Problem von Anonym - 34 Jahre

Probleme mit erster ernsten Beziehung

Ich (34) habe heuer im August im Urlaub in Salzburg eine nette Frau kennengelernt, die vor Jahren mit ihren Schwestern aus der Dominikanischen Republik ausgewandert ist. Ich finde, sie passt sehr gut zu mir. Sie spricht fließend Deutsch und wir beide haben schwarze Haare. Sie ist auch etwas kleiner und jünger als ich. Nach dem Urlaub haben wir einige Male telefoniert und uns e-mails geschrieben, bis sie mich nach Graz eingeladen hat. Sie wohne jetzt in Graz, also fuhr ich dorthin und ich verliebte mich gleich wieder in sie. Leider stellte sich heraus, daß sie doch in Salzburg wohnt, 4 Stunden weg von mir. Letzten Freitag begleitete ich sie nach Salzburg und wir gingen dort noch gemeinsam einkaufen. Seit gestern ist sie für 6 Wochen in Ihre Heimat zurückgekehrt und kommt mich dann wieder besuchen. Ich glaube ihr auch, war mit ihr sogar im Reisebüro und ich will auch keine andere Frau, nur habe ich doch Angst, daß sie erstens von meiner Familie nicht wegen ihrer dunklen Hautfarbe akzeptiert wird, zweitens, daß eine Fernbeziehung zum Scheitern verurteilt ist, falls sie nie dauerhaft zu mir zieht und drittens, daß sie doch mein Geld mehr braucht, als meine Liebe. Sie geht nämlich sehr gerne mit mir einkaufen, aber hat derzeit keine Arbeit und ihre Kinder wachsen bei den Großeltern auf. Ich hatte selbst früher 2 Jahre lang keine Arbeit und weiß, wie schwierig die Situation für sie ist. Genau deswegen bin ich auch bereit, sie so weit es mir möglich ist, zu unterstützen. Ich hatte trotz meines Alters noch nicht viel Erfahrungen mit Frauen. Ich bin zum ersten Mal so richtig verliebt. Auch wenn ich von Ihr nicht verlange, daß wir miteinander schlafen, hätte ich doch von ihr erwartet, daß sie etwas mehr körperliche Nähe sucht. Wir kennen uns (ausser per Telefon und e-mail) aber noch nicht so gut. Wie soll ich mich verhalten? Ich habe mit ihr schon ehrlich darüber gesprochen, will aber ihr gegenüber nicht mißtrauisch sein, weil ich sie wirklich liebe und sie nicht verlieren will.

Anwort von Sabine

Hallo!

Um herauszufinden, ob sie wirklcih eine Beziehung mit Dir möchte oder nur Dein Geld, müsstest Du sie vielleicht ein wenig auf die Probe stellen. Liebe bedeutet nicht Rechnungen zu bezahlen oder deren Einkauf. Wenn Du mal bei ihr am Wochenende bleibst und Du beteiligst Dich dann an den Lebensmittelkosten, damit ihr gemeinsam einen schönen Abend verbringen könnt, finde ich das nicht so schlimm, aber wenn sie stets die Einkäufe um zu leben, mit Dir macht, dann kommt es mir schon komisch vor und es scheint, als nutze sie Dich aus. Hier ist also Vorsicht geboten. Zu lieben beduetet nicht stets ja zu sagen und alles zu dulden. Zu lieben bedeutet den anderen im Herzen zu tragen, ihn zu vermissen, ihn spüren und küssen wollen. Das verstehe ich unter Liebe. Zur Liebe gehört das Verlangen und die Sehnsucht (nicht schmerzhaft gedacht).
Vielleicht probierst Du einfach mal aus, wie sie reagiert, wenn Du die Dinge (wenn es zuviel wird oder nicht erforderlich wäre) nciht mehr bezahlst, wonach sie fragt. Geht sie dann auf Abstand oder sucht Deine Nähe gar nicht mehr, dann erklärt es doch einiges.
Ich kenne diese Frau jedoch nicht und vielleicht ist sie einfach aus Angst nur auf Abstand. Kennst Du ihre Vergangenheit?
Ach, ich will gar nicht lange um den heißen Brei reden. Du zweifelst ihre Gefühle in Deiner Mail an und denkst, dass sie aus finanziellen Gründen mit Dir zusammen ist. Probiere es aus: Was passiert, wenn der Geldhahn zu ist?
Ich kann mir vorstellen, dass die Antwort Dir Angst macht, weil Du sie gewiss nicht verlieren willst, aber was nützt Dir eine einseitige Liebe, die Dir im Endeffekt nur schadet und mehr verletzt und kaputt macht, als es Dir lieb ist.
Meine Antwort ist nicht böse gemeint. Ich möchte Dir nur vor einer Enttäuschung schützen.
Die Liebe ist es wundervolles, aber das Gefühl, damit es harmoniert, sollte von beiden Seiten kommen. Die Beziehung ist ein Geben und ein Nehmen und nicht nur ein Geben. So verstehe ich es zumindest als Außenstehene in Deiner Mail.
Vielleicht gibt es jemanden in Deinem Umkreis, mit dem Du darüber sprechen kannst. Jemand der Dich kennt und sie vielleicht auch. Freunde sind auch Außenstehende und betrachten solche Situationen mehr mit dem Kopf und weniger mit dem Herzen.

LG, Sabine