Problem von Anonym - 32 Jahre

Trennung ja oder nein

Hallo,

ich bin seit drei Jahren mit meinem Freund zusammen, wir haben einen gemeinsamen Sohn im Alter von 1 Jahr. Mein Freund hat bereits aus erster Ehe zwei Kinder, die uns regelmässig alle zwei Wochen besuchen. Mein Freund betreibt eine Kneipe und kommt häufig betrunken nach Hause. Wenn die Kinder da sind, muss ich mich um diese kümmern. Ehrlich gesagt bin ich nicht mehr wirklich bereit dazu. Letztens habe ich den Kindern Frühstück gemacht und er schlief noch, als er dann aufstand, bin ich für eine Stunde noch ins Bett gegangen, da ich ihm bis morgens um vier in der Kneipe geholfen habe. Er hat mir vorgeworfen ich mache das immer nur wenn die Kinder da sind und tu nichts für Sie. Kann er nicht aufstehen frage ich mich. Ständig haben wir Streit wegen den Kindern oder Kleinigkeiten. Letztens hat er wegen seiner Kinder Schluss gemacht, weil ich mich ja angeblich nicht kümmere, sechs Tage hat er mich mit Missachtung und Beschimpfungen bestraft. Ich habe mir vor lauter Verzweifelung eine Wohnung angeschaut. Jetzt ist er aber wieder der liebste Mann auf der Welt. Er macht das ständig so, dieses auf und ab mit den Gefühlen, gibt mir das Gefühl das er mich nicht mehr liebt. Es geht drei Jahre eigentlich so, er hat irgendwie voll die Kontrolle über mich, ich bin abhängig von ihm. Ich will das aber nicht mehr und ich kann nicht mehr. Mein Herz sagt bleibe und mein Verstand sagt gehe. Da wir einen gemeinsamen Sohn haben habe ich immer eingesteckt, und wollte das es meinem Sohn gut geht und nicht ohne VAter aufwächst. Ich habe keine Schulter zum anlehnen bei meinem Freund, wenn ich Probleme habe , will er sie nicht wirklich wissen. Ich habe ihm sooft vorgeschlagen eine Partnertherapie zu machen, aber er will nicht. Ich weiss auch, wenn ich mich von ihm trenne, werde ich immer den Kontakt zu ihm suchen, ich komme nicht so schnell los von ihm. Das habe ich vor 2 Jahren schon mal versucht. Das nächste Problem ist das Geld. Wovon soll ich mit meinem Sohn leben. Ich gehe erst in 2 Jahren wieder arbeiten. Reicht das Geld vom Amt? Hätte ich nur mehr Mut und Selbstbewusstsein, dann wäre ich bestimmt weg.
Ich weiß, ihr könnt mir meine Entscheidung auch nicht abnehmen.
Lieben Gruß

Wilhelm Anwort von Wilhelm

Hallo,
kann es sein, dass ihr eure Aufgabenverteilung nicht klar geregelt habt? so wie du es beschreibst, verlässt sich einer auf den anderen. Das führt zwangsläufig zu Schwierigkeiten. Was mir in deinem Schreiben am meisten Sorgen macht, ist die Tatsache, dass dein Freund als Wirt offensichtlich häufig alkoholisiert ist.
Das du von ihm abhängig bist, beruht lediglich auf Gedankenmusterrn. Wenn du diese mal wirklich hinterfragst, wirst du es hoffentlich merken. Euer gemeinsames Kind darf kein Grund dafür sein, dass du deine eigenen Bedürfnisse, Wünsche, Sehnsüchte und Lebensziele vernachlässigst. Ein Kind wächst am besten in einer friedlichen und glücklichen Atmosphäre auf. Es kann durchaus sinnvoller sein, 2 Stunden täglich ausgeglichen und vollkommen präsent sich dem Kind zu widmen als den ganzen Tag über damit beschäftigt zu sein und sich innerlich ganz wo anders hin zu wünschen! die Gefahr ist groß, dass sich das Kind für dein Unglücklich sein verantwortlich fühlt. Höre auf das was in dir spricht. Das ist kein Egoismus.
Um die finanziellen Dinge zu klären, solltest du mit entsprechenden Ämtern und Behörden Kontakt aufnehmen. Unterstützung können dir Einrichtungen wie der VdK geben. Erkundige dich wo die nächst Geschäftsstelle ist und mache einfach mal einen Termin aus. vielleicht kommt ja etwas positives heraus.
Ich halte die Idee mit der eigenen kleinen Wohnung für richtig. Wie bereits geschrieben, hast du das Recht auf dich zu schauen.
Alles Gute!