Problem von Anonym - 29 Jahre

Eheprobleme und ich bin Einzelkämpferin!

Nicht erst seit Kurzem habe ich diese Probleme. Habe versucht, sie irgendwie in den Griff zu bekommen, zuletzt mit der Einnahme von Johanniskraut.
Mit meinem Mann bin ich seit etwas über 3 Jahren verheiratet, aber wir streiten fast täglich. Vor allem werde ich sehr ausfallend, beschimpfe ihn, gerade in der Zeit, in der ich meine Tage bekomme. Er hält sich dann natürlich auch nicht mehr zurück und so war es die letzten Monate selten über lange Zeit schön zwischen uns.
Was immer funktionierte und dabei waren wir uns sehr nah und liebevoll: Sex. Die Tage danach waren friedlich, aber dann gingen die Streitereien immer von vorne los.

Durch meine Kinder und meine Arbeit stehe ich quasi immer unter Strom. Ich möchte alles perfekt haben und kann seine Lethargie nicht ertragen.
Ich habe zu ihm schon oft gesagt, er soll gehen, ohne ihn wäre es besser, vor allem für die Kinder.
Zeitgleich habe ich zu ihm gesagt, er solle mir seine Liebe beweisen. Was er nicht hingebungsvoll tat.
Ich habe das Gefühl, nur ich mache alles für ihn. Er wird dann böse, weil er ja auch was macht.
Wir verstehen uns nicht richtig, er ist kein Deutscher und die Kommunikation war von Anfang an schwierig. Ich dachte, es würde sich irgendwann bessern.
Bestimmt ist es für ihn nicht leicht, im Haushalt mitzuhelfen, aber es geht nicht anders. Schließlich hat er seit einem Jahr keine Arbeit.
Immer wieder habe ich mich für mein Verhalten entschuldigt, ich möchte überhaupt nicht so sein. Ich reg mich viel zu schnell auf, bin ungeduldig.
Hab ihm romantische Karten geschrieben, worauf gerade in den letzten Monaten nichts zurückkam.
Ich kann ihn vielleicht sogar verstehen, aber das macht es nicht besser.
Seit drei Tagen ist er nun weg, nachdem wir mal wieder heftig gestritten haben. Ich bekomme wieder Luft dadurch. Meine Familie denkt nur, ich wäre böse und egoistisch.
Ok, ich versteh mich selbst manchmal nicht, aber wieso hilft niemand?!
Wenn ich zum Arzt gehe, wegen den Hormonen oder so, der kann mir gewiss nicht helfen. Eine Therapie möchte ich nicht machen, weil ich mich selbst am besten kenne und es ist Zeitverschwendung in meinen Augen.
Ich hab zu meinem Mann gesagt, wir müssten uns jedes Jahr für 6 Wochen nicht sehen, damit wir beide merken, wie sehr wir uns lieben und brauchen. Wir haben es bis hierher geschafft, das kann?s doch nicht gewesen sein.
Ich will ihn nicht verlieren. So weiter machen, können wir nicht, ich muss meine Kinder schützen.
Hab den ganzen Tag einen Kloß im Hals, weil ich befürchte, es ist vorbei. Und ich bin schuld. Aber bin ich das ganz alleine? Was kann ich noch tun, um mich in den Griff zu bekommen?
Wieso half er mir nie dabei?

Es wäre lieb von euch, wenn ihr mir ehrlich eure Meinung sagt?

Anwort von Diana

Dass Du "ungeduldig" bist und Dich "viel zu schnell aufregst" kann man ja in Deiner Lage gut nachvollziehen! Du arbeitest, er und die Kinder leben auf Deine Kosten und dann schafft er es noch nicht einmal zumindest ordentlich den Haushalt zu führen?! Sein Königsverhalten sollte er sich abgewöhnen und seine Pflichten, ob das jetzt ein neuer Job oder die Haushaltsführung ist, sollte er durchführen. Es ist, als wärst du der Geber und er nur der Nehmer. So funktioniert keine Ehe! Jeder muss etwas leisten. Und zwar nicht nur liebestechnisch, sondern auch bezüglich des Lebensunterhalts (Haushalt oder Arbeit oder beides halb/halb).
Du bist sicherlich so unausgelastet, weil Du Dich vielleicht alleine gelassen fühlst mit all Deinen Verpflichtungen. Du bist ständig unter Strom: der Druck auf der Arbeit, die Mühe, Eure Ehe aufrecht zu erhalten! Und das machst du scheinbar fast ganz mutterseelenalleine!
Deine Familie sieht immer nur Dich, die Gestresste und Deinen armen, arbeitslosen Mann. Aber sie sehen nicht, wie Du darunter leidest- sonst würden sie sowas nicht behaupten.
Das Wohl Deiner Kinder ist die Nummer eins. Und zum Wohl gehört ja auch, einen (Stief-) Vater zu haben, der mit seinem Verhalten den Kindern ein gutes Beispiel, bzw. ein Vorbild ist. Ist Dein Mann ein Vorbild? Merken es Deine Kinder nicht auch, wenn Du ständig "unter Strom" stehst?
Du liebst ihn. Und kämpfst. Aber wenn er nicht kämpfen will, dann musst Du Dir überlegen, ob im Moment ein Zusammenleben so weiter gehen kann... Wenn kein Licht am Ende des Tunnels ist- wo dann?
Ich wünsch Dir alles Liebe und ganz viel Kraft,
Deine Diana vom KuKa-Team!