Problem von Sarah - 14 Jahre

Ich versteh die Welt nicht mehr!

Erstamal ein großes Lob an das ganze Team.

Ich weiß grad nicht wo ich anfangen muss oder soll. Ich musste in den letzten Jahren einiges durchmachen und verstehen. Ich musste so ziehmlch alles erleben was man mit 14 Jahren erleben kann. Manchmal wusste ich wirklich nicht wo ich stand! Ich stand auch einmal kurz vor Schluss. Wirklich interessiert hat es aber nie jemanden. Vor allem nicht meine Mutter. Sie hat mich ständig abgegeben.

Seid dem Herbst bin ich jetzt wieder zu hause aber es klappt nicht wirklich. Das schlimmste was in LETZTER Zeit passiert ist, war als meine Mutter sich nach einem Streit mit mir versucht hat umzubringen. Angebliche Freunde von ihr haben noch nicht mal zugelassen das ich einen Krankenwagen rufe. Ich musste mich im Bad einschliessen um hilfe zu rufen. Die Polizei musste hier auftauchen um überhaupt bis zu meiner Mutter durchzukommen. Heute weiß ich das wenn sie noch eine halbe stunde länger ohne ärztliche hilfe gewesen wäre nicht mehr da wäre.

In der Nacht als das passiert ist habe ich dann bei einer Lehrerin geschlafen. Ich habe mich gut mit ihr verstanden und es war auch ihre Idee. es hat mir sehr geholfen, da ich stark unter Schock stand.

Am nächsten Tag gab es richtig Zoff mit dem Schulleiter da sie das nicht hätte machen dürfen. Seiddem redet sie nicht mehr mit mir und erzählt alles rum was ich ihr im Vertrauen gesagt habe. Mein Schulleiter hat versucht mich von der Schule zu werfen ist damit aber nicht durchgekommen. Aber ich mach jetzt die Hölle durch er hetzt alle Lehrer auf mich und die müssen machen was er sagt da sie sont gekündigt werden. Dadurch habe ich jetzt ziehmlich schlechte Noten obwohl ich eigentlich gar nicht so schlecht bin.

Nach der besagten Nacht ist das Jugendamt bei uns aufgelaufen und hat versucht per Gericht meiner Mutter das Sorgerecht zu entziehen. Obwohl ich kein bisschen vertrauen in meine Mutter habe wollte ich bei meiner Mutter bleiben. Ich ertrag nicht Noch eine komische Einrchtung. Meine Mutter durfte das Sorgerecht dann doch behalten unter der Bedingung das ICH eine Therapie mache. DAS WILL ICH ABER NICHT! Ich finde meine Mutter ist diejenige die eine Therapie braucht. Ich war in meinem leben immer allein und bin dadurch sehr selbstst'ndig und musste mir aus jeder schei-e selber helfen. Ich habe alles allein verarbeiten koennen. (Ritzen, Drogen, Missbrauch) Das einzige was geblieben ist ist die Bulimie. Aber ich kann mit ihr leben und auch niemand weiss was davon.

Ich vertrau Menschen nicht mehr. Vor allem nicht nachdem was meine Lehrerin gemacht hat. Ihr habe ich nach langer Zeit vertraut und wurde wieder enttaeuscht. Sie war in richtig krassen Situationen wie ein mutterersatz. Sie hat mir das gegeben was mir nie jemand geben wollte. Ich vermisse das so sehr ich bin wieder so allein. Aber ich vertrau einfach niemandem mehr. Ich will von den Menschen aus meiner Umgebung keine Geborgenheit oder aehnliches spueren. Ich hasse die menschen schon fast, vor allem Meine Mutter

Ich weiss einfach nicht mehr weiter. Ich wuerd dem allem am liebsten ein Ende stzen. Aber nach aussen bin ich fuer alle nur das starke, freche Maedchen das ueberhaupt keine Gefuehle kennt. Ich bin nach aussen schon sehr erwachsen aber innen bin ich noch ein kleines Kind das nur ein bisschen Geborgenheit moechte. ICH KANN EINFACH NICHT MEHR!!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Auch in Deiner Mail willst Du die starke sein, die niemanden braucht... Zum Beispiel schreibst Du, dass Du keine Geborgenheit von jemanden möchtest und dann im letzten Satz: "aber innen bin ich noch ein kleines Kind das nur ein bisschen Geborgenheit moechte". Ich denke, dass Du genau danach suchst; ein Platz, ein Mensch im Leben, wo Du auch Kind sein darfst, Liebe bekommst und erfährst, wie es ist, sich geborgen und angenommen zu fühlen.

Wenn man das nach außen zeigt und ausspricht, wird man verletzbar. Das macht wohl Deine Angst aus und bringt Dich dazu, es nicht zu tun. Liege ich damit richtig? Der Haken an diesem Verhalten ist, dass man nicht bekommen kann, was man nicht ausspricht und zeigt. Es kann niemand wissen, was Du brauchst, wenn Du es versteckst. Und bekommen kannst Du es nur, wenn Du es tust. Ich denke, dass der Wunsch und die Sehnsucht größer ist als die Angst, verletzt zu werden, oder? Die Sehnsucht kann gestillt werden; die Angst würde lange, lange, lange bleiben.

Du möchtest die Therapie nicht, weil Du sagst, ich brauche sie nicht. Sicher? So eine Therapie kann helfen, die Stärke nicht nur zu spielen, sondern so stark zu sein, dass man die Gefühle nach außen tragen kann. Sie hilft, mit Dingen und Erlebnissen umgehen zu können, abzuschließen und sich wirklich sicher und gut zu fühlen. Nehme Dir nicht selbst die Chance darauf. Und in diese Therapie würde sicher auch mit der Zeit Deine Mutter einbezogen werden - ihr bekommt so noch eine Chance.

Das, was Du erlebt hast, kann wohl kaum jemand (fast möchte ich sagen niemand) allein verpacken und verarbeiten. Auch wenn Du es anders siehst. Es steckt noch viel zu sehr in Dir, belastet Dich so arg, dass von Verarbeitung keine Rede sein kann. So jedenfalls sehe ich es. Du sagst, das einzige, was geblieben ist, ist die Bulimie. Ein Grund mehr, die Therapie auch anzunehmen. Sie ist eine Krankheit, und die bedarf ärztlicher Hilfe. Sie ist kein Normalzustand und niemand sollte sie halten wollen.

Alles Gute!
Dana