Problem von A. - 27 Jahre

Ich bin am ende!!!!

Hallo,
langsam geht mit wirklich die Kraft aus. Ich kann einfach nicht mehr. Letztens rief ich meinen Mann und sagte ich mach Schluss, ich nehm einen Strick ich kann nicht mehr und legte auf.
Danach bestand er darauf das ich mir ärztliche Hilfe holte. Beim Hausarzt war auch noch alles ok. Ich schilderte ihm mein Problem. Ich bin allein mit drei kleinen Kindern ( 6, 2, und 11 Monate). Mein Mann ist Selbständig und so gut wie nie da. Ich bin mit allem allein. Papierkram, Haushalt Kinder. Und jetzt schläft die Kleine auch noch nicht.
Er besorgte mir einen Termin bei einem Neurologen. Ich hatte Angst vor dem Termin. Und die war gar nicht so unberechtigt. Der gute Doktor erklärte mir ich sei Schuld. Ich wär eine S*******. Ich solle doch zusehen das ich meinen Mann und meine Kinder loswerde und dann könnt ich ja alleine Leben. Das wär nicht sein Problem mir zu Helfen.
Mein erster Gedanke war: Es hat keinen Sinn, Du gehörst nicht in diese Welt.
Wenn ich nicht Durchhalte bricht alles zusammen. Ich muss für alle da sein. Gut bin und war auch immer gerne, das Problem dabei ist niemand ist für mich da.
Jeder erzählt mir seinen Kummer erwartet Hilfe und Rat, aber wehe ich zeige nur andeutungsweise das es mir nicht gut geht.
Ich liebe meine Kinder und meinen Mann. Aber ohne Hilfe schaff ich das nicht. Es ist wie ein Strudel der dich immer tiefer reinzieht.
Ich war mal ein Lebenslustiger Mensch, jemand der immer fröhlich war, jetzt gelingt mir das nicht mal zum schein.
Ich werde keine Ärzte mehr aufsuchen. Gut in einigen Punkten mag der nette Doktor ja recht gehabt haben, vielleicht bin ich ja selber Schuld?!
Ich frage mich wie machen das andere. Bei ihnen scheint immer alles zu klappen, warum dann nicht bei mir?
Das ich mich wirklich umbringen würd, das glaub ich nicht. Dazu lieb ich meine Kinder zu sehr als das ich sie im Stich lassen könnt.
Ich müsste eigentlich zufrieden sein. Ich habe drei Wunschkinder, ein schönes Haus, einen Mann der sich um mich Sorgt.
Aber ich bin nur noch wütend verzweifelt, müde. Alles ist zuviel.
Es gibt manchmal auch guite Tage, an denen ich lachen kann. Ich habe so ein schlechtes Gewissen meinen Kindern gegenüber. Das haben sie nicht verdient. Ich habe große Angst sie zu verlieren. Deswegen auch die Angst beim Arzt. Ich schaffe nichts mehr. Mit Mühe und Not gerade mal so den Haushalt. Selbst ein Telefonat ist mir schon zuviel.
Gut wir haben auch Probleme. Wir haben Schulden, aber kämpfe dagegen an.

