Hallo Manuel,

es ist verdammt schwierig wenn man seine Eltern verliert - seinen Halt. Dir wurde der Boden unter den Füssen weggerissen, und du fühlst dich allein. Ich schreibe jetzt bewusst - "du fühlst dich allein" - und nicht "du bist allein". Denn das bist du nicht. Es gibt viele Menschen die dir helfen können - die musst du gerade noch garnicht kennen - aber es gibt sie. Nur damit sie dir helfen können - dazu musst du das auch wollen. Und das frage ich dich nun... Willst du dir helfen lassen?
Ich vermute mal ja, denn du hast schon einen Schritt gemacht und uns diese Mail geschrieben. Ich kann dir leider "nur" den Rat geben, dir Hilfe bei einer Beratungsstelle oder einem Arzt zu suchen. Besonders wegen der Alkoholsucht. Zu spät ist es dafür nie!
Du kannst natürlich auch weiterhin so leben, wie du bisher lebst - weiter unglücklich sein, Alkohol trinken und deine Eltern vermissen. Aber bist du so glücklich? Ich denke die Antwort liegt auf der Hand. Nur du selbst kannst deine Situation ändern, setz dich auf den Hintern und nimm dein Leben in deine Hand. Lass dir helfen, überwinde deinen Schatten, nimm ein Telefonbuch oder Google - und such dir Adressen von Beratungsstellen oder Telefonnummern. Mach das für dich, dein Leben.

Übrigends, es ist in Ordnung Menschen die man verloren hat nachzutrauern, aber dann kommt der Punkt an dem man bemerkt, die Welt dreht sich doch weiter. Du kannst sie nichtmehr zurückholen, aber du kannst trotzdem das Beste aus deinem Leben machen.

Ich kann es dir nur nochmal ans Herz legen, suche dir Hilfe.

Und du wirst sehen - auch wenn es Zeit braucht, Kraft und Geduld - du kannst auch wieder glücklich werden, und der Tag wird kommen an dem du dir sagst "Es ist gut, dass ich nicht gestorben bin".

Ich wünsche dir die Kraft die du brauchst, und den Mut!

Lieben Gruß,
Shanina