Problem von anonym (m) - 17 Jahre

Abgrundtiefer Hass auf meiner Mutter

Hallo..
bin momentan mal wieder völlig fertig weil ich so nachdenklich war und an meine Vergangenheit gedacht habe, das ist hier also so eine art "von der seele schreiben"..

Wie fang ich an.. Eigentlich stamme ich aus einer sehr wohlhabenden Familie, vermögend wäre vielleicht übertrieben.Naja egal, jedenfalls hatten wir ein großes, eigenes Haus, 2 dicke Autos, Vater eigene Firma und 12 Häuser die er vermietete. Von sowas wie Lebensversicherungen, Sparkonten etc ganz zu schweigen.

Natürlich war mir das früher alles nicht so bewusst, dieses Leben dauert ungefähr an bis ich 10 war. Dann hat sich meine Mutter aus iregndeinen banalen grund, den ich bis heute nicht genau kenne, von meinem Vater geschieden, was alles zerstört hat. meine vatter musste alles verkaufen, seine firma dichtmachen, lebensversicherung aufgeben (...) um das alles zu bezahlen.

wir haben noch weiter in dem haus gewohnt, mein vater ist weggezogen.
nun wurde das haus aber immer mehr vernachlässigt, da das eigentlich mein vater machte. irgendwann simnd wir ausgezogen weil die raten der bank zu hochn waren.

währenddessen hat meine mutter einen neuen mann kennengelernt, mein vater eine neue frau. hier fängt bereits die lügenbeziehung meiner mutter zu mir los. ich weiß heute noch, dass ich abends die beiden beim sex durch die tür gehört habe und dann fast die ganze nacht weinend vor der tür saß, meine mutter meinte mein großer bruder ist bei ihr im schlafzimmer..pff..

ich will jetzt nicht zu detailliert werden deswegen fasse ich ein wenig zusammen.
wir ziehen danach 2 mal um, ich finde kaum freunde, habe heute keine, abgesehen vielleicht von ein paar "klassenkameraden", wir leben in dem haus meines mitterlweile stiefvaters (immernoch der von damals), welches eigentlich eher eine baustelle ist. seit 3 jahren wohnen wir hier und nichts hat sich geändert, meine tür hat z.b. nichtmal eine klinke zum schließen..
durch meine vergangenheit hat alles gelitten..ich war hauptschüler und kämpfe mich mittlerweile zum abitur hoch, ich bin sicher wenn meine eltern sich nciht getrennt hätten, wäre es nie so gekommen.

ach es ist einfach viel zu viel um alles zusammenzufassen..ich glaub ich sollte mal zum psychiater.

jedenfalls belügt mich meine mutter fast seit diesem tag ständig, wenn ich sie frage ob sie was gemacht hab, glaub ich ihr nichtmal diese antwort, und wenn es auch nur darum geht, ob sie einen brief für mich weggebracht hat..

ich hasse es einfahc wie sie redet, ich muss mich immer schon beherrschen um sie nicht anzubrüllen wenn ich weiß, dass sie mich anlügt.
ich kann einfahch nicht mehr, ich will ausziehen weil mir hier alles einfach fertig macht, aber das ist als schüler einfach nicht möglich..

ich frag mich immer wieder wie sie es aushält mit der gewissheit, die zukunft ihrer kinder so ruiniert zu haben.. ich hätte so ein schnes leben haben können. als kind war ich immer glücklich, hatte viele freunde..

jetzt bin ich fast in dauerdepressionen, spiele oft mit suizid gedanken, lebe mit menschen die ich hasse und ein leben das ich ebenso hasse.




tut mir leid falls das jetzt echt einer gelesen hat, deine zeit verschwendet zu haben, am besten antwortet nicht, ich werds schon irgendwie überleben bis ich hier raus bin.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Eine Scheidung kann teuer sein; aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man all das verliert, was Du beschrieben hast. Der Wert einer gut laufenden Firma, von 12 vermieteten Häuser, Lebensversicherungen usw. kann m.E. unmöglich in die Scheidung fließen und einfach 'weg' sein. Dich beschäftigt das sehr; daher würde ich Dir raten, darüber mit Deiner Mutter und auch mit Deinem Vater zu sprechen und zu fragen, wie und warum sich die finanzielle Situation nach der Trennung so sehr verändert hat.

Ich glaube auch nicht, dass sich jemand aus einem 'banalen Grund' die Scheidung einreicht. Auch das ist etwas, was Du noch einmal genauer erfragen solltest. Du sagst, Du hast es bis heute nicht verstanden. Bitte Deine Mutter, Dir die Wahrheit zu sagen und keine verschönte Version.

Du gibst Deiner Mutter die Schuld an der jetzigen Situation. Ich rede meist sehr ungern von Schuld oder Unschuld. Meist sind es eher Ketten, Zusammenhänge; aber eine einzelne Person kann doch nicht die Verantwortung dafür tragen, dass es Dir heute schlechter geht als vor einigen Jahren. So jedenfalls sehe ich es.

"Ich hätte so ein schönes Leben haben können..." Ja, vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Wie ist wohl das Leben mit Eltern, die eigentlich gar nicht zusammensein wollen, die sich täglich streiten, sich aus dem Weg gehen, einander ggf fremdgehen, weil sie miteinander nicht mehr glücklich sein können? Darunter leider auch sehr viele Kinder und Jugendliche; wenn Du magst, schau Dich dazu einmal im Archiv um.

Um das Hätte, Wäre und Wenn sollte es auch nicht gehen. Sondern um das, was heute ist und um das, was Du morgen erreichen kannst. Das Hätte frustriert, macht traurig oder wütend. Genau das, was Du heute fühlst, nicht wahr.

Es geht darum, wie Du die Situation für Dich verbessern kannst, wie Du wieder ein gutes Verhältnis zu Deiner Mutter aufbauen kannst, wieder vertrauen kannst. Und darum, wie Du glücklich werden kannst, die Dauerdepression hinter Dir lassen kannst und auch die Suizidgedanken.

Du erwähnst es auch selbst: eine Therapie. warum nicht? Wenn Selbstmordgedanken so nahe rücken, kann ich es immer nur ans Herz legen. Du kannst so für Dich selbst eine Menge aufarbeiten, vielleicht auch ein Stück mehr verstehen, was da in Deiner Kindheit eigentlich passiert ist, warum diese Veränderungen kamen.

Alles Gute!
Dana