Problem von anonym (w) - 35 Jahre

Schwiegermutter = Schwiegermonster

Ich bin seit 9 Jahren mit meinem Mann zusammen und seit 5 Jahren verheiratet. Eigentlich hatte ich immer ein gutes Verhältnis zu meiner Schwiegermutter, bis unser Kind zur Welt kam. Unsere Tochter ist das einzige Enkelkind und somit war die Freude sehr groß - anscheinend zu groß. Meine Schwiegermutter wartete schon seit mehr als 20 Jahren auf ein Enkelkind, da die Schwester meines Mannes 10 Jahre älter und mein Mann schon Ende 30 ist.
Es ging schon los in der Schwangerschaft. Sie fand den Namen, den wir ausgesucht haben nicht schön. Dabei ist dieser auf der Liste der häufigsten 20 Namen deutschlandweit, also kein extremer Exote, aber halt nicht von vor 40 Jahren. Sie akzeptierte den Namen nicht, wurde total theatralisch, weinte vor uns, weil sie den Namen so schrecklich fand. Und das jedes Mal wieder, wenn wir uns gesehen haben. Sie meinte dann einfach, sie wird das Kind halt einfach anders nennen!?!

Als ich dann in der Klinik war, 3 Stunden nach der Geburt, stürzte sie in mein Zimmer, starrte mich an und sagt nur: "Du hast ja noch einen Bauch! Leg dir endlich einen Sandsack drauf." Nahm mir das Kind weg, drehte mir den Rücken zu und gab mir meine Tochter nicht mehr. Als der Kinderarzt kam, um mit mir zu sprechen, sagte sie, dass sie der Ansprechpartner wäre, als die Kinderschwester zum ersten Wickeln kam, gab sie mir mein Kind nicht. Es war die Hölle für mich.

Als wir zu Hause nach 3 Tagen Klinikaufenthalt ankamen, rief sie bei meinem Mann an und sagte, dass sie ausgeschlossen wird, wir ihr das Kind vorenthalten und sie das Kind mehr sehen darf. Als sie dann zu uns kam, gab sie mir grundsätzlich mein Kind nicht. Sie ist eine Stillgegnerin und deshalb musste meine Tochter vor Hunger schreien. Sie meint, dass Kinder schreien müssen, damit die Lungen reifen. Sie hat sich zwischen mich und die Wiege mit verschränkten Armen gestellt und gesagt, du bekommst das Kind nicht. Jedes Mal, wenn ich mein Kind nehmen wollte, gab sie sie mir nicht, mit den Worten: "Du hast sie ja immer". Das ging dann 3 Monate so, mein Mann versuchte immer mit ihr zu reden, aber sie sagte nur, dass wir nicht Recht haben und sie sich nicht ändern wird.
Sie besucht mich, legte das Kind ohne trinken und essen in den Kinderwagen und ging weg. Das arme Kind hat gebrüllt in dem Kinderwagen und sie nahm es nicht raus - der Lungen wegen. Dann kam sie zu mir und erzählte es mir auch noch voller Stolz, was sie nicht alles gutes für das Kind tut. Jedes Mal war ein anderer Vorfall. Diese aufzuzählen würde den Rahmen hier sprengen.

Ich habe in meiner Verzweiflung bei einem Beratungstelefon angerufen und diese meinten, dass wir den Kontakt einschränken sollen und mein Mann mit seiner Mutter reden müsse. Wir sehen uns jetzt nur noch alle 2 Monate, mein Mann hat aber keine Lust auf ein Gespräch, weil er es schon öfters vergeblich versucht hat.
Aber es wir natürlich nicht besser, im Gegenteil, es wird noch schlimmer. Sie kann es einfach nicht verstehen und ist jetzt auch noch beleidigt, dass wir ihr das Kind vorenthalten. Immer wenn sie kommt, ist die Luft zum schneiden. Davor streiten mein Mann und ich uns schon Tage, obwohl er ja genauso denkt wie ich. Unsere Tochter ist jetzt über ein Jahr und ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll. Vor Weihnachten habe ich schon die totale Panik. Ich fühle mich in meinem eigenen Haus nicht wohl. Und ich werde sie ihr auch nicht alleine geben, weil ihre Erziehungsmethoden nicht auf dem neusten Stand sind. Sie will sich auch nicht informieren. Wir haben ihr sogar schon ein Buch geschenkt, da meinte sie nur, "glaubt ihr alles was geschrieben steht".
Sie ist total von sich überzeugt, nimmt gar keinen Rat an, auch meine Schwägerin und ihr eigener Mann kommen nicht an sie ran. Nur was sie macht ist richtig. Ich weiß nicht ein und aus und es belastet mich sehr, weil ich mir für meine Tochter immer Großeltern gewünscht habe. Meine Mutter ist sehr krank und kann leider nicht einspringen.
Vielleicht können sie mir mit einem Rat helfen.
Beste Grüße

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Mein erster Gedanke war: Die Frau hätte ich rausgeworfen. Und das mit deutlichen Worten. Du bist die Mutter, Du bestimmst. Wie hast Du damals bzw. wie reagierst Du heute, wenn sie so übergriffig wird, Dich nicht an Dein Kind lässt? Schaffst Du es, Stärke zu zeigen und mit fester Stimme deutlich zu sagen, dass Du es so nicht möchtest? Ich würde die Verantwortung für das Weitergehen in ihre Hände legen: Entweder sie verändert ihr Verhalten oder der Kontakt wird immer weniger. Sage deutlich, dass es nun in ihrer Hand liegt, ob sie ihre Enkelin sieht oder nicht. Macht sie weiter wie bisher, wird weiterhin übergriffig und nimmt Dir Deine Rechte und Pflichten als Mami, lässt sie Dir keine andere Wahl, als den Kontakt immer weiter einzudämmen. Weil es einfach unerträglich ist und diese Stimmung auch das Kind wahrnimmt und leidet.

Ich halte auch Termine bei der Familienberatung für euch als sinnvoll. Jedoch weiß ich nicht, ob sich Deine Schwiegermutter darauf einlässt. Mag sein, dass Du auch hier Druck ausüben kannst und solltest: Wenn Du mehr Kontakt möchtest, lass uns zuerst diese Beratung machen und die Situation regeln und klären.

Alles Gute!
Dana