Problem von anonym (w) - 15 Jahre

Hilfe, mein Leben steht am Abgrund!

Hilfe KuKa-Team!!
Ich brauche unbedingt eure Hilfe! Wenn auch ihr mir keinen Ratschlag mehr geben könnt, dass sehe ich keinen Grund mehr darin zu leben. Nicht mal meine Freunde oder mein "Traum" können mich dann noch davon abhalten.
Ich fürchte, das könnte lang werden. Also holt euch einen Kaffee oder so.

Dazu muss ich erst einmal mehr über mich beschreiben. Ich würde mich selber als sensibel oder zerbrechlicher als die anderen Menschen beschreiben. Als kleines Kind war ich nie die eine der beliebtesten in der Schule, ganz im Gegenteil. Aber mein Kopf wollte es einfach nicht wahrhaben. Sie mochten mich, solange ich es mir einredete. So ging das weiter. Bis in die realschule und auch dann nach meinen Schulwechsel aufs Gymnasium. Vielleicht machte es die anderen neidisch, weil ich sozusagen da noch eine Art Vorzeigeschülerin war, ja ich war sehr gut in der Schule, wie es sich die Eltern wünschen. Mein Leben war schien perfekt. War es aber nicht. ich war nie glücklich. Was machten gute Noten schon aus, wenn man keine richtigen Freunde hat? Keinen zuhause zum Spielen? Nichts. Natürlich merkten das meine Eltern nicht. Meine Mutter räumte mir weiter den Schulstoff ein, damit ich weiterhin so gut wie mein großer Bruder bin.

Dann kam bis jetzt die schwerste Zeit in meinem Leben. Ich wurde mittel-schwer depressiv. (Dazu hatte ich auch schonmal einen Brief an euch geschrieben glaub ich. das war so 2 Jahre oder mehr her.) Meine Eltern bekam auch da nichts davon mit. Warum, später. Ich klaubte mich da selber wieder irgendwie raus. Und das passierte ganz allein durch Musik. Ich weiß nicht, ob das jetzt für immer weg ist. Ich war glücklich. Ich habe etwas gefunden in meinem Leben: Meine Liebe zu Japan. Ich bin richtig Japan-süchtig. Und dieses Jahr verlief gut. Fast.

