Problem von Anonym - 29 Jahre

Mein erstes Treffen und danach

Hallo,
habe vor 4 Jahren eine jungen Mann in einer Singlebörse kennengelernt. Er war damals 25 Jahre und ich 23 Jahre. Wir suchten Beide nette Leute für eine Freundschaft oder Beziehung. Kannten uns aber vorher nicht. Er war wegen des Studiums in unsere Gegend gezogen und arbeitete als Dipl. Ingenieur in einer grossen Firma. Ich war gelernte Zahnmedizinische Fachangestellte. Es war das erste Treffen für mich. Hatte vorher noch nie einen festen Freund gehabt. Er hatte sich vor einigen Monaten von seiner Freundin getrennt mit derer 8 Jahr zusammen gewohnt hatte. Sie wollte beruflich weiter.
Vor dem Treffen haben wir uns oft nett geschrieben und uns Bilder voneinander ausgetauscht. Seine Mails waren sehr humorvoll, offen und interessiert. Schließlich vereinbarte er mit mir spontan ein Treffen in einer Kneipe. Als er micht dort dass erste Mal sah, reagierte er unsicher, schüchtern und abweisend. Er wollte mich zuerst nicht gesehen haben, was er mir später offen zugab. Ich versuchte aber sein Verhalten vorerst zu übersehen, ging einfach freudig auf ihn zu und sprach ihn nett an. Daraufhin reagierte er nicht besonders erfreut, eher entsetzt. Er wirkte sehr einfach, ungepflegt und fing sofort an, an meinem gepflegten Äußeren und an meiner Art herumzukritisieren. Ich machte ihm daraufhin sofort klar, dass ich mit seinem Verhalten nicht einverstanden bin. Daraufhin hörte er sofort damit auf und wir unterhielten uns über Hobbys und allgemeine Sachen. Als wir uns schließlich verabschiedeten, sagte er mir, dass er sich nicht weiter mit mir treffen wolle und er mich nicht sympathisch fände. Ich nahm es enttäuschend zur Kenntniss.
Plötzlich bekam ich von ihm einige Tage später eine Mail, dass er das Treffen mit mir in der Kneipe doch ganz schön gefunden hätte und er mich gerne in seine Wohnung einladen wollte. Dort zeigte er mir seine Wohnung und sein Hobby die Fotografie. Wir machten uns einen gemütlichen Fernsehabend. Dann fuhr ich nach Hause. Komisch war, dass ich bei unseren Treffen seine Abneige spürte, er sich aber immer wieder mit mir treffen wollte und mich ständig anschrieb, wie schön das Treffen und der Abend mit mir war. Er konnte es mir aber nie so persönlich sagen?????????????????????
Als er mir sagte, dass er ein Haarproblem hat, habe ich ihm angeboten mit ihm zu einem guten Hautarzt zu fahren, der ihm helfen kann. Er stimmte mir zu und bedankte sich für meine nette Art. Doch als wir beim Arzt waren, wollte er plötzlich meine Hilfe nicht nicht annehmen. Fühlte sich kritisiert und gezwungen.
Als wir zusammen Shoppen gingen und ich ihm Tipps geben wollte, wie man vielleicht mehr aus sich und seiner Person machen kann, fühlte er sich plötzlich auch angegriffen und kritiesiert. Dabei wollte ich ihm doch nur helfen. Warum wollte er bloß meine Hilfe nicht. Er merkt doch, dass ich es gut meinte?????????
Als wir uns schließlich 4 Monate kannte uns seine Oma und seinen geschiedenen Vater besucht haben, wollte er die Freundschaft mir mir nicht öffentlich zugeben. Er stritt alles ab, behauptete die Freundschaft mit mir wäre nur erzwungen, er wollte mit mir eigentlich gar nicht befreundet sein. Will sich eine andere Freundin suchen und wieder mit mir Schluss machen. Hätte sich dass alles mit mir ganz anders vorgestellt.
Seine Familie fand mich sehr nett. Verstand sein Verhalten und seine Äußerungen mir gegenüber nicht. Dort habe ich auch erfahren, dass er eine
sehr schlechte Kindheit gehabt hat. Seine Eltern trennten sich als er 6 war. Seine Mutter fing aus privaten Gründen an zu trinken als er noch klein war und war oft ruppig zu ihm und seiner älteren Schwester. Er tat mir irgendwie Leid und ich versuchte seine schlimmen Erlebnisse aus seiner Kindheit mit meinem Verhalten zu mir zu entschuldigen.
Eines Tages als ich ihn besuchte, gab er mir einen handschrifltichen Brief und
bedankte sich darin für mein Mühe und die Hilfe. Er würde durch mich jezt mehr
auf sich achten und er schätze meine liebe herzliche Art. Er unternimmt gerne etwas mit mir und er würde sich bei mir wohlfühlen und er hätte bei mir sofort gewusst, dass ich der Mensch bin, mit der er sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann. Dass er mich liebt und Angst hat mich zu verlieren.
Alles nur Lüge?????????????????????????????????
Auch meinen Eltern gegenüber war er immer sehr verschlossen und scheu, wenn er mich zuhause besuchte. Sprach selten mit ihnen und wenn nur ganz kurz. (Sie haben ihn auch schon mal zum Essen bei uns eingeladen).
Ich habe oft mit meinen Eltern über sein Verhalten und seine familiäre Situation gesprochen. Die fanden es auch nicht schön.
Ich bin mit ihm zusammen nach London, Rom, Ostsee und nach Berlin gefahren und immer habe ich das Gefühl gehabt, da gab es bei ihm andere Frauen im Hintergrund mit dehnen er diese Sachen lieber erleben wollte. Aber ich stand ihm da im Weg. Äußerte oft solche Äußerungen. Wenn ich ihn darauf angesprochen habe, ob er etwas mit Anderen hat, stritt er es aber sofort ab und reagierte entsetzt und auch gleichzeitig spöttisch, wenn ich ihm sagte, dass er zu mir nicht ganz ehrlich ist. Er zweifelte meine Ängste und Äußerungen schon mal gerne an. Schüchterte mich ein. Provoziert oft die Situation bis es zu Streit kam.
Irgendwann legte er mit ans Herz, dass er einen Psychologiekurs von der Volkshochschule besuchen will und würde. Das ist 3 Jahre her. Er sagte mir, er wöllte etwas über sich selber erfahren und im Umgang mit Anderen. Würde aber dadurch nie besser zu mir sein wollen. Lächelte und wurde wieder spöttisch. Ich merke dass er ein ganz grosses Problem mit sich haben musste. Aber er wollte mich nicht daran teilnehmen lassen. Ich merkte oft, wenn ich ihn besucht habe, dass es ihm nicht gut geht. Manchmal beschuldigte er mich, dass es ihm durch mich nicht gutgehen würde, weil ja nicht verstehen wöllte, dass er nicht mit mir befreundet sein will, ich ihn aber dazu zwingen würde. Wie soll ich ihn zwingen, wenn er sich immer wieder anbietet und angeboten hat sich mit mir zu treffen. Hat mich 2 Mal in der Woche angerufen dass er
oder dass ich kommen sollte.?
Vorher habe ich aber einen weiteren schriflichen Brief bekommen, dass er Nähe und Zuneigung von mir vermisst. Dass ich mich ihm öffnen soll, dass ich mich von ihm Helfen lassen soll, dass er mehr körperlichen Kontakt mit mir will.
Wie denn, wenn man ständig das Vertrauen des Anderen zerstört und ihn beschuligt?
Ich habe trotz dass er so schlecht war zu ihm halten wollen, und er hat mich nicht verstanden und verstehen wollen warum. Er
hat mich ständig als einen schlechten Menschen sehen wollen, der ihm etwas will, der ihn nicht akzeptieren will, wie er ist. Dies hat er mir selber mal ins Gesicht gesagt.
Eines Abends kam er zu mir, wollte bei mir übernachten. Es kam zu einem riesen Steit, da er den ganzen Tag schlecht drauf war. Oft wurde mir gesagt, ich bin daran schuld, dass er eine gute Freunding verloren hat, die er sehr lieb hatte, aber dass wäre nicht ich. Dafür würde er mich immer hassen!!!! Ich hätte ihm seien Freundschaft kaputt gemacht.
Heute ist er mit einer Thailändischen Frau verheiratet. Ist weggezogen und hat eine neue Stelle in Süddeutschland bekommen. Ich habe Fotos von ihm im Netz gesehen (Homepage) sieht sehr fertig und mitgenommen aus und er hat Urlaubsfotos mit mir und ihm zusammen ausgestellt. Wie kann ich das wohl verstehen? Auf der ersten Seite natürlich seine neue Frau. Er steht genauso steif und abweisend neben ihr.

