Problem von Anonym - 16 Jahre

Bin ich ihm denn jetzt egal?

Hallo liebes Kuka Team,

seit 3 Wochen heule ich mich nun Abends schon in den Schlaf, immer wegen dem selben Jungen.

Nichtmal mit meiner besten Freundin kann ich so wirklich darüber reden, denn sie steckt auch mit drin;
und nun fände ich es einfach schön, mal die Meinung von jemandem zu hören, der nichts damit am Hut hat, nebst der Tatsache, dass es schon gut tut, das alles überhaupt mal jemandem erzählen zu können, ohne Angst haben zu müssen, wie er reagiert...

Ich fang mal vorne an:

Meine Freundin Sara und ich sind einfach unzertrennlich. Auch wenn wir uns erst ein halbes Jahr kennen, und das auch nur übers Netz, hatte ich bei keiner anderen Freundin je das Gefühl, so ernstgenommen zu werden, so wichtig zu sein, so liebgehabt zu werden.

Dieses Jahr wollten wir dann gemeinsam auf Reiterferien auf einen Hof fahren, auf dem Sara schon öfter ihre Ferien verbracht hat, ich sollte dort zum ersten mal zu gast sein, und Sara auch zum ersten mal sehen.

Schon im Vorfeld erzählte mir Sara schwärmend für einen Jungen, Marc, der dort als Betreuer arbeitet. Sie findet ihn wohl "ganz süß" , weiß aber auch, dass er zum einen nichts von ihr will (das hat er ihr wohl gesagt/ über eine freundin ausrichten lassen), und zum anderen, was wohl noch wichtiger ist, dass er gar nichts mit ihr haben DÜRFTE - eben wegen seiner Ferienanstellung als Betreuer dort.

An dem Tag, an dem Sara mir von ihm erzählte, ging es ihr nicht so gut, weil sie allgemein Probleme mit Jungs hatte, und auch ich hab' mich nicht ganz wohlgefühlt ( ungeküsst mit 16, ist aber wohl ein anderes Thema) ; und so verlief die Unterhaltung frei nach dem Motto "Ich geh mal eben in den Park, glückliche Pärchen vergiften" .

Zu mir meinte sie dann "Er kommt doch aus dem selben Bundesland wie du, vielleicht wird das ja was."
Meine Antwort war "Mit dem würde ich schon nichts anfangen, weil ich weiß, dass du ihn magst. Das macht man nicht. Das ist wie ein ungeschriebenes Gesetz unter Freundinnen."
Immerhin wusste ich ja damals nichts über Marc, und hätte nie gedacht, dass mir dieses versprechen - was ich Sara zuliebe, weil es ihr mies ging, gab! - nochmal Probleme bereiten würde. Ich dachte, Liebe lässt sich schließlich nicht über's Internet organisieren.

Die Woche war wirklich wunderschön und ich habe mich mit Sara so gut verstanden wir vorher schon übers Netz, wir wurden wirklich zu besten Freundinnen.
Aber auch Marc war die ganze Woche total lieb zu mir, und ich habe mich Hals über Kopf in ihn verliebt, was ich Sara aber zu der zeit noch verschwieg.
Auch hat er immer wieder Andeutungen und Anspielungen gemacht, dass er mich mag.
Nun habe ich schon oft für einen Jungen geschwärmt, aber solches Herzklopfen, solche Gefühle hatte ich bei all dennen, in die ich "verknallt" war, noch nie... ja, es war wirklich weit mehr mit Marc.

Am letzten Tag musste Sara dann heimfahren, meine Eltern würden eine halbe Stunde später kommen um mich abzuholen.
Unser Abschied war sehr sehr herzlich und tränenreich, da wir uns nun ein ganzes Jahr wieder nur im Internet schreiben würden. Sara war dann weg, und ich lief, immernoch schniefend, durch den Stall.
Marc, der gerade seine Arbeit tat, sah wohl, dass ich weinte, unterbrach seine Arbeit und nahm mich ganz spontan in den Arm.
Es war das beste Gefühl seit langem...

"Nimm das mit der Sara nicht so schwer, ihr seht euch doch nächstes Jahr wieder, dann ist die Freude umso größer", hat er gesagt und mir über den Rücken gestrichen, während ich den Kopf an seiner Schulter geborgen hab.
Ich sagte daraufhin, dass ich ihn auch wiedersehen möchte, weil ich ihn sehr lieb gewonnen habe.
Er meinte, "Das geht nicht", weil er ja Betreuer ist.
Wie, "Das"? Er konnte doch eigentlich nur eine Beziehung meinen, immerhin war Freundschaft zwischen Betreuer und Gast ja nicht verboten!

Mit dem Gedanken, dass es so seine Richtigkeit hatte, weil ich ihm sonst seine Zukunft versaut hätte (wenn er den Job verliert), bin ich dann nach Hause gefahren. Ich war nichtmal wirklich unglücklich, weil ich irgendwo der überzeugung war, er liebte mich auch, es war wohl schicksal, und wir würden sicher kontakt haben.

