Problem von Gerrit - 19 Jahre

Sich selber kaputt machen!

Hallo, bin durch Zufall auf diese Website gekommen und denke dass ich ganz gut hier rein passe. Mein Leben empfinde ich als lästig und mehr negativ als alles andere. Das hat vielerlei Gründe. Wo fang ich am Besten an...Hmm vielleicht mit dem kleinsten Problem, was eher noch normal ist, wenn man ne Ausbildung macht und seine ganzen alten Schulfreunde verliert und kein Kontakt mehr hat. Aber das ist nun schon eine ganze Weile her.Trägt aber vielleicht trotzdem mit bei. Dann gehts los mit der Ausbildung und Schule selber.Und zwar passt dieser Job nicht zu mir.Er macht mich nicht glücklich und ich kann es einfach nicht begreifen.Solch ein technischen Verständnis, um Zeichnungen zu lesen und zu erstellen und sich mit Metallsachen auseinanderzusetzen. Etwas fertigen und Metall zu bearbeiten, da fehlt mir das Geschick zu.(Lerne Mechatroniker) Wollte auch schon mal kündigen und war kurz davor, aber wurde doch wieder überredet, da zu bleiben! Ich hab einfach zu doll Angst, weil ich weiß dass ich die Prüfung nicht packen werde und die ganzen Jahre dann nichts wert waren. Lernen bringt nichts oder Nachhilfe da es einfach nicht in mein Kopf geht. Ständig diese Angst nichts zu können und durchzufallen. Der Stress mit Arbeiten und den Aufgaben. Dazu kommen die Probleme in der Familie,die mich fertig machen. Bin schon mal umgekippt weil ich einfach nicht mehr konnte.War beim Psychologen aber wirklich helfen konnte der mir auch nicht.In meiner Familie geht so einiges schief.Zunächst habe ich einen Freund und keine Freundin.Mein Dad versteht das nicht so recht.Dann hat mein Vater Krebs.Er wurde erst operiert und nun muss er wieder hin.Für ihn selber ist es bestimmt auch hart und vielleicht trinkt er deshalb mehr Alkohol als erlaubt.Zu meiner Mutter muss ich sagen, sie raucht sehr stark und hat auch Krebs.Nur der Unterschied ist, das Sie nicht zum Arzt geht! Sie lässt sich nicht behandeln und schiebt es immer vor sich her.Wie oft hab ich nicht schon mit ihr geredet.Aber sie vertröstet mich immer.Ich will sie nicht verlieren! Das ist meine große Angst.Sie hat Hautkrebs und da sie auch noch sehr stark raucht,vermute ich dass sie auch Lungenkrebs hat.Da meine Oma(ihre Mutter) auch daran verstorben ist.Sie bedeutet mir sehr viel.Nur steht kein guter Stern über meine Familie...ständig ist irgendwas und dann gleich was schlimmes...ich bin jemand der nicht viel redet und eher in sich gekehrt ist. Ich spreche nie über meine Ängste und Sorgen.Jedenfalls nicht oft.Die Gespräche die ich schon geführt habe, scheinen nicht viel zu bringen.Bei mir spielt sich das alles im Kopf ab.Keiner weiß so richtig was los mit mir ist und ich muss zugeben den ein oder anderen Gedanken an Suizid hatte ich schon mal. In mir Kreisen so viele Gedanken ständig. Arbeit,Schule,Familie,Freund...wie oft liege ich abends wach und denke über all diese Sachen nach?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Gerrit!

Hat es Dir gut getan, die Gedanken hier einmal in Worte zu fassen und zu äußern? Vielen geht es so. Nehme es als Anstoss, es auch in Deinen Alltag einzubinden. Lass Dich mit Deinen Ängsten und Sorgen nicht selbst allein.

Du hast einen Partner und in meinen Beziehungen war es immer so, dass mein Freund mir zuhörte und mir beistand. Etwas, was ich auch erwarte. Gibt es diese Basis auch bei euch? Schau einmal, ob er nicht die Schulter und das Ohr für Dich hat. Alles, was Du über die Worte hinaus lässt, kann sich innen nicht mehr gar so sehr festfressen.

Nach dem Schulabschluss gehen oft Freundschaften auseinander - wieviele von ihnen wohnen noch in der Gegend und Du kannst den Kontakt wieder aufleben lassen? Ich freue mich immer, von alten Freunden zu hören und ich denke, damit bin ich nicht die einzige. Einen Versuch ist es doch auf jeden Fall wert. Einfach mal hören, wie es ihnen so geht und fragen, ob sie nicht mal Zeit und Lust auf ein Treffen haben.

Ich habe hier auch schon einige Male gelesen, wie unzufrieden Menschen mit ihrer Ausbildung sind; dass ihnen der Beruf nicht so liegt wie gedacht usw. Leider nennen die wenigsten eine andere Möglichkeit, ihren beruflichen Werdegang zu gestalten. Das ist bei Dir auch so. Was Du hast, magst Du nicht - was willst Du? Schaust Du Dich nach Alternativen um, mit denen Du glücklich sein kannst? Pack es an; verändern kann man so gut wie jede Situation; die wenigsten Dinge muss man einfach durchhalten. Aber ich möchte Dir auch sagen, dass ich gerade in beruflichen Dingen der Meinung bin, dass man das eine erst aufgeben sollte, wenn man etwas neues hat. Such nach Deinem Weg und gehe ihn.

Es tut mir Leid, dass Deine Eltern beide so eine schlimme Erkrankung haben. Dein Vater ist in Behandlung; da würde ich mich an die Ärzte wenden, ihn fragen, ob Du bei Untersuchungen u.ä. dabei sein kannst, um Gewissheit zu bekommen.

Deine Mutter verweigert die Behandlung? Ich kann mir vorstellen, dass da die eigene Angst vor der Gewissheit dahinter steckt. Solange man es nicht ins Gesicht gesagt bekommt, kann man verdrängen. Aber die Dinge sind eben auch dann schon wahr, wenn sie noch niemand ausgesprochen hat. Und genau das würde ich ihr sagen wollen. Und ihr auch erzählen, welche Ängste ich durchstehe, dass es mir sehr schlecht geht damit, dass sie sich nicht die fachliche Hilfe sucht und sich behandeln lässt. Spreche von Dir und lasse sie dann neu die Entscheidung fällen.

Alles Gute!
Dana