Problem von Sandra - 17 Jahre

Meine Freundin

Also, ich bin mit meiner Freundin nun schon seit fünf Jahren befreundet. Natürlich gab es, wie in jeder anderen Freundschaft up und downs. Meine Freundin ist mir sehr wichtig, ich habe mit ihr viel erlebt, seis positiv oder negativ. Wir hatten uns zwar öfters gestritten. Aber das is ja in einen pubertätalter normal. Nun da wir beide schon sehr erwachsen geworden sind, hat sich zwischen uns sehr viel geändert. Ich habe meinen Freund nun schon zwei Jahre und habe meine Freundin schon sehr vernachlässigt. Ich habe mit ihr auch darüber gesprochen. Und sie meinte, dass das doch normal sei. Wir können uns also fast alles verzeihen. Aber wir haben uns in den letzten zwei Jahren immer mehr auseinadergelebt. Wir haben uns also nicht mehr so regelmäßig getroffen. Klar macht jeder in einer Freundschaft viele Fehler, aber die haben wir uns eigentlich auch immer verzeihen können. Ich meine, was Vergangenheit ist, sollte auch Vergangenheit bleiben. Im letzten Jahr musste Sie dann für ein halbes Jahr mit ihrer Family nach Schottland. Natürlich ersteinmal ein Schock! Aber wir versprachen uns, regelmäßig Briefe zu schreiben. Internet hatte sie zu diesem Zeitpunkt in Schottland nicht. Dazu muss man sagen, bei ihrem Vater wurde letztes Jahr im Herbst Krebs festgestellt. Er verstarb dann auch dieses Jahr im Februrar. Meine Freundin zeigte meiner Meinung nach nicht so richtig ihre Gefühle. Aber jeder geht ja bekanntlich mit Trauer anders um. Auf jeden Fall bat ich ihr immer meine Hilfe an, wenn mal irgendwas sein sollte. Sie nahm den Tod ihrers Vaters relativ locker hing. jedenfalls hat sie es so gezeigt. So, mein Problem ist nun mal, das meine Freundin nie selber auf die Idee kommt, dass man sich mal treffen könnte. Immer muss ich anrufen oder eine SMS schreiben. Das nervt mich schon. Aber das war schon immer so, in unsere gesamten "Freundschaft". Wir haben uns nun nach einer kleinen Auseinandersetzung drei Monate nicht mehr gesprochen, geschrieben oder gesehen. Da ich wollte, dass sie sich auch mal von selber meldet. Jetzt nach den drei Monaten fehlt mir Sie schon sehr doll. Ich habe sie im I-net mal angeschrieben, das ich mich schon freuen würde, wenn sie mir sagen könnte, was ich falsch gemacht haben könnte. Aber von ihr kommt leider keine Antwort. Jetzt habe ich schon wieder versucht, sie anzuschreiben. Und nun hoffe ich, dass ich vielleicht doch noch eine Antwort bekomme. Sie ist die einzige Freundin, mit der sonst immer über alles reden konnte. Ich verstehe es nicht, ich war immer bei ihr, wo die Diagnose des Vaters fest stand, habe sie getröstet, mit ihr geredet. Aber ich bekomme einfach nichts zurück. Ich bin so endlos traurig und weiß nicht, was ich machen soll. Ich möchte sie wieder als meine richtige Freundin haben. :(

Anwort von Sabine

Hallo Sandra!

Wie Du schon geschrieben hast, seid ihr älter geworden und das Leben um euch hat sich verändert. Es sind Dinge passiert, die das Leben verändern und es ist manchmal nur schwer zu akzeptieren. Die freundschaftliche Beziehung, die ihr so intensiv vor Jahren hattet, die löst sich im Moment mehr und mehr auf. Wahrscheinlich auch durch den Abstand den ihr im Moment habt. Es ist schwer zu akzeptieren, wenn man einen so lieb hat, aber leider kann man es nicht ändern. Versuche nicht gegen etwas anzukämpfen, was Du nicht ändern kannst. Die Entfernung und die Schicksale sind da. Versuche zu akzeptieren wie sie sich entschieden hat und es gekommen ist. Du stellst Dir andauernd die Frage warum. Ich kann es nachvollziehen, doch man kann es nicht ändern. Wenn Du versuchst zu akzeptieren, wie alles gekommen ist, dann wird es leichter für Dich werden. Ich weiß, es ist nicht einfach, aber es die Zeit wird die zeigen, dass es für Dich angenehmer ist.
Du schreibst, dass die Deine einzige und wirklich feste Freundin ist. Ich denke, dass auch hier genau der Punkt liegt. Warum ist sie Deine einzige Freundin? Du solltest jetzt vielleicht, wo sie nach Schottland ist, Dich nicht noch so sehr an sie klammern. Hier in Deinem Umfeld gibt es noch weitere Menschen, die gerne mit Dir zusammen sein möchten. Du kannst noch viele weitere Freundschaften aufbauen. Unternimm mit anderen Freundinnen oder Freunden mehr und versuche Dich nicht so sehr auf Deine Freundin in Schottland zu konzentrieren. Ich weiß, dass Du Angst hast, dass Du sie verlieren könntest, aber ihr habt eine so intensive Freundschaft geführt, dass Du sie nicht verlieren wirst. Den Platz in Deinem Herzen wird sie immer behalten und wenn sie zurück ist, wird es um so schöner. Deswegen solltest Du aber nicht so lange auf der Mauer hocken und deprimiert sein. Das spiegelt sich in Deiner Laune wieder und vielleicht in den Mails an Deine Freundin. Sie kennt Dich fröhlich und zufrieden und mag vielleicht diese traurigen Mails nicht. Man kann eine Freundschaft nicht zwingend erhalten. Man muß lernen zu akzeptieren, wie sich das Leben verändern kann. Leider gehören dazu auch diese Abstriche. Ich bin jetzt 35 Jahre und hatte von klein auf 3 super gute Freundinnen, die ich auf diese Art und Weise alle gehen lasse nmußte. Es war schwer für mich zu akzeptieren, doch die Zeit zeigte mir, dass es die beste Lösung war sie gehen zu lassen, weil es so in das Leben von den Freundinnen passte. Treffe ich sie heute, ist die Freude um so größer und man erinnert sich sofort an die schöne Zeit. Dieses Schöne will ich immer in Erinnerung halten und das solltest Du auch tun, denn es geht weiter und Du solltest nie vergessen, dass es auch bei Dir weitergeht. Zwinge sie nicht Dir zu schreiben. Sie wird sich bei Dir melden, wenn sie an Dich denkt und Dich vermisst. Versuche ihr Leben zu akzeptieren und versuche zu akzeptieren, wie sich das Leben ändern kann.

Lieben Gruß