Der Schock kam dann, als ich ihn im schüler-VZ als Freund adden wollte.
In seinem Profil stand, unter Beziehungsstatus: "Verliebt".
Und das konnte NICHT ich sein - denn er hatte in der Reiterferienwoche genausowenig Internet gehabt wie ich und war auch noch nicht zu Hause.
Ich bin vor'm PC in Tränen ausgebrochen und konnte an gar nichts anderes mehr denken, als die Frage, wieso er mir solche Hoffnungen gemacht hat...

Irgendwann hab ich den Kummer nich mehr ausgehalten und hab Sara eine ewig lange SMS geschrieben, in der ich ihr gesagt habe, dass er mir hoffnungen machte, dass ich ihn mag obwohl ich ihr versprochen hab es nicht zu tun, dass ich sie nie verlieren will.
Sie war erst sehr verletzt, was ich auch verstehen kann, aber wir haben uns (nach einer woche funkstille) dann ausgesprochen und beschlossen, das Thema ruhen zu lassen. Und sie meinte, sie wäre froh, dass ich so ehrlich zu ihr war.

Ich bin ja sehr froh, dass sie mir verziehen hat, aber natürlich kann ich sie jetzt auf das Thema Marc nicht ansprechen. Ich möchte das nicht wieder aufrütteln, möchte nicht, dass sie sich wieder schlecht fühlt, und möchte sie nicht verlieren.
Und sonst habe ich niemanden zum Reden, sie ist im Grunde meine einzige Freundin...

Marc hat sich die ganzen 3 Wochen, seit den Reiterferien, nicht mehr bei mir gemeldet. Ich würde ihn gerne vergessen, aber ich schaffe es nicht. Ich würde ihn gerne hassen, weil er mich verletzt hat, und weil ich im prinzip wegen ihm Streit mit Sara hatte, aber ich muss mir eingestehen, dass ich ihn noch immer irgendwo, irgendwie liebe.
Ich bekomme Heulkrämpfe wenn irgendjemand ihn erwähnt, oder wenn ich ein Bild von ihm sehe. Mitlerweile geht das schon so weit, dass ich anfange zu weinen, wenn ich mir mit Sara schreibe, weil ich sie nunmal irgendwie mit ihm in verbindung bringe.

Und es tut so weh, zu denken, dass ich durch meine rosarote Brille seine Nettigkeiten und (angeblichen) "Anspeilungen" alle viel zu überbewertet habe...
Bin ich ihm denn nichts wert? Nichtmal als ganz normale Freundin, ohne mehr darin zu sehen? War sein Trösten, und sein netter Umgang in der Woche nur Teil seines Jobs?

Ich hab' schon wieder Tränen in den Augen -.-

Michelle Anwort von Michelle

Grüß Dich,

man du hast da richtig verknallt. Aber wie es aussieht leider in den falschen. Denn anscheinend fühlt er nicht so. Leider kann man gegen die Liebe nichts machen und sie auch nicht beeinflussen (was sich jede/r schon mal gewünscht hat). Bist du dir denn wirklich sicher, dass du seine "Anspielungen" richtig gedeutet hast? Waren es nicht vielleicht doch nur einfache nettigkeiten? Möglicherweise hat er dich einfach nur getröstet weil du geweint hast und war einfach nur so nett zu dir. Schließlich hat er ja schon beim Abschied gesagt, dass es nicht geht, dass ihr Kontakt miteinander habt. Warum auch immer, möglicherweise gibt es bei ihm zu Hause ein Mädchen in das er verliebt ist. Das würde auch seinen Beziehungsstatus mein meinvz erklären. Ich glaube nicht, dass er dich nur verarscht hat. Schließlich hast du ihn ja nie danach gefragt oder ihm gesagt, dass du mehr fühlst, oder?

Ich weiß, dass klingt jetzt alles ein bisschen hart, dass ist nicht böse gemeint, ich möchte dich damit nur zum nachdenken anregen. Prüfe noch mal ob es wirklich so ist, dass er dir Hoffnungen gemacht hat.

Ok, das ändert jetzt natürlich nichts an deinem Liebeskummer. Aber vielleicht kommst du ja zu dem Ergebnis, dass er schon vorher verliebt war. Das würde natürlich leider deine Chancen nicht erhöhen. Aber vielleicht fällt es dir dadurch ein bisschen einfacher über alles hinwegzukommen. Denn wenn er nicht auf deine Mails eingeht, liegt das möglicherweise daran, dass er keinen Kontakt zu dir möchte.

Auch wenn du das nicht wirklich hören möchtest. Ich denke, du solltest versuchen ihn zu vergessen. Klar, nicht einfach aber versuche dich ein bisschen abzulenken, auf andere Gedanken zu kommen. Dann wird es einfacher.

Lieben Gruß
Michelle