Freundin beim Unfall gestorben
Hallo Liebes Kummerkasten Team.
Ich musste vor 2 Wochen den größten verlust meines lebens hinnehmen.
Meine Freundin starb bei einem unfall als sie auf der Treppe ihres Hauses(das ihrer Eltern) ausrutschte und sich das Genick brach.
Ich bin total fertig...wenn ich alleine bin heul ich die ganze zeit und wenn ich unter menschen bin ich total gefühllos und rede nicht.
Mit meiner Freundin war ich erst seit mitte Oktober zusammen aber wir waren seit über 10 jahren die besten Freunde.
Schon immer konnte ich mit ihr über alles reden und sie war mir eine große stütze und half mir schwere zeiten zu überstehen.
Meine Kindheit war schrecklich...ich wünsche niemanden so ein leben wie ich es damals ertragen musste.
Bin mir sicher das ich die ganzen dinge ohne sie nicht überstanden hätte.
Vor 2 jahren wollte ich mich umbringen,ich habe mich mit einem Messer aufgeschnitten aber sie wusste wo ich mich aufhielt(in einem baumhaus was wir zusammen gebaut haben) und rief den krankenwagen und das rettet mir das leben.
Danach half sie mir meine depressive phase zu überstehen und danach begann der schönste abschnitt meines lebens.
Im Oktober gestand ich ihr das ich sie über alles liebe und sie gestand mir das gleiche und ab diesem zeitpunkt war ich wohl der glücklichste mensch der welt.
Aber dann starb sie von einem moment auf den anderen.
Warum passieren mir immer solche schlimmen dinge und warum musste sie sterben...so ein fantastischer mensch?
Ich konnte mich nichtmal verabschieden.
Die meisten wussten nichtmal das wir zusammen waren nur ihre Mam wusste es und sie tröstete mich auch die letzten 2 wochen.
Wie kann man weiterleben wenn man den menschen verliert den man liebt?
Ich fühle mich nicht mehr völlig hilflos das ich weis das es auch noch andere menschen gibt die mir helfen aber der schmerz dieses verlustest sitz unheimlich tief.
Letzte woche war der Schmerz am größten aber schon jetzt kann ich etwas klarer denken und gefasster darüber reden...zumindestens denke ich das.
Ich habe mich bei ihrer Bestattung von ihr verabschiedet und stand noch stunden vor ihrem grab.
Das half mir sehr aber ich brauch sicher noch einige wochen um wieder etwas normal zu werden und monate um es richtig zu überwinden.
Selbst jetzt gibt sie mir noch die Kraft alles zu überstehen.
Sie sagte mir nach meinem Selbstmordversuch das es immer hoffnung gibt egal was passiert und das Selbstmord nie eine lösung ist.
3 Tage nach dem Unfall meiner freundin bin ich in der Schule als ich aufs klo bin total hysterisch geworden und habe wohl über 20 minuten geheult und bin dann abgehauen.
Danach hat mir mein Arzt antidepressiva verschrieben und mich 2 wochen krank geschrieben.
Werde aber schon am Montag wieder gehen aber ich habe angst was die anderen leute denken.
Soll ich meinen Mitmenschen sagen was passiert ist damit sie mich verstehen?
Ich habe mich bisher einem Menschen in meiner klasse anvertraut und ihr gesagt was in meiner Kindheit mir passiert ist(was auch jetzt noch schmerzt und worüber ich nicht mit anderen menschen reden werde) aber noch nicht warum es mir jetzt innerhalb weniger tage soviel schlechter ging.
Sie denkt das es nur wegen den dingen meiner Kindheit ist aber ich weis nicht ob sie mir glaubt oder sie es überhaupt interessiert.
Könnt ihr mir einen rat geben was ich tun soll?
Hallo!
Vorab habe ich Dir einmal unseren Link zur bisher bestehenden Antwort aufgeführt:
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/13/Wie-gehe-ich-mit-dem-Tod-um.html
Es tut mir leid zu hören was geschehen ist und oftmals ist es unerklärlich, wraum solche Dinge passieren. Oftmals kann es niemand erklären, warum es passiert und wieso es gerade den Menschen trifft, den man so sehr liebt. Ich kann aus meiner Lebenserfahrung etwas nachvollziehen, dass es schmerzt einem geliebten Menschen nachzutrauern bzw. ihn zu vermissen, wenn man weiß, dass er nie wieder kommen wird. Sicherlich braucht es auch seine Zeit, bis man überhaupt verstanden hat, was da überhaupt passiert ist. Gerade, wenn es so unerhofft kommt. Menschen, die mit einer schweren Krankheit leben, da kann man sich drauf vorbereiten oder man rechnet irgendwann damit, dass sie fort sind. Man kann sich zeitig mit dem Gedanken auseinander setzen. Passiert es jedoch unverhofft, dann braucht man Zeit um zu verstehen. Diese Zeit solltest Du Dir auch nehmen und vor allem, wenn Du spürst, dass Du nicht alleine damit zurecht kommen kannst, dass Du auch Hilfe annimmst. Hilfe können bieten Freunde und Familienangehörige mit denen Du sprechen kannst und Deine Gedanken mitteilen kannst. Hilfe kann auch ein Psychologe sein, der Dir eine Art Hilfestellung geben kann. Aus seiner Berufserfahrung kann er Dir z.B. auch hilfreiche Tipps geben und Dich auf diese Art etwas stärken. Diese Zusammenbrüche, von denen Du schreibst, solltest Du auch nicht unberücksichtigt lassen. Nimm auch ruhig die ärztliche Hilfe an, wenn Du spürst, dass Du alleine nicht mehr damit klar kommst, so dass Du gar nicht erst in irgendein Loch fällst, wo es einem vielleicht schwer fällt wieder herauszukommen. Aus diesem Grund ist damals auch hier der Kuka entstanden. Offen schreiben zu können, was in einem vorgeht, so dass man sich etwas von seinen Gedanken befreien kann und das Gefühl bekommt darüber frei gesprochen zu haben.
Ich kann Dir Deinen Schmerz nicht nehmen und auch nicht das Gefühl sie so sehr zu vermissen.
Denke immer daran, dass sie physisch vielleicht nicht mehr da ist, aber sie hat den Platz in Deinem Herzen und ist so immer ein Stück noch bei Dir. Die gemeinsamen Erlebnisse und Erfahrungen, die ihr zusammen erleben durftet, die kann Dir niemand nehmen. Betrachte es als Geschenk von ihr und sei nicht traurig darüber, dass Du sie hast, sondern versuche dankbar dafür zu sein, dass Du diese mit ihr alleine teilen konntest.
Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst um zu trauern. Das Recht steht Dir zu und jeder kann und wird es verstehen. Verlange nicht von Dir selber einfach alles zu vergessen oder wieder fit zu sein wie vor dem Unfall. Die Zeit des Trauerns sollte sich jeder nehmen.
LG, Sabine