Problem von Anonym - 43 Jahre

Hab ich mich falsch entschieden?

14 Jahre war ich alt, ich verliebte mich in meinen jetzigen Mann.Er war der Einzige in meinem Leben.Mittlerweile sind wir 23 Jahre verheiratet, haben einen sehr netten 19-jährigen Sohn, haben uns ein sehr schönes Haus gebaut.Wir sind also zusammen groß geworden, haben das Leben und die Liebe zusammen erfahren und entdeckt.Roland, mein Mann hat mich sehr geliebt, selbst nach all den Jahren hatte ich es jeden Tag gemerkt.Wir beide waren für den Rest der Welt ein Traumpaar.Ja, wir hatten nie Sreit, haben uns sehr gut verstanden, waren stets füreinander da.Ich hab mich total geborgen gefühlt in seiner Nähe, ich hatte das Gefühl, er lebt nur für mich.
Wir hatten viele Freunde, waren sehr beliebt, es war alles wie im Bilderbuch...
Wer mich kannte,kannte auch meine Meinung über Ehebruch, ich war ein starker Gegner davon, Vertrauen war bei uns groß geschrieben.
Plötzlich lernte ich nach all den Jahren Matthias kennen, der erste Blick hielt sich ja noch in Grenzen, er ist Fitnesstrainer.Wir verliebten uns dermaßen ineinander, es ist kaum zu beschreiben, was ich für ihn empfinde.
Eine ganze Weile trug ich alles mit mir herum, nahm sehr an Gewicht ab.Roland sorgte sich sehr, meine Eltern sorgten sich sehr.Ich wurde zunehmens kranker, weinte viel, hatte Sehnsucht nach Matthias. Matthias liebt mich sehr, Ihm ging es auch immer schlechter.Er konnte mich immer weniger gehen lassen. 5 mal hab ich mich von ihm zu trennen versucht, er versuchte es 2 mal. Wir waren so verliebt, dass es weh tat.
Einen Tag nach meinem Geburtstag sagte ich es Roland. Ich hab einen Menschen noch nie so weinen sehen, so verzweifelt, so enttäuscht, so hilflos. Für ihn brach eine Welt zusammen.Es war so schlimm für mich, ihn leiden zu sehen, so schlimm. Ich nahm 7 kilo ab, bekam Blutungen, hatte seit Wochen das Gesicht voll Herpes.inzwischen hab ich ein drittel meiner Haare verloren.Ich zitterte nur noch, meine Eltern brachten mich dann zum Arzt.Ich brauchte 6 Monate, um mich zu entscheiden, 6 Monate hielt ich alle hin, 6 Monate quälte ich alle .
Ich wollte bei Matthias sein, mich von ihm festhalten lassen, jede Minute. Ich wollte Roland nicht so verletzen, hatte so viel erreicht mit ihm, das Haus, wir haben beide so viel durchgemacht, zusammengehalten.Jetzt ist alles zerstört. Ich habe mich für Matthias entschieden, Ruhe...
Meinen Sohn hatte ich für 6 Monate verloren, ich sucht Hilfe bei einer Judendphsychologin, um zu erfahren, wie ich mit Eric umgehen kann, er fehlte mir so sehr, ich wurde immer kranker.
Matthias war für mich da, er litt sehr darunter, daß es mir nicht gut ging. Ich hatte alles aufgegeben für ihn: meine Familie, mein Haus, mein Leben..Er wußte es.
Jetzt ist es ein Jahr her, Eric kommt gern zu mir, er ist mit seinem Vater im Haus geblieben, das ich zu Hälfte mitfinanziere, damit sie dort wohnen bleiben können.Er versteht sich mit seinem Vater nicht mehr gut.Roland kommt nicht mehr zu sich, ich war seine Liebe und hab ihm alles genommen.
Inzwischen haben auch meine Eltern Matthias akzeptiert, obwohl sie sehr für meine Ehe kämpften. Meine Mutter nahm 20 kilo ab.
Wir sind regelmäßig bei einer Mediatorin- der einzige Kontakt, den wir miteinander haben, er spricht nicht mit mir, schaut mich nicht an, sagt immer nur das Gleiche, ich hab sein ganzes Leben erstört. Ich leide sehr, ich liebe ihn noch, nur nicht so, wie es sich für eine Ehefrau gehört, möchte ihn am Liebsten in den Arm nehmen.
Ich hab noch nicht einmal sagen können, der Schritt, den ich wagte, war richtig, hab immernoch Zweifel.
Inzwischen hab ich viele Dinge in meiner neuen Beziehung festgestellt, mit denen ich sehr schwer umgehen kann. Mattias will mich nicht enttäuschen, er gibt sich so viel Mühe, aber ich habe so viel Ängste.
Er ist nicht so fleißig, so arbeitsam, wie Roland.Er vergisst viel, ihm sind viele Dinge unwichtig, die mir wichtig sind. Ich werde mit ihm niemals ein Haus bauen können, oder ein Geschäft eröffnen können.Er lebt gern, hält sich nicht sehr an seine Vorhaben. Kurzum, ich befürchte , ich habe mich falsch entschieden. Ich weine sehr oft, sehr oft, denke immer öfter darüber nach, zu gehen.Ich möchte einfach nicht mehr leben, hab alles Schöne in meinem Leben zerstört, alles kaputt gemacht, es gibt kein zurück. Wenn ich nicht mehr lebe, dann bekommt Roland von der Versicherung Geld, mit dem er das Haus zahlen kann.Dann hätte ich das wenigstens gerettet. Ich will, daß es ihm gut geht, und dass Eric sein zu Hause behält.
Ich glaube, Roland würde mich zurücknehmen, aber ich weiß auch, dass nichts mehr so ist, wie früher.Die ganze Umgebung hat akzeptiert, was ich angerichtet hab, sie haben mich leiden sehen, haben mich irgendwo verstehen können. also kann ich nicht mehr zurück. Matthias würde zerbrechen, er liebt mich so sehr, würde mich sogar heiraten...
Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, was hab ich nur getan, wie konnte ich so ein schönes, sicheres Leben einfach so wegwerfen?Diese Frage verfolgt mich bis an mein mein Lebensende.
alle haben mir prophezeit, dass ich das irgendwann mal erkenne, jetzt ist es so.

Jeanett Anwort von Jeanett

Hallo,

es kann schon mal vorkommen, dass man sich falsch entscheidet. So ist nun mal das Leben. Wir sind alle nur Menschen. Dabei ist noch nicht mal gesagt, dass deine Entscheidung falsch war, in dem Moment war sie vielleicht sogar richtig. Du lebst nur einmal, also wenn du glaubst, dass es besser ist, zu Roland zurückzugehen, dann tu es, wenn er dich zurück will. Wenn er es auch will, dann ist es okay. Kümmere dich nicht um das Gerede der Leute, denn es ist euer Leben.

Alles Gute für dich und liebe Grüße