Mann keinen Grund zur Sorge sah, er bestimmte das sie mit diesem "neuen Freund" nichts zu tun haben darf (zu recht) aber ohne Begründung. Ich hatte allen Ärger und mit mir waren alle böse. Ich fungierte als Prellbock für alle. In dieser Zeit hatte ich nur Tony. Er hörte sich meine Sorgen an. Und ich war die einzige die ihm zuhörte. Dieses Jahr flog ich 8 Wo vor den anderen. Er wollte Deutsch lernen und aller 2 Tage gabs unterricht. Nach dem Unterricht gabs eine Massage für mich (Es war wirklich nur Massage). Und wir redeten über alle Problem, Gedanken und Gefühle. Nach 4 Wochen merkte ich, das sich unser "Verhältnis" ändert. Wir wurden vertrauter. Bis es eines Tages zu einem Kuß kam. Wir sagten: Das geht nicht. Es ist falsch. Aber ohneeinander gings nicht mehr. Eines Tages schliefen wir miteinander und war niemand in der Nähe gabs "Streicheleinheiten".
Nun ist unser Problem: Wir sind zwar nicht verwand, aber würde alles auffliegen haben wir keine Familie mehr (Mutter Vater Geschwister Onkel und Tanten). Für ihn wäre es sicherlich schlimmer als für mich. Ich würde "nur" meinen Mann und meine Tochter verlieren. Andere Freunde oder Fam habe ich nicht.
Aus Angst entdeckt zu werden chattet er nicht mehr. Und in seinen mails hört man die Verzweiflung heraus. Wie gesagt, zum reden hatten wir nur uns.
Wies weitergeht, keine Ahnung.
Mein Leben ist seither ein einziges Chaos. Vorher hatte ich mich damit abgefunden alleine zu sein, jetzt kann ich es nicht mehr.
Wie kriege ich mein Leben wieder in geordnete Bahnen.????????????????
Wer weiß wie.?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Wirklich eine verzwickte Lage und ich kann mir vorstellen, dass es hilft, sie zu entwirren. Einfach wird es nicht, aber ich denke, Du und auch Tony solltet klare Entscheidungen für euch fällen. Das ist m.E. der erste Schritt.

Kontakt oder nicht? Gefahr laufen, entdeckt zu werden oder auf der sicheren Seite sein. Das ist die erste Entscheidung. Wenn ihr den Kontakt weiterhin wollt, dann fragt euch auch, wie es auf lange Sicht weitergehen soll. Könnt und möchtet ihr die Konsequenzen eurer Gefühle tragen oder ist doch der Abschiedschmerz leichter?

Du hast erlebt, wie es ist, nicht allein zu sein. ich kann verstehen, dass es jetzt für Dich kein Zurück in die Einsamkeit geben kann. Aber ist der einzige Weg aus ihr heraus der zu Tony hin? Ich möchte nicht werten und Dir keinen Weg vorgeben; aber der Preis ist hoch... und ich weiß nicht, ob Du ihn zahlen möchtest. Deinen Mann verlieren ist das eine (wie fühlt sich der Gedanke einer Trennung an?) - aber Deine Tochter?

Den großen Schritt tun ist mehr als schwierig - wie sieht es mit den kleinen aus? Nicht alles auf einmal, sondern eher Stück für Stück? Weiß Dein Mann, dass Du unglücklich in der Ehe bist? Weiß er, dass sie in Gefahr ist, weil Du Dich in ihr allein fühlst? Schritte / Gespräche, die eigentlich der Trennung voraus gehen sollten.

Alles Gute!
Dana