Ich hatte ja schon immer Probleme mit meiner Mutter. Schon, seitdem ich geboren bin. So ein kleiner Schlag mit dem Kochlöffel auf die Finger oder eine Ohrfeige war für mich nichts mehr Besonderes, aber dennoch weinte ich. Seit Jahren ist nie mehr irgendetwas richtig schlimmes passiert. Dachte ich.
Aber seit letzten Jahr ist mir immer mehr etwas klar geworden. Und ich weiß, dass es wirklich stimmt, dass ich mir das nicht nur so einbilde. Ich habe es beobachtet, damit ich mir nicht nur etwas zusammenspinne. Aber meine Befürchtungen bewahrheiteten sich. Aber was?, wollt ihr jetzt sicher wissen.
Ich denke, ich habe die Ursache für meine ganzen schlimmen Probleme gefunden: Meine Mutter.
Es ist wirklich so.
Sie macht mich seelisch fertig. Als kleines Kind hat sie mir Respekt vor ihr eingeflösst, indem sie mir ab und zu, wenn ich mich mal "aufführte" ihrer Meinung nach, eine Ohrfeige verpasst. Schon da fand ich das unfair. Aber natürlich wurde ich älter und fing an, mir meine eigenen sachen zu denken, mich auszuprobieren, wie es halt so ist, wenn die Pubertät beginnt.
Da wurde es plötzlich schlimmer (da hatte ich euch geschrieben), meine Mutter und ich stritten uns täglich etc.
Um ehrlich zu sein, daran hat sich auch bis heute nichts geändert.
Sie setzt mich so unter Druck. Sie macht mich fertig und leugnet es.
Meine Schulnoten gehen momentan ziemlich den BAch runter, aber gleichzeitig habe ich mich auch in ein paar Fächern verbessert (Anm.: Natürlich war ich na der 5. Klasse nicht mehr so gut...). Das hat allerdings einen anderen Grund.
Ich habe es endlich geschafft, mich letzes Schuljahr mit 3 echt netten Mädls anzufreunden. Dieses Schuljahr musste ich dem Schlag verkraften, dass eine nichts mehr von uns wissen wollte. ichw eiß bis heute nicht wieso. Und ganz ehrlich, sie hat mich zutiefst verletzt und enttäuscht, bis ich darüber hinweg bin, dauert es noch ein wenig. Dann kam der nächste Schlag. Meine mittlerweile zur besten gewordene Freundin eröffnete mir, dass sie wegzoehen würde, weil sich ihre Eltern geschieden hatten. Ich dachte, ich hab ja noch Zeit und befasse mich damit, wenn es so weit ist. Letzten Montag (8.12.) sagte sie mir, dass es ihr letzter Schultag wäre. Das war ein echter Schlag für mich. Sie zieht zwar erst am 20. um, hat aber bis dahin frei. Ich musste den ganzen Tag darum kämpfen, nicht auf einmal loszuweinen, einen auf stark machen.
Aber als ich zu hause war, hielt ich es nicht mehr aus. Ich weinte den ganzen Abend, den Tag darauf und auch heute noch. Am Dienstag, den Tag darauf, schrieb unser Geschichte-Lehrer eine Ex. Ich war natürlich total am Boden,w eil ich nicht gelernt hatte, wegen ihr. Wie hätte ich es auch machen sollen. Anscheinend hatte er gesehen wie schlecht es mir ging, denn er fragte mich, ob alles okay sei. Ich bin nicht fähig in solcher Situation auch nur i-wen anzulügen, also schüttelte ich wahrheitsgemäß den Kopf. Dann fragte er mich ob es wegen der Ex sei. Da schüttelte ich auch den Kopf. Und zuletzt fragte er mich noch, ob ich private Probleme hätte. Ich nickte. Da lies er mich in Ruhe. Heute bekam ich sie wieder zurück. Ein 5er. Hat mich nicht sehr überrascht. Nach der Stunde hat er mich nocheinmal gefragt. Ich sagte, dass ich zur Zeit viele Probleme hätte und halt keinen Kopf für sowas. Mehr wollte ich nicht sagen.
Als nächstes hat mir ein guter Freund gestanden, dass er in meine (jetzt noch einzige) Freundin verliebt ist, aber er selber weiß, dass sie nichts von ihm will. Allerdings hat er mich auch gesagt, dass er anfangs zwischen mir und meiner Freundin geschwankt hat. Das hat mich auch getroffen. Schließlich ist er ja nur ein Freund. Außerdem wollte noch nie jemand auch nur ansatzweise was von mir. Ich glaube, ich bin einfach nicht der Typ für Beziehungen. Ich bin halt nicht die Hübscheste (obwohl er da anderer Meinung ist) Seit gestern (da hat er es mir gesagt) weiß ich, dass ich lieber mein Leben lang single bin, als mich in solch ein Chaos zu stürzen. Ich habe das Gefühl, dass schon wieder eine Freundschaft kaputt geht, weil meine Freundin auch gerade verzweifelt ist, weil sie ihn ja nicht verletzen will, aber wenn sie jetzt einfach mit ihm geht, verletzt sie sich ja selber. Ich habe heute, seit ich zu Hause bin, geweint und cih werde auch nicht so bald aufhören.
Mir ist nur noch eine Freundin geblieben vona llen, die ich je hatte (und das waren auch nicht viel). Und das in einem Zeitraum von 3 Monaten. ich denke ihr versteht, dass es mir nicht gerade gut geht, um ehrlich zu sein beschissen.
Jah Genau. Meine Mutter.
Ich halte es zu Hause einfach nicht mehr aus. Sie will meine schulnoten wissen, die ich ihr nicht sage, weil dann eh nur ein dummer Kommentar kommt, von wegen ich soll besser werden, selbst wenn die Note gut ist oder so. ich habe noch nie ein Lob von ihr bekommen. Ich habe scharf nachgedacht... aber nie. Und immer, wenn ich jetzt eine Schulaufgabe oder so schreibe, muss ich an sie denken und an das was passiert, wenn ich das jetzt versaue und was passiert? ich bekomme einen Blackout oder versaue es.
Sie macht mir einen solchen Druck. Ich habe mittlerweile Angst davor nach Hause zu gehen, ich habe angst vor i h r. Ich habe Angst, sie sehen zu müssen, wie sie mich anschaut. Mir ist aufgefallen, dass sie nie lächelt, wenn sie mich sieht. Nie. Sie hört mir mittlerweile anscheinend auch nicht mehr zu. Wenn ich was erzähle, kommt nie ein "Ja" zwischendurch, wie man es halt so macht. Und wenn ich frage "hörst du zu?" kommt nur ein genervtes "Jaha". Also sage ich lieber nichts mehr. Aber das passt ihr auch nicht. Grundsätzlich bin immer ich schuld, auch wenn ich mit einer Sache nichts zu tun habe, das ist ihr egal, sie verbindet mich damit und dann bin ich schuld.
Ich kann mit ihr nicht lachen, sie lobt mich nicht, ist nicht für mich, da wenn sie es sein sollte, ich bekomme keine Hilfe von ihr.
Wie oft habe ich schon versucht mit ihr zu reden? Zu oft. Nie hat es funktioniert. Ich habe sogar vernünftigt mit ihr geredet, sie nicht angeschrien. Aber sie schreit mich immer gleich an.
Als das mit dem Umzug passierte und ich weinte, hab ich es ihr erzählt und sie sagte nur "ja mei. Kann passieren" Tolle Unterstützung, nicht wahr?
Ich kann es nicht wirklich beschreiebn, was sie mir antut, aber es tut mir entsetzlich weh und verletzt mich, ich spüre keine Liebe gegenüber ihr und umgekehrt, ich halte es einfach nicht mehr aus!!
Gerade vorhin, zB, hat sie mich dazu gezwungen etwas zu essen (ich kann einfach nicht mehr... ich fühle mich so leer... so kraftlos...) und als ich nicht sagen wollte, was los ist (weil ich es nicht mehr verkrafte etwas anhören müssen von ihr und schon agr nicht das Thema Jungs...), hat sie den Löffel da genommen und mir auf die Hand und den Kopf geschlagen.
Ist sowas überhaupt erlaubt? Ich will sie nicht mehr sehen. Sie hat mich gefragt, ob sie mich rausschmeissen soll.
Wenn ich nicht exakt das tue, was sie sagt, rastet sie sofort aus und will mir alles verbieten. Momentan sind mein Computer und das Abholen nach der Schule sehr beliebt. Sie will mich ernsthaft 3 Stunden in der Schule warten lassen, damit ich dann noch 1 1/4 Stunde nach Hause fahren darf, wofür ich sonst eine halbe Stunde bräuchte.
Als meine Freundin noch da war, haben wir mal über das Thema geredet, und sie hat mir gesagt, ob ich vllt nicht iwie in ein betreutes Wohnen ziehen könnte. Ich hab mir das ernsthaft überlegt, aber ich weiß nicht viel darüber.
Das Problem ist dass ich auf dem Land wohne. ich kann nirgendwo hin. Und ich kann auch nicht ins Jugendamt afhren oder so. Und ich will auf keinen Fall, dass meine Mutter das mitkriegt, denn dann ist gleich alles aus.
Was soll ich denn tun? Es kann so nicht weitergehen, das verkrafte ich nicht!
Ich soll ihr meine Noten sagen und ich habe schreckliche Angst davor!!
Ich kann in letzterer Zeit nichts besseres tun als weinen.
Was ist das betreute Wohnen? Darf ich das überhaupt schon machen?
Bitte, helft mir, sagt mir, was ich tun soll, ich stehe echt am Rand der VErzweiflung und ich habe echt keine Lust auf mehr Wein und Panikattacken...

