Problem von Barbara - 44 Jahre

Bin am Ende

Hallo liebes Kummerkasten Team!

Ich komme einfach nicht mehr klar mit meinem Leben. Habe an nichts mehr Freude, weine viel öfters als früher und fühle mich nur noch traurig. Das ganze fing an nachdem mein Partner Depressiv wurde. Ich sollte für alles Verständnis zeigen und ihm stets zur Seite stehen. Doch mir wächst alles über den Kopf. Er hat ein Haus, einen verantwortungsvollen Job (Geschäftsführer) zwei erwachsene Kinder mit denen er auch seine Probleme hat. Ich selbst habe auch meine eigene Wohnung, 2 erwachsene Töchter und lebe leider von Hartz IV. Was das Leben sicherlich noch mehr erschwert. Bitte denkt jetzt nicht ich schicke keine Bewerbungen raus und lebe lieber auf Staatskosten. Nein erst heute habe ich wieder zwei verschickt in der Hoffnung genommen zu werden. Mein Problem allerdings ist, dass ich ihm bei allem was er macht helfen soll ob im Haus, im Garten oder wenn nötig noch im Büro (Büro putzen). Das schöne dabei ist ich stehe mit meinen Sachen ständig alleine da. Mache alles selbst und beanspruche ihn niemals. Er hilft mir ab und an finanziell und verlangt dafür natürlich Gegenleistungen. Vor kurzen hatte ich für einen Monat einen Aushilfsjob der wirklich sehr viel von mir abverlangte. Trotz allem soll ich privat meinen Pflichten ständig nachkommen. Ich fühle mich einfach nur noch ausgenutzt, ausgelaugt und leer. Kraftlos und das Gefühl jeden Moment zusammenzubrechen. Wenn ich versuche von ihm Verständnis zu erhalten höre ich nur ist doch alles nicht so schlimm kriegen wir schon hin. Obwohl er ständig an mir rumnörgelt weil ich hier und da Fehler mache. Die Beziehung durch mein Verhalten schade weil ich eben auch meine Probleme habe. Nur wenn ich sie mit ihm Besprechen will erhalte ich nie die nötige Unterstützung. Alles kein Thema Geldsorgen was solls hier haste mal was damit du über die Runden kommst und fertig. Für ihm sind Geldsorgen keine Probleme weil er ja in Geld schwimmt. Aber für mich ist es sehr wohl ein Thema. Und ständig sagt er mir er hätte viel größere Probleme und zeigt mir damit auch dass meine unwichtig sind. Wir sind zur Zeit ständig nur noch am Streiten obwohl unsere Beziehung wirklich vor seiner Depris sehr schön war. Doch jetzt hat sich alles Verändert. z.b kann er Nachts nicht schlafen. Deshalb schläft er dann abends sehr bald ein meist so 8 oder 9 Uhr. Ich bin da noch wach. Ab 2 Uhr nachts wacht er auf und weckt mich auf um zu reden. Ich bekomme dadurch überhaupt keine Nachtruhe mehr was mich noch mehr kaputt macht. Unser Leben ist total aus der Bahn geworfen worden. Zur Zeit frage ich mich immer öfters ob ich diese Beziehung nicht besser beenden sollte. Aber vor seiner Krankheit war er so anders und ich weiß ich liebe diesen Mann auch noch. Aber zwischenzeitlich macht mich diese Beziehung krank. Teilweise vertraue ich ihm auch nicht mehr so wie früher obwohl er immer sagt ich kann ihm vertrauen weil er keine andere will. Aber ich halte das alles glaube ich nicht mehr lange aus. diese Krankheit hat ihn so sehr verändert er ist teilweise so ungerecht, gereizt und wird ausfällig dass ich mich wirklich schon minderwärtig fühle und mein selbstbewusstsein kaputt ist. Ich kann mir schon vorstellen was als feedback kommt, trenn dich so schnell du kannst. Aber genau das möchte ich nicht ich möchte wieder meine Beziehung so führen wie sie vor der Krankheit war hamonisch, glücklich und super schön. Ich hoffe ich bekomme ein paar Tips hier und bedanke mich schon einmal im voraus!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Barbara!

Du hast sein Krankheitsbild erlebt und gesehen - und ich kann auch in Deiner Mail Symptome einer Depression erkennen. Natürlich kann ich unmöglich eine Diagnose stellen; aber ich würde es an Deiner Stelle abklären lassen wollen. Viele Tränen, Antriebslosigkeit, Kraftlosigkeit, innere Leere - all das kann auch eine Depression hindeuten. Muss nicht, kann aber. Daher möchte ich Dir als erstes raten, mit Deinem Arzt über die Situation und die Gefühle zu sprechen.

Mein zweiter Rat kann nur lauten: rede mit ihm. Sage ihm, was Dir fehlt, was Du fühlst, was Du erwartest und Dir wünschst, damit auch Du in der Beziehung wieder glücklich sein kannst und ein Gleichgewicht herrscht. Zeige offen, dass auch Du ein offenes Ohr und eine Schulter brauchst. Während seiner Krankheit hat er Dich wahrscheinlich als einen sehr starken Menschen erlebt, der vieles trägt - einmal in dieser Rolle drin, ist es oft schwer, sie auch wieder abzulegen und selbst auch die Schwäche nach außen zu tragen. Man will ja nicht belasten, man will ja da sein. Und genau das geht eben immer nur auf Zeit.

Mache auch Deine Bedürfnisse ganz deutlich. Mein Mann würde mich einmal nachts wecken, weil er reden möchte (kommt natürlich drauf an, wie schlecht es ihm geht, aber nur weil er nicht schlafen kann? No way). Probleme lassen sich selten gegeneinander aufwiegen; keiner hat die größeren. Das sollte ihm klar werden.

Vielleicht helfen Dir diese Gesprächsführungstipps, um ihm deutlich zu machen, wie es Dir geht und auch darin, dass er zuhört und nicht blockiert:

http://www.zeitzuleben.de/artikel/kommunikation/gespraechsfuehrung.html

Alles Gute!
Dana

Alles Gute!
Dana