Möchte gerne mal die Ansicht eines anderen Menschen über diesen Fall hören. Was kann ein Grund für sein fießes Verhalten mir gegenüber gewesen sein?
Hat er mich wirklich geliebt und konnte wollte es nur nicht zeigen oder hatte seine Aggressivität damit zu tun, dass er andere Frauen kennenlernen wollte und ich ihm nur im Weg stand, wie er sagt. Es ist zwar 1 Jahr her, aber es bewegt mich immer noch sehr.
Vielen Dank für Eure Antwort.

Anwort von Sabine

Hallo!

Für mich klingt es, als hätte er in seiner Kindheit ? wie Du es beschrieben hast ? durch die Erfahrungen irgendwie einen Knacks wegbekommen und kann heute damit nicht umgehen. Er scheint seine Schwierigkeiten mit Freundschaften, Vertrauen und tieferer Liebe zu haben. Du beschreibst in Deiner Mail immer wieder, dass er sich zwar für Hilfe bedankt, aber sie letztendlich nie angenommen hat. Nur anhand Deiner Mail zu beurteilen, liegt darin sein Hauptproblem.
Ich denke schon, dass er etwas für Dich empfunden hat damals, aber er konnte mit diesen Gefühlen nichts anfangen bzw. überhaupt nicht damit umgehen. Wahrscheinlich vertraut er sich selber nicht einmal genug bzw. ist so verunsichert.


LG, Sabine