Es tut mir leid, dass ich es nicht besser beschreiben konnte...

Hilfe...

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Gespräche zwischen Dir und Deiner Mutter haben zu nichts geführt? Dann würde ich einen anderen Weg wählen und mit Rückenstärkung durch einen anderen Erwachsenen ins Boot holen. Meist wird es dann leichter, weil Eltern andere Erwachsene einfach -so hart das klingt- ein Stück ernster nehmen als ihre Kinder.

Ein Anlaufpunkt für Dich kann Dein Geschichtslehrer sein. Er hat es Dir mehr oder minder auch angeboten, mit ihm zu reden. Frage ihn doch einmal, wann er sich Zeit für Dich nehmen kann und dann erzähle ihm, was Dich so bedrückt und innerlich niederzieht. Er kann Dir im Gespräch mit Deiner Mutter zur Seite stehen und ihr auch ein Stück besser vermitteln, was sie für Dich tun kann.

Ins betreute Wohnen kommst Du über das Jugendamt. Dort wird entschieden, ob es der richtige Weg für Dich ist oder ob für Dich z.B. eine Familienhilft eher in Frage kommt. Du sagst, Du kannst nicht einfach hinfahren; wie ist es mit anrufen? Und auch hierbei kann Dich der Lehrer eventuell unterstützen, damit Du es nicht allein tun musst?

Alles Gute!
Dana