Problem von Julia - 18 Jahre

Probleme mit dem Chef

Liebes Team,
ich fang einfach mal von vorne an.
Ich bin 18 jahre alt und habe nach langer suche endlich eine ausbildungsstelle zur medizinischen fachangestellten gefunden. Die Lehrstelle befindet sich in einer Kinderarztpraxis. Seit 25.8. bin ich dort richtig angestellt. Ich mag die Arbeit dort sehr und ich wollte auch immer etwas mit Kindern machen, auch andere meinten zu mir, das der job total zu mir passt. Nur leider verstehe ich mich überhaupt nicht mit meinem Chef. Er ist bereits 57 jahre alt und hat, denk ich mal, jahrelange berufserfahrung. ER kommt so rüber, als wenn er sich für was besseres hält, nur weil er arzt ist. Ich hab auch echt Respekt vor ihm. Jedoch ist er so, dass er sich bei jeder kleinigkeit aufregt, nur wenn ein kind mal vergessen wurde zu messen oder eine kleinigkeit in der karteikarte steht. Wgen sowas brüllt er schon rum. Er hat mich vom ersten tag der ausbildung durch solche kleinigkeiten sehr verunsichert. Seitdem komme ich mit angst zur arbeit, hätte mich morgens sogar einmal fast übergeben, weil mir vor angst so übel war. Durch diese Unsicherheit, die ich immer bei neuen Sachen, egal wo, verspüre, hab ich jeden kram fast am anfang falsch gemacht. Ich habe sogar gezittert als ich die kinder gemessen habe und es sind falsche ergebnisse rausgekommen. All soetwas. Das ist mir voll unangenehm aber er hat mich dermaßen eingeschüchtert, dass ich nicht mehr weiß was ich machen soll. Er hat auch gedroht, mich zu kündigen, ich m öchte dort auch gar nicht mehr weiterarbeiten aber ich habe eh schon schwer eine ausbildung gefunden. Ich weiß auch nicht ob ich zu dumm dafür bin oder an konzentrationsstörungen leide, aber ich vergesse so oft kleine dinge, die ich zu tun habe. Wenn meherere sachen nacheinander zu tun sind, vergess ich öfters mal ein oder zwei, weil wieder etwas wichtigeres dazwischen kommt. Ich fühle mich dort überhaupt nicht mehr wohl. Eigentlich will ich auch gar nicht auf diesen Menschen zugehen, weil er meinte ich sei zu schüchtern und sollte mehr fragen. Aber wenn ich nunmal so bin, was soll ich denn machen ? Privat bin ich total aufgeschlossen aber wenn es um neue dinge geht, hab ich schon vor dem Ausprobieren angst, das es nicht klappt, dadurch klappt es meistens uach nicht. Ich weiß nicht warum ich so wenig selbstbewusstsein habe, aber das nimmt mich total mit. Das einzige was mich da noch einigermaßen hält sind meine beiden kollegen und die beruffschule und gute noten, die ich dort schreibe. Ich bewerbe mich jetzt auch schon woanders, aber es wird schwer werden weil ich auch nicht grad die besten Noten habe und viele auch meinen, dass ich froh sein müsste, überhaupt eine zu haben. Ich gehe meinem chef eig. Fast nur aus dem weg und spreche nur das nötigste mit ihm. Er denkt jetzt halt auch das mich das ganze nicht interessiert aber ich schaff es nicht auf ihn zuzugehen. Ich hab mic ja nichtmal getraut , ihm von meiner Note 1 zu erzählen?.was ich dann aber doch noch geschafft habe, zu sagen..
Außerdem sind wir total unterbesetzt und er bemüht sich nicht großartig, noch eine kraft einezustellen, obwohl er immer sagt, dass er noch eine haben will. Neben mir gibt es nur noch eine vollzeit und eine teilzeitkraft . Dadruch fehlt mir irgendwie auch die anleitung in der praxis. 2 Tage war ich sogar alleine mit ihm ,weil die vollzeitkraft krank war und die halbtags halt nur bis halb 3 konnte und von halb 3 bis 7 war ich dann alleine mit ihm. Es war richtig stressig vorne alles zu machen und hinten auch noch die vorsorgen etc. zu tätigen. Und er überzieht eh ständig die arbeitszeit. Fast jeden tag bleilbe ich 2 stunden länger. Leider sind das keine überstunden, weil er fast jede ferien zumacht, und ich durch den zwangsurlaub schon mehr tage frei habe, als mir eigentlich zur Verfügung stehen. Dadurch komme ich wieder auf Minusstunden!! Also er schnauzt meine kollegen auch oft an wenn ihm etwas nicht passt , bin also nicht alleine, aber die sehen das nicht so ernst wie ich , und was mach ich nur wenn er mir rausschmeißt ? mir ist das ganze ja nicht egal 
Vielen dank für eure hilfe?lg

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Julia!

Es freut mich, dass Du so viel Freude am Beruf hast.

Ich sehe leider keinen anderen Weg, als das Gespräch mit Deinem Chef zu suchen. Das ist nicht immer leicht - aber leichter, als die Situation, wie sie ist, zu ertragen und einfach auszuhalten. So wird es nicht besser. Und sich auf eine neue Stelle zu verlassen, halte ich auch für risikoreich.

Deine Kolleginnen können besser mit seiner Art umgehen? Können sie auch besser mit ihm? Dann kannst Du sie Dir als Unterstützung im Gespräch dazuholen. Er sollte wissen, dass er Dich so verschreckt und eingeschüchtert hat; dass Fehler nicht an mangelnder Motivation oder Lernfähigkeit liegen, sondern an Nervosität. Denn er ist es auch, der Dich wieder stärken kann.

Ich habe lange Jahre in einer sehr turbolenten Praxis gearbeitet - ich kenne die Kleinigkeiten, die man vergessen kann, die dann aber doch den Ablauf stören und verzögern. Selbst habe ich es mir angewöhnt, mit Zetteln zu arbeiten, kleine Notizen zu machen, damit ich die Dinge nicht nur im Kopf habe, sondern sozusagen auch in der Hand. Gerade an der Anmeldung, mit Telefon, Patienten, Überweisungen usw. war das absolut hilfreich.

Unsere Auszubildene hatte ihr 'Büchlein' in der Tasche. Was gehört zu welcher Untersuchung? Woran muss ich denken, bevor der Arzt ins Sprechzimmer kommt?

Alles Gute!
Dana