Was mir den Boden unter den Füßen gerissen hat, war das mein Mann mich vor einem Jahr betrogen hat. KLar hab ich es geahnt, aber ich wollte es nicht wahr haben. Und im Urlaub kam diese SMS. Ich rief diese Frau zurück und hatte gewissheit, mein Mann hat eine Affäre.
Ich komme damit nicht zurecht. Er hat viel getan damit ich ihm verzeihe. Aber ich kann nicht vergessen. Es qäult mich jeden Tag.
Da sind noch so viele andere Dinge. Sagen wir einfach ich komme mit meinem Leben nicht zurecht. Ich wurde als ich jünger war Mißbraucht. Jedesmal wenn ich mich traute das Thema nur zu erwähnen wurd ich belächelt. Nach dem Motto ich brauch ja nur aufmerksamkeit. Nein ich brauch einfach jemanden dem ich alles ehrlich erzählen kann. Jemanden der da ist. Der zuhört.
Leider gibt es keinen. Mein Mann meint dann immer nur genervt such dir einen Psychologen. Bin ich wirklcih so gestört?
Ich versuche mich aufrecht zuhalten mit Parollen wie das schaffst du schon, ist nut ne Phase, tu es für deine Kinder.
Aber langsam hilft das auch nicht mehr. Was soll ich nur tun? Gib es irgendeine Lösung. Ein Zaubermittel?
Ich will wieder die fröhliche Person sein die ich mal war. Ich will wieder mir meine Kinder unbeschwerte Tage erleben. Einen geregelten Tagesabelauf haben. Einfach ein normales Leben.
Was muss ich dafür tun? Mein Mann hat sich als ausgleich für den Stress den Alkohol geholt. ER trinkt und zwar nicht wenig. Ich hasse Alkohol und das ist keine Lösung, sich verstecken aber auch nicht. Bitt was kann ich tun.

Jeanett Anwort von Jeanett

Hallo,

es ist nicht alles schlecht auf dieser Welt, und auch wenn du im Moment eine akute Krise hast, bedeutet das nicht, dass du diese nicht bewältigen kannst. Vorab kann ich dir sagen, dass ich dich gut verstehe. Du hast vielleicht den ganzen Tag zu tun, aber du bist geistig nicht ausgelastet. Das deprimiert dich. Du suchst Aufmerksamkeit. Du willst wahrgenommen werden.
Dein Mann hat Recht, du brauchst professionelle Hilfe. Aber du musst das auch wirklich wollen, du musst glücklich sein wollen, du musst dir helfen lassen, deine Probleme lösen sich nicht von selbst, du musst schon etwas dafür tun. Hör also auf damit, dich selbst zu bemitleiden.
Dein Mann liebt sich sicher, auch wenn er mal fremd gegangen ist. Dafür gibt es immer auch Gründe in der Ehe. Ich will damit nicht sagen, dass du daran schuld bist - wie du jetzt sicherlich aus diesen Zeilen herauslesen wirst - aber die meisten gehen nur fremd, wenn sie daheim irgendwas vermissen. Sicher hätte er auch gern mehr Zeit für dich und die Kinder. Versuch auch mal, dich in seine Situation zu versetzen. Er hat den ganzen Tag zu tun, arbeitet sich fast kaputt, hat dazu noch finanzielle Sorgen usw. Da sehnt er sich doch nach einer intakten Familie, nach häuslicher Geborgenheit. Und in all diesem Tagesstress ruft ihn seine Frau an und sagt, dass sie sich umbringen will. Was glaubst du wohl, wie er sich gefühlt hat? Er sieht, wie schlecht es dir geht, aber er hat nicht die Kraft, dir zu helfen. Vielleicht kann er das auch gar nicht.
Such dir einen anderen Psychotherapeuten, du kannst dir einen aussuchen, und das musst du auch. Jeder seriöse psychologische Psychotherapeut bietet dir erst mal ein kostenloses Gespräch an, bei dem du ihn kennenlernen kannst und feststellst, ob du Vertrauen aufbauen kannst oder nicht. Nur wenn die "Chemie" zwischen Arzt und Patient stimmt, kann eine Therapie auch erfolgreich verlaufen. Wenn es dir schwer fällt, dein Problem in Worte zu fassen oder du Angst hast, missverstanden zu werden, dann schreib doch alles auf, so als würdest du einen Brief schreiben. Und diesen nimmst du mit zum Gespräch und kannst notfalls ablesen und ggf. was dazu ergänzen.

Viel Erfolg! Gib nicht auf, es lohnt sich weiterzuleben!
Alles Gute und liebe Grüße, Jeanett