Problem von Anonym - 44 Jahre

Suizid meines Mannes

Vor einem Jahr am 29.03.08 hat sich mein Mann umgebracht! Er litt schon seit längeren an Depressionen und war deshalb auch schon zweimal in der Psychiatrie. Er war auch ziemlich eifersüchtig und dadurch dass wir im Hause seiner Eltern wohnten standen wir sehr unter Druck meines Schwiegervaters,der sehr dominant war und mich als Schwiegertochter nie richtig akzeptiert hatte!Weil ich den Druck zu Hause nicht mehr ausgehalten habe und gehofft hatte, dass sich mein Mann ändert, wenn ich ausziehe, hatte ich im Oktober`07 den Schritt gewagt und bin nach 20 Jahren Ehe ausgezogen,weil ich nicht eine "alte verkümmerte Frau" werden wollte! Mein Mann, unsere Kinder und ich haben dann Weihnachten und Ostern zusammen in meiner neuen Wohnung gefeiert! Mein Mann hatte mich öfters gefragt, ob er nicht bei mir einziehen könnte,doch ich wußte, dass er sich nicht von seinen Eltern lösen kann und sagte ihm, dass ich erst ein halbes Jahr warten möchte.... Doch diese Zeit konnte er nicht abwarten, und brachte sich eine Woche nach Ostern um!Schwiegervater sah sofort in mir die Schuldige und auch ich gebe mir selber noch die Schuld an das was passiert ist! Ich bin zwar in psy. Behandlung, aber weil sich der Jahrestag immer mehr nähert, kann ich wieder schlecht schlafen und ertappe mich dabei, dass ich mir die Schuld gebe, weil ich es vielleicht hätte verhindern können! Ich weiß einfach nicht mehr weiter und könnte nur noch heulen.... Ich bin aber auch fest der Meinung, dass wenn ich nicht ausgezogen wäre, er mich "mitgenommen" hätte....

Anwort von Andrea

Hi

das was dir passiert ist, dass tut mir wahnsinnig leid, dass du so etwas erfahren musstest! Ehrlich gesagt, auch mir fehlen hier die rechten Worte, wie wohl den meisten!
Es ist gut, dass du psychotherapeutische Hilfe angenommen hast! Merkst du hier, dass dir das etwas bringt? Wie bereitet ihr euch auf den Jahrestag vor? Bekommst du hier die nötige Unterstützung, die du gerne hättest, damit du mit diesem schwierigen Datum klar kommst?
Wie sieht es mit der Schuldfrage in der Therapie aus? In wieweit sprichst du hier deine Gedanken an und lässt hier deine Gefühle zu? Kannst du mit der Zeit realisieren, dass keine Schuld auf dich zutrifft, dass es in gewisser Weise Selbstschutz für dich und deine Kinder war?
Dann letztlich finde ich es wichtig: Wie gehen deine Kinder damit um, was bekommen sie für Hilfe?

Vielleicht hilft dir das hier ein wenig weiter, zusätzlich Hilfe zu erhalten:
http://www.hilferuf.de/forum/tod/45877-hilfe-fuer-suizid-hinterbliebene.html

Kämpfe weiterhin für dich, nutze die Chance der Therapie!
Liebe Grüße